Elektronische Gesundheitskarte und Telematikinfrastruktur
Systemspezifisches Konzept
E-Rezept
Version | 1.1.0 |
Revision | 548770 |
Stand | 12.11.2020 |
Status | freigegeben |
Klassifizierung | öffentlich |
Referenzierung | gemSysL_eRp |
Dokumentinformationen
Änderungen zur Vorversion
Anpassungen des vorliegenden Dokumentes im Vergleich zur Vorversion können Sie der nachfolgenden Tabelle entnehmen.
Dokumentenhistorie
Version |
Stand |
Kap./ Seite |
Grund der Änderung, besondere Hinweise |
Bearbeitung |
---|---|---|---|---|
1.0.0 | 30.06.2020 | freigegeben | gematik | |
1.0.1 | 06.07.2020 | Aktualisierung Hinweis zu Dispensierinformation | gematik | |
1.1.0 | 12.11.2020 | Einarbeitung gemäß Änderungsliste P22.2 / Scope-Themen Systemdesign R4.0.1 | gematik |
Inhaltsverzeichnis
1 Einordnung des Dokuments
1.1 Zielsetzung
Das vorliegende Dokument beschreibt die systemspezifische Lösung der Fachanwendung E-Rezept.
In diesem systemspezifischen Konzept werden insbesondere die Komponenten der Lösung von E-Rezept sowie ihre Schnittstellen untereinander und mit der Telematikinfrastruktur-Plattform beschrieben. Dieses Dokument bildet somit die Grundlage für die Spezifikationen, Produkttyp- und Anbietersteckbriefe der Komponenten der Fachanwendung E-Rezept.
1.2 Zielgruppe
Das Dokument richtet sich an Hersteller und Anbieter der Produkttypen der Fachanwendung E-Rezept.
1.3 Geltungsbereich
Dieses Dokument enthält normative Festlegungen zur Telematikinfrastruktur des Deutschen Gesundheitswesens. Der Gültigkeitszeitraum der vorliegenden Version und deren Anwendung in Zulassungs- oder Abnahmeverfahren wird durch die gematik GmbH in gesonderten Dokumenten (z. B. Dokumentenlandkarte, Produkttypsteckbrief, Leistungsbeschreibung) festgelegt und bekannt gegeben.
Wichtiger Schutzrechts-/Patentrechtshinweis
Die nachfolgende Spezifikation ist von der gematik allein unter technischen Gesichtspunkten erstellt worden. Im Einzelfall kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Konzept in technische Schutzrechte Dritter eingreift. Es ist allein Sache des Anbieters oder Herstellers, durch geeignete Maßnahmen dafür Sorge zu tragen, dass von ihm aufgrund der Spezifikation angebotene Produkte und/oder Leistungen nicht gegen Schutzrechte Dritter verstoßen und sich ggf. die erforderlichen Erlaubnisse/Lizenzen von den betroffenen Schutzrechtsinhabern einzuholen. Die gematik GmbH übernimmt insofern keinerlei Gewährleistungen.
1.4 Abgrenzung des Dokuments
Nicht Bestandteil des vorliegenden Dokumentes sind die Festlegungen zu den Themenbereichen:
- fachliche Inhalte des Informationsmodells für die Fachanwendung E-Rezept (siehe auch )
- Prozesse für die Abrechnung von E-Rezepten der abgebenden Leistungserbringerinstitutionen gegenüber den Kostenträgern
1.5 Methodik
1.5.1 Anforderungen
Anforderungen als Ausdruck normativer Festlegungen werden durch eine eindeutige ID in eckigen Klammern sowie die dem RFC 2119 entsprechenden, in Großbuchstaben geschriebenen deutschen Schlüsselworte MUSS, DARF NICHT, SOLL, SOLL NICHT, KANN gekennzeichnet.
Sie werden im Dokument wie folgt dargestellt:
<AFO-ID> - <Titel der Afo>
Text / Beschreibung
[<=]
Dabei umfasst die Anforderung sämtliche zwischen Afo-ID und der Textmarke [<=] angeführten Inhalte.
1.5.2 Hinweis auf offene Punkte
Themen, die noch intern geklärt werden müssen oder eine Entscheidung seitens der Gesellschafter erfordern, sind wie folgt im Dokument gekennzeichnet:
Beispiel für einen offenen Punkt.
2 Systemüberblick
2.1 Einführung
Die Fachanwendung E-Rezept ermöglicht eine Übermittlung von ärztlichen und zahnärztlichen Verordnungen für apothekenpflichtige Arzneimittel in elektronischer Form. Sie setzt sich aus den in ABB_SYSLERP_001 dargestellten Bestandteilen zusammen.
Abbildung 1: ABB_SYSLERP_001 Übersicht der Fachanwendung E-Rezept
Der verordnende Leistungserbringer erstellt für einen Versicherten ein E-Rezept, welches auf dem zentralen E-Rezept-Fachdienst abgelegt wird. Der Standardfall sieht vor, dass der Versicherte seine E-Rezepte mit dem E-Rezept-Frontend des Versicherten auf seinem technischen Gerät verwaltet. Mit dem E-Rezept-Frontend des Versicherten kann der Versicherte einen E-Rezept-Token generieren, der eine Apotheke für den Zugriff auf ein konkretes E-Rezept im E-Rezept-Fachdienst berechtigt. Der Versicherte übermittelt den E-Rezept-Token elektronisch an eine Apotheke oder legt ihn in Form eines 2D-Codes in einer Apotheke vor. Die elektronische Übertragung des E-Rezept-Tokens an eine Apotheke erfolgt über den E-Rezept-Fachdienst.
Für Versicherte, welche kein E-Rezept-Frontend des Versicherten nutzen, erstellt der verordnende Leistungserbringer den E-Rezept-Token und übergibt ihn in Form eines 2D-Code auf einem Ausdruck dem Versicherten. Der Ausdruck kann in einer Apotheke vorgelegt werden.
Durch die Übergabe eines E-Rezept-Token an eine andere Person kann diese als Vertreter das E-Rezept in einer Apotheke einlösen.
Der Versicherte hat die Hoheit über das E-Rezept, da jeglicher Zugriff auf ein konkretes Rezept im E-Rezept-Fachdienst entweder nur dem Versicherten, dem das E-Rezept verordnet wurde, oder einer Apotheke oder einem Vertreter nach Vorlage eines im E-Rezept-Token enthaltenen AccessCodes gestattet ist. Der E-Rezept-Token realisiert ein Besitzmodell, d.h. wer im Besitz des E-Rezept-Tokens und damit des AccessCodes ist, kann damit die Dispensierung in einer Apotheke veranlassen.
Mit der Übergabe bzw. dem Einlesen des E-Rezept-Tokens an einen/durch einen Apotheker erfolgt die Aufforderung zur Dispensierung. Der Apotheker lädt das E-Rezept vom zentralen E-Rezept-Fachdienst und verarbeitet es. Zugriffe auf den E-Rezept-Fachdienst werden im E-Rezept-Fachdienst protokolliert und sind durch den jeweils betroffenen Versicherten einsehbar.
Die dezentrale E-Rezept-Fachlogik wird im Primärsystem der verordnenden und abgebenden Leistungserbringerinstitutionen, sowie im E-Rezept-Frontend des Versicherten (E-Rezept-FdV) umgesetzt. Alle Client-Systeme nutzen Dienste der zentralen TI-Plattform, wobei die Primärsysteme der Leistungserbringer zusätzlich auf Funktionalitäten des Konnektors zurückgreifen.
In der TI gibt es genau einen Anbieter für den E-Rezept-Fachdienst und einen Anbieter für das E-Rezept-Frontend des Versicherten.
Das E-Rezept-Frontend des Versicherten muss diskriminierungsfrei, werbefrei und unabhängig sein.
Für den Zugang zur Telematikinfrastruktur nutzt der Versicherte seine eGK mit NFC-Schnittstelle, sodass eine Nutzung des E-Rezepts auch ohne weitere Hardware an den Geräten des Versicherten möglich ist.
2.2 Übergeordnete Ziele
2.2.1 Sicherheit und Datenschutz
Die Fachanwendung E-Rezept muss sicherstellen, dass nur berechtigte Akteure auf medizinische personenbezogene Daten vom E-Rezept zugreifen dürfen. Sie muss sicherstellen, dass die Daten der Fachanwendung E-Rezept beim Anbieter und Betreiber beteiligter Komponenten nicht für Zwecke der Profilbildung verarbeitet werden können. Die Fachanwendung E-Rezept muss ferner sicherstellen, dass die Sicherheit der TI durch die Nutzung der Fachanwendung E-Rezept nicht beeinträchtigt wird.
Eine Identifikation von Akteuren soll nur da erfolgen, wo sie notwendig ist. Beispielsweise ist es heute mit dem Papier-Rezept nicht notwendig, dass sich die einlösende Person in der Apotheke ausweist.
2.2.2 Datenhoheit und Flexibilität
Die Fachanwendung E-Rezept soll die Flexibilität des Papier-Rezepts bewahren. Der Versicherte muss die Apotheke, in der das E-Rezept eingelöst wird, frei wählen können. Das Einlösen durch Dritte ist explizit erlaubt. Das Delegieren an Vertreter soll leicht und flexibel erfolgen können.
In der Fachanwendung E-Rezept erfolgt eine Trennung zwischen medizinischen Daten (E-Rezept) und der Berechtigung auf den Zugriff auf die medizinischen Daten (E-Rezept-Token). Der Besitz des E-Rezept-Tokens soll einzige Voraussetzung für die Autorisierung zum Einlösen des E-Rezepts sein.
Versicherte müssen das E-Rezept auch ohne eigene technische Geräte und Softwarekomponenten einlösen können. Ein zusätzliches durch den Versicherten genutztes Frontend des Versicherten kann jedoch den Komfort der Anwendung heben.
2.2.3 Erweiterbarkeit
Die Fachanwendung E-Rezept soll um weitere Rezepttypen (bspw. Heilmittel, Hilfsmittel, T-Rezepte oder BtM-Rezepte) erweiterbar sein. Diese Erweiterungen erfolgen in Folgestufen.
2.2.4 Betrieb
Die Fachanwendung E-Rezept muss für Nutzer eine ihrem Bedarf entsprechende angemessene Funktionalität, Verfügbarkeit, Stabilität und Zuverlässigkeit, Performanz, Kontinuität und Vorhersehbarkeit der Anwendungsfälle des E-Rezepts sicherstellen. Die Produkttypen E-Rezept-Fachdienst und Identity Provider (IDP) und die damit zusammenfallenden technischen Systeme und Komponenten müssen entsprechende Schnittstellen zur Prüfung dieser Aspekte vorsehen. Die Betreiber bzw. Anbieter der operativen Betriebsleistungen dieser Produkttypen sind für die Überwachung, Prüfung, Analyse und Aufrechterhaltung der genannten Aspekte verantwortlich.
2.3 Akteure und Rollen
Im folgenden Abschnitt werden die am E-Rezept beteiligten Akteure/Rollen betrachtet. Ein Akteur ist eine Person oder ein technisches System, die/das mit der Fachanwendung E-Rezept interagiert. Diese Interaktion wird durch einen Anwendungsfall ausgelöst.
Akteure innerhalb der Fachanwendung E-Rezept sind jedoch keine konkreten beteiligten Personen oder Systeme, sondern Rollen, die jene im Rahmen des Anwendungsfalles einnehmen. Insofern kann eine Person oder ein technisches System in mehreren Rollen mit dem E-Rezept-System interagieren.
2.3.1 Fachliche Rollen
Die folgende Abbildung stellt die im Kontext der Fachanwendung E-Rezept beteiligten Rollen dar.
Abbildung 2: ABB_SYSLERP_002 Fachliches Rollenmodell
Tabelle 1 : TAB_SYSLERP_048 Fachliche Rollen
Rolle | Beschreibung |
---|---|
Versicherter |
|
Vertreter |
|
Verordnende Akteure - Arzt, Zahnarzt |
|
Verordnende Akteure - Mitarbeiter medizinische Institution |
|
Abgebende Akteure - Apotheker und pharmazeutisches Personal |
|
Abgebende Akteure - Mitarbeiter Apotheke |
|
Anbieter E-Rezept-Fachdienst, Anbieter anwendungsübergreifender Dienste |
sind Dienstleister, welche die operativen Betriebsleistungen
für den jeweiligen Produkttyp in der TI erbringen. Die Anbieter verantworten die Betriebsführung des jeweiligen Produkttyps.
|
Betreiber E-Rezept-Fachdienst, Betreiber anwendungsübergreifender Dienste |
|
Die folgende Tabelle listet die für die Fachanwendung E-Rezept verwendeten kryptografischen Identitäten auf und ordnet sie den verschiedenen Akteuren mit ihrer jeweiligen Rolle zu.
Tabelle 2: TAB_SYSLERP_001 Kryptografische Identitäten der Akteure und ihre jeweilige Rolle
Komponente | Identität (gem. [gemKPT_Arch_TIP #Anhang B]) | Rolle | Verwendungszweck | Prüfende Komponente |
---|---|---|---|---|
SMC-B | ID.HCI.AUT | Mitarbeiter LEI | Authentisierung der LEI | Identity Provider LE |
ID.HCI.OSIG | Fortgeschrittene Signatur der LEI für E-Rezept/Dispensierdatensatz | Konnektor, Komponenten außerhalb der TI | ||
HBA | ID.HP.QES | Verordnender, Abgebender | Qualifizierte elektronische Signatur des LE für E-Rezept | Konnektor, Komponenten außerhalb der TI |
eGK | ID.CH.AUT | Versicherter, Vertreter | Authentisierung des Versicherten | Identity Provider Versicherter |
E-Rezept-Fachdienst | ID.FD.TLS-S | Anbieter | TLS Server-Authentisierung | Clientsystem |
ID.C.FD.SIG | Signatur der Quittung | |||
Identity Provider | ID.FD.TLS-S | Anbieter | TLS Server-Authentisierung | Client System, E-Rezept-Fachdienst |
ID.C.FD.SIG | Signatur des AuthN-Token |
2.3.2 Technische Rollen
Neben den fachlichen Rollen existieren technische Rollen. Diese technischen Rollen kommen zum Tragen, wenn nicht eine Person mit dem System interagiert, sondern eine technische Komponente, ein Produkttyp der Fachanwendung E-Rezept oder das Primärsystem der Leistungserbringerumgebung. Die entsprechenden Produkttypen und Komponenten der Fachanwendung werden im Kapitel dargestellt.
2.4 Funktionale Zerlegung
Die folgende Abbildung zeigt die funktionale Zerlegung.
Abbildung 3: ABB_SYSLERP_003 Funktionale Zerlegung E-Rezept
2.4.1 Konzept Identifikation und Zugang zum E-Rezept
Der Zugang zur Fachanwendung E-Rezept erfolgt für die LEI mittels Konnektor in seiner Funktion als VPN-Router. Dieser enthält keine E-Rezept-spezifische Funktionalität, d.h. die Verbindung zu zentralen Diensten in der Provider-Zone und der TI-Plattform wird direkt durch die Client-Systeme aufgebaut. Der Versicherte greift auf die Schnittstellen der Dienste für das E-Rezept mittels des Frontends über das Internet zu.
Die Schnittstellen sind für den Nutzer ausschließlich nach einer erfolgreichen Authentifizierung durch einen Identity Provider (IDP) nutzbar, der die Identität des Versicherten bzw. der LEI über ein AuthN-Token als Identitätsbestätigung zusichert. Arzt-, Zahnarztpraxen, Krankenhäuser und Apotheken werden dabei über ihre Institutsidentität der jeweiligen SMC-B authentifiziert. Der Versicherte weist sich mit seiner eGK-Identität aus. Zukünftig werden neben der Authentisierung mit einer Smartcard auch alternative Verfahren zur Authentisierung ermöglicht.
Der IDP als TIP-Nutzerdienst übernimmt im zentralen Bereich die Authentifizierung des Nutzers. Ergänzt wird dieser durch ein Authentisierungsmodul, welches bei der LEI das Primärsystem bzw. beim Versicherten das E-Rezept-Frontend des Versicherten ergänzt. Das Authentisierungsmodul greift in der Consumer Zone bzw. Personal Zone auf die SMC-B bzw. eGK als Authentisierungsmittel (AUT-Identität) zu. Das Authentisierungsmodul steuert die Interaktion mit dem Nutzer, falls dies für die Authentisierung erforderlich ist oder eine Zustimmung (Consent) zur Freigabe von Identitätsmerkmalen an die Anwendung benötigt wird.
Nach erfolgreicher Authentifizierung durch den IDP erhält das Primärsystem bzw. das FdV ein AuthN-Token, welches als Bearer-Token verwendet wird, um auf die Dienste des E-Rezeptes zuzugreifen. Das AuthN-Token enthält die bestätigten Identitätsmerkmale, die der aufgerufene Dienst benötigt, um daraus die Berechtigung des Nutzers abzuleiten. Des Weiteren können dem Token erforderlichenfalls Identitätsattribute entnommen werden, die für die Fachlogik benötigt werden, z.B. zur Protokollierung.
Die folgende Abbildung zeigt eine Übersicht der an der Authentifizierung des Nutzers beteiligten Komponenten.
Abbildung 4: ABB_SYSLERP_009 Übersicht Identity Provider im Kontext E-Rezept
Der Authentifizierungsdienst (IDP) stellt der Fachlogik eines E-Rezept-Frontends eine Schnittstelle für den Bezug von Authentifizierungsbestätigungen bereit. Die Fachlogik nutzt dafür einen AuthN-Code, den sie über ein Authentisierungsmodul bezieht. Das Authentisierungsmodul steuert die konkrete Benutzerauthentifizierung gegenüber dem IDP unter Nutzung festgelegter bzw. durch den IDP prüfbare Identitätsmerkmale z.B. SmartCard + PIN.
2.4.2 Konzept Zugriffsberechtigung auf E-Rezepte
Alle Zugriffe auf Komponenten/Dienste und Schnittstellen für das E-Rezept setzen eine Identifikation der zugreifenden Nutzer voraus.
Um einen unberechtigten Zugriffe von E-Rezepten zu unterbinden und das Einlösen in einer ausgewählten Apotheke zu steuern, übermittelt der Versicherte eine Zugriffsberechtigung in Form eines AccessCodes an die Apotheke seiner Wahl (Vor-Ort-Apotheke, Versandapotheke). Nur durch Übergabe dieses AccessCodes beim Abruf eines E-Rezeptes erlangt diese Apotheke Zugriff auf genau dieses E-Rezept im E-Rezept-Fachdienst. Diesen AccessCode kann der Versicherte aus dem E-Rezept-Datensatz herunterladen und in einen E-Rezept-Token einbringen. Mit der Weitergabe dieses E-Rezept-Tokens an einen Vertreter kann der Versicherte das Einlösen eines E-Rezepts an einen Dritten delegieren.
Das Einlösen in einer Apotheke setzt voraus, dass die Apotheke diesen AccessCode an den E-Rezept-Fachdienst beim Zugriff auf ein E-Rezept übermittelt. Der Versicherte oder Vertreter übergibt den AccessCode an die Apotheke durch Vorzeigen des E-Rezept-Tokens in der Apotheke oder mittels elektronischer Übermittlung in der TI (siehe ).
2.4.3 Konzept der E-Rezept-Ressourcenverwaltung
Die Verwaltung der E-Rezepte in der Telematikinfrastruktur setzt auf einen zentralen Ressourcenserver als E-Rezept-Fachdienst. Dieser soll alle E-Rezepte auf Basis des FHIR-Standards als MedicationReqests [FHIR] in strukturierter Form verwalten. Die Rezepte werden dabei über eine eindeutige Ressourcen-ID (Rezept-ID) adressiert. Zusätzlich protokolliert der E-Rezept-Fachdienst alle Zugriffe auf ein E-Rezept für den Versicherten und verwaltet die Statusübergänge eines E-Rezepts.
Mit der Verwaltung der E-Rezepte in strukturierter Form setzt der E-Rezept-Fachdienst die Einhaltung medizinischer Workflows durch. In der ersten Stufe der Umsetzung der Arzneimittelverordnung ("Muster 16") ist der Workflow relativ einfach. Mit der Umsetzung weiterer Verordnungstypen (Betäubungsmittel, Heil- und Hilfsmittel) kommen zusätzliche Beteiligte ins Spiel, die insbesondere bei Verordnungen mit Freigabezyklen (bspw. bei Hilfsmitteln durch Kostenträger und Gegenzeichnung einer absolvierten Maßnahme durch den Versicherten bei Heilmittelverordnungen) in den Verordnungsprozess eingebunden werden müssen. Hier lässt sich mit der Digitalisierung der fachlichen Workflows eine Zeitersparnis realisieren.
Mit der Erweiterung der E-Rezept-Ressourcen um MedicationStatements in einer zukünftigen Ausbaustufe wäre es Patienten zusätzlich möglich, auf eigenen Wunsch die Einnahme von Medikamenten über sein Frontend des Versicherten zu dokumentieren. Die konkrete Ausgestaltung der UserExperience mit der Definition entsprechender Schnittstellen und Ressourcen ergibt sich aus dem zu definierenden Zusammenspiel des E-Rezept-Fachdiensts für den Verordnungs-Prozess und der elektronischen Patientenakte für die Langzeitdokumentation medizinischer Daten.
Zur Sicherstellung der Integrität des verwalteten, QES-signierten E-Rezepts als strukturierter Datensatz erfolgt beim Einstellen eines E-Rezepts eine Signatur der E-Rezept-Ressource durch den E-Rezept-Fachdienst, sofern die Daten der E-Rezept-Ressource schematisch und anhand der QES des E-Rezept-Datensatzes valide sind. Mit der serverseitigen QES-Prüfung wird sichergestellt, dass ausschließlich schematisch korrekte Daten, durch QES des Verordnenden bestätigt, in der Steuerung der fachlichen Workflows verwendet werden. Zusätzlich stellt die serverseitige QES-Prüfung sicher, dass ausschließlich signierte Rezepte der Apotheke zugewiesen werden, wodurch sich die Qualität der eingereichten Rezepte gegenüber einer ungeprüften Überbringung in die Apotheke steigert. Hier sind in der Folge weniger Korrekturschleifen zwischen Verordnendem Arzt/Zahnarzt und Apotheker zu erwarten.
Der E-Rezept-Fachdienst prüft die Autorisierung des Zugriffs auf E-Rezepte und Protokolleinträge anhand der Identitätsbestätigungen der zugreifenden Nutzer. Dabei wird die Rechtmäßigkeit eines Aufrufs durch Leistungserbringer auf Rollenbasis geprüft. Beim Aufruf durch den Versicherten zum Abruf "seiner" E-Rezepte und Protokollinformationen erfolgt die Autorisierung anhand der Versicherten-ID (10-stelliger unveränderlicher Teil der Krankenversichertennummer (KVNR)) des Versicherten.
Das Einstellen von E-Rezepten ist verordnenden Leistungserbringern (Ärzte, Zahnärzte, etc.) und ihren Mitarbeitern gestattet. Hier genügt eine einfache Rollenprüfung anhand der Identität der Leistungserbringerinstitution. E-Rezepte abrufen und die Abgabe vollziehen dürfen ausschließlich Apotheken, deren Rolle ebenfalls anhand der Identität der Apotheke als Leistungserbringerinstitution geprüft wird. Zusätzlich erfordert das Abrufen eines E-Rezepts durch eine Apotheke die Vorlage des vom Versicherten an den Apotheker übergebenen AccessCode, der beim Abruf des E-Rezepts mit dem am E-Rezept-Datensatz gespeicherten AccessCode übereinstimmen muss.
Ist eine Apotheke für den Abruf eines E-Rezepts autorisiert, generiert der E-Rezept-Fachdienst beim Abruf ein Geheimnis, das der Apotheke zusammen mit dem E-Rezept-Datensatz übergeben wird. Der Zugriff auf genau dieses E-Rezept durch andere Apotheken ist gesperrt, da die Apotheke das Geheimnis beim Zurückgeben des E-Rezepts oder Abfragen der Quittung an den E-Rezept-Fachdienst übermitteln muss.
2.4.4 Konzept der Verschlüsselung des E-Rezepts
Der E-Rezept-Fachdienst verarbeitet die gespeicherten E-Rezepte im Klartext. Zum Schutz der in den E-Rezepten enthaltenen personenbezogenen medizinischen Daten muss eine unberechtigte Einsichtnahme durch Dritte verhindert werden. Hierfür wird das für die elektronische Patientenakte (ePA) entwickelte Konzept der "Vertrauenswürdigen Ausführungsumgebung" (VAU) aufgegriffen. Die VAU stellt technisch sicher, dass während des Betriebs keine Daten für den Betreiber des E-Rezept-Fachdienstes einsehbar sind. Zusätzlich erfolgt die Speicherung der Daten außerhalb der VAU derart verschlüsselt, dass der Betreiber die Daten nicht entschlüsseln kann, da der notwendige kryptographische Schlüssel nicht im Zugriff des Betreibers liegt. Gegenüber dem Nutzer authentisiert sich die VAU beim Verbindungsaufbau mit einer kryptografischen Identität, die dem Nutzer die Integrität der ausgeführten Fachlogik im E-Rezept-Fachdienst zusichert.
Der Transport der personenbezogenen medizinischen Informationen zwischen der Clientlogik des Nutzers und der Vertrauenswürdigen Ausführungsumgebung erfolgt transportverschlüsselt mittels TLS.
Anmerkung:
Die Schutzziele der Vertrauenswürdigen Ausführungsumgebung im E-Rezept-Fachdienst entsprechen denen der Vertrauenswürdigen Ausführungsumgebung der elektronischen Patientenakte, mit einer Ausnahme. Das Schutzziel der Kontextseparierung in der ePA ist im E-Rezept-Fachdienst nicht notwendig, da Versicherte keinen schreibenden Zugriff über ihre Clientsysteme auf die E-Rezepte im E-Rezept-Fachdienst haben. Somit entfällt gegenüber der VAU der ePA die Notwendigkeit eines versichertenindividuellen Kontextschlüssels und ebenso ist ein Sandboxing der verarbeiteten Daten verschiedener Versicherter während des Betriebs nicht erforderlich.
2.4.5 Konzept der Übermittlung eines E-Rezept-Tokens
Um ein E-Rezept einzusehen und beliefern zu können benötigt eine Apotheke einen AccessCode, den sie vom Versicherten bzw. Vertreter übermittelt bekommt (Nachricht innerhalb des E-Rezept-Fachdienstes an die Apotheke) bzw. von einem vorgelegten Medium einscannt. Dieser AccessCode plus weitere Metainformationen (Rezept-ID etc.) formen den E-Rezept-Token.
Im Standardfall lädt der Versicherte die für das E-Rezept-Token benötigten Informationen aus dem E-Rezept-Fachdienst und generiert den E-Rezept-Token in seinem Frontend, welcher dann als 2D-Code dargestellt werden kann. Nutzt der Versicherte kein Frontend auf einem eigenen Gerät, erhält er den E-Rezept-Token von der verordnenden Leistungserbringerinstitution als ausgedruckten 2D-Code.
Der 2D-Code kann in der einlösenden Apotheke vom Frontend abgescannt werden. Die Darstellung des Tokens als 2D-Code ist ein optisches Übertragungsverfahren.
Für den digitalen Versand des E-Rezept-Tokens an eine Apotheke und die weitere Kommunikation rund um den Einlösevorgang mit der Apotheke (Verfügbarkeit, Terminabsprache zum Abholen, ...) sowie die Weitergabe des E-Rezept-Tokens an einen Vertreter benötigt der Versicherte ein Übermittlungsverfahren. In einer ersten Umsetzungsstufe erfolgt das über den E-Rezept-Fachdienst. Hierbei erzeugt das Frontend des Versicherten bzw. Vertreters eine strukturierte Nachricht (E-Rezept-Token und Freitext). Die Apotheke bzw. der Vertreter rufen die an sie adressierte Nachricht vom E-Rezept-Fachdienst ab. Eine eventuelle Antwort der Apotheke wird vom AVS bzw. beim Vertreter durch das Frontend ebenfalls als strukturierte Nachricht in den E-Rezept-Fachdienst eingestellt.
Für Versorgungsprozesse in folgenden Ausbaustufen sind weitere Kommunikationsbeziehungen naheliegend:
- Versicherter/Vertreter ==> Verordnender, bspw. für die Bestellung von Folgeverordnungen
- Verordnender ==> Versicherter/Vertreter, bspw. für Textnachrichten bezüglich der Bestellung von Folgeverordnungen
- Verordnender ==> Abgebender, bspw. für Tokenversand für Zytostatika-Verordnungen (§11 ApoG)
Diese Kommunikationsbeziehungen werden mit dem E-Rezept-Fachdienst nicht adressiert. Hier setzt die Anwendung E-Rezept auf die Weiterentwicklung der Anwendung KIM (ehemals KOM-LE), über welche dann auch die Kommunikationsbeziehungen Versicherter/Vertreter ==> Abgebender und Versicherter ==> Vertreter in einem einheitlichen Kommunikationsverfahren umgesetzt werden können.
2.4.6 Konzept Status E-Rezept
Ein E-Rezept durchläuft während seines Lebenszyklus verschiedene Status.
Abbildung 5: ABB_SYSLERP_004 Statusübergänge E-Rezept
Da ein E-Rezept-Token vervielfältigt werden kann, besteht die Möglichkeit, dass ein E-Rezept-Token an mehrere Apotheken übermittelt wird. Um sicherzustellen, dass die Statusübergänge "in Abgabe (gesperrt)" zu "quittiert", "gelöscht" oder "offen" nur durch die Apotheke ausgelöst wird, welche das E-Rezept zuvor abgerufen hat, wird der Apotheke beim Abruf eines E-Rezepts vom E-Rezept-Fachdienst ein Geheimnis übermittelt. Dieses Geheimnis zur Statusänderung "in Abgabe (gesperrt)" wird beim Aufruf zum Statuswechsel zurück an den E-Rezept-Fachdienst übermittelt. Der E-Rezept-Fachdienst kann anhand des Geheimnisses sicherstellen, ob der Statusübergang zulässig ist.
Da ein vom E-Rezept-Fachdienst heruntergeladenes E-Rezept elektronisch vervielfältigt werden kann, besteht die Möglichkeit, dass ein E-Rezept außerhalb der TI zu einer Apotheke übermittelt wird und der Status zur Abgabe des E-Rezepts im E-Rezept-Fachdienst nicht korrekt nachgehalten wird. Der E-Rezept-Fachdienst übermittelt der Apotheke beim Statuswechsel eines E-Rezepts von "in Abgabe (gesperrt)" zu "quittiert" eine Quittung. Der Besitz der Quittung belegt, dass die Apotheke die Abgabe des E-Rezepts entsprechend dem in der Fachanwendung vorgesehenen Ablauf durchgeführt hat. Die Quittung kann beispielsweise in der Abrechnung genutzt werden, um eine ungewollte mehrfache Abrechnung der Abgabe eines E-Rezepts zu vermeiden.
Die Verwaltung des Status im E-Rezept-Fachdienst erfolgt im Feld "status" der FHIR-Ressource Task (https://www.hl7.org/fhir/task.html ). Die Zuordnung der Status des E-Rezepts zum FHIR-Code-System findet sich in Tabelle TAB_SYSLERP_006. Die Umsetzung des Statusmodells für ein einzelnes E-Rezept wird über die Zustände der FHIR-Ressource Task gemäß des Workflow-Modells [FHIR_MED_WORKFLOW] realisiert. Der E-Rezept-Fachdienst prüft vor jedem Statuswechsel, ob ein von einem Akteur initiierter Statuswechsel zulässig ist.
Tabelle 3 : TAB_SYSLERP_006 Beschreibung Status Task
Status E-Rezept | Status Task | Beschreibung und mögliche Folgezustände |
---|---|---|
initialisiert | (in FHIR 4.0.1: "draft") |
|
offen | (in FHIR 4.0.1: "ready") |
|
in Abgabe (gesperrt) | (in FHIR 4.0.1: "in-progress") |
|
quittiert | (in FHIR 4.0.1: "completed") |
|
gelöscht | (in FHIR 4.0.1: "cancelled") |
|
2.4.7 Unterstützung betrieblicher Prozesse
Die DVOs verordnender und abgebender LEIs benötigen eine einfache und schnell anwendbare Möglichkeit, nach Inbetriebnahme von Client-Systemen in der Produktivumgebung deren Funktionsfähigkeit zu überprüfen. Dies ist etwa nach Neuinstallation und Update oder auch regelmäßig im laufenden Betrieb hilfreich. Die Prüfung sollte einerseits keine explizite Anwendungslogik erfordern und andererseits ist die Abgabe von Arzneimitteln sowie eine gegenüber Kostenträgern abrechenbare Leistung auszuschließen.
Unter diesen Voraussetzungen sieht das Konzept eine durch die DVOs selbstbestimmte Prüfung der Konnektivität zwischen Client-Systemen und E-Rezept-Fachdienst wie folgt vor:
- Verordnende LEI: Mit "E-Rezept erzeugen" (UC 2.1) wird eine gültige E-Rezept-ID vom E-Rezept-Fachdienst abgerufen. Diese kann (muss aber nicht) nachher für das Einstellen eines vom LEI signierten E-Rezepts verwendet werden. Ist der Abruf einer E-Rezept-ID erfolgreich, gilt die Konnektivität zur Fachanwendung als gegeben.
- Abgebende LEI: Hierbei handelt es sich um einen Negativtestfall, der eine Fehlermeldung durch den E-Rezept-Fachdienst provoziert: Der DVO ruft ein E-Rezept (UC 4.1) mit zufälligen (und dadurch nicht validen) Werten für AccessCode und E-Rezept-ID ab. Der E-Rezept-Fachdienst antwortet mit einer entsprechenden Fehlermeldung.
In beiden Testfällen wird die Erstellung eines AuthN-Token gemäß UC 5.2 und die Verbindung zum E-Rezept-Fachdienst sowie die korrekte Verarbeitung der Anfragen inkl. Fehlermeldungen geprüft. Eine DVO-Prüfkarte wird hierzu nicht benötigt. Die Prüfungen können auch regelmäßig automatisiert durchgeführt werden (z.B. durch das TI-Service Monitoring).
Generell sollte für die Konnektivitätsprüfung auf die Erstellung eines signierten Prüf-E-Rezeptes (Rezept wird auf die KVNR einer DVO-Prüfkarte ausgestellt) verzichtet werden. Zwar kann mit einem solchen Rezept keine Verordnung eingelöst oder in Abrechnung gebracht werden, allerdings ist ggf. der Signierungsvorgang durch den verordnenden LE u.U. nicht immer trennscharf von dem eines Echt-Rezeptes zu unterscheiden. Auf ein Verbot der Erstellung eines Prüf-E-Rezeptes wird allerdings verzichtet.
Weitere betriebliche Aufgaben sind bspw.
- die Bereitstellung von Probes zur Messung der Verfügbarkeit auf Anwendungsebene,
- die Verifikation von Änderungen in der PU auf Anwendungsebene.
Betriebliche Anforderungen
A_18966 - Überwachung von Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Fachanwendung
Die an der Fachanwendung E-Rezept beteiligten Produkttypen E-Rezept-Fachdienst und Identity Provider MÜSSEN sämtliche technischen, funktionalen, interoperablen und organisatorischen Voraussetzungen zur Überwachung von Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit des jeweiligen Produkttyps umsetzen und auf Schnittstellen-Aufrufe durch Probes des TI-Service Monitorings innerhalb der TI mit aussagekräftigen Meldungen antworten. [<=]
A_18967 - Erhebung und Speicherung von Performance-Messdaten
Die an der Fachanwendung E-Rezept beteiligten Produkttypen E-Rezept-Fachdienst und Identity Provider MÜSSEN fortlaufend Last- und Performance-Messdaten erheben, sammeln, ggfs. zusammenführen sowie speichern, und diese - zur eindeutigen Lokalisierung der betroffenen technischen Produktinstanz und/oder Komponente - mit Metadaten anreichern (z.B. Produktversion), um sie einer weiterführenden betrieblichen Analyse und Auswertung durch die gematik zuführen zu können. Dies gilt auch für zusammengehörig definierte Operationen (im Sinne eines Bearbeitungsprozesses oder des Ablaufs eines Anwendungsfalls), sofern eine entsprechende Relevanz im Rahmen der Überwachung von Verfügbarkeit und Performance durch die gematik festgestellt wird. [<=]
A_18992 - Lieferung von Performance-Messdaten
Die Anbieter der Produkttypen E-Rezept-Fachdienst und Identity Provider MÜSSEN Performance-Messdaten an die vom Gesamtverantwortlichen TI definierte Schnittstelle liefern. [<=]
A_18991 - E-Rezept-Fachdienst - Erhebung von Performance-Messdaten
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS mindestens für die Operationen "E-Rezept-ID abrufen", "E-Rezept einstellen", "E-Rezept durch Abgebenden abrufen", "Quittung abrufen", "E-Rezept-Nachricht einstellen" und "E-Rezept-Nachricht abrufen" Performance-Messdaten erheben. [<=]
A_18993 - Identity Provider - Erhebung von Performance-Messdaten
Der Produkttyp Identity Provider MUSS mindestens für die Operation(en) zur Anforderung bis zur Übergabe von Identitätsbestätigungen (AuthN-Token) Performance-Messdaten erheben, inkl. der Durchführung des Challenge-Response-Verfahrens. Beim Challenge-Response-Verfahren ist dabei auch die Dauer der Antwortzeit des Authentisierungsmoduls (Einwilligung in die Nutzung von Identitätsattributen) zu messen und separat auszuweisen. Die Ausstellung von Versicherten-Identitätsbestätigungen bzw. die über die Internet-Schnittstelle angeforderten und übergebenden Identitätsbestätigungen sind separat auszuweisen. [<=]
A_18969 - Unterstützung des TI-ITSM-Anbieter- und des Endanwender-Supports durch aussagekräftige Fehlermeldungen
Die an den Anwendungsfällen der Fachanwendung E-Rezept beteiligten Produkttypen E-Rezept-Fachdienst, Identity Provider und deren Komponenten sowie die jeweiligen Frontend-Komponenten der Nutzer MÜSSEN zur Unterstützung des Endanwender-Supports bei einer entstehenden Störung oder einem Abbruch, gleich aus welchem Grunde, eine eindeutige, aussagekräftige und interoperable Fehlermeldung bereitstellen, die es den Supporteinheiten ermöglichen, die Störungsursache und den oder die Lösungsverantwortlichen der Störung zu identifizieren und mögliche eigene Gegenmaßnahmen zu ergreifen. [<=]
A_18999 - Anzeige des E-Rezept-Betriebszustandes
Das TI-Service Monitoring MUSS den Anbietern der Produkttypen E-Rezept-Fachdienst, Identity Provider, Verzeichnisdienst, VPN-Zugangsdienst und dem Anbieter des E-Rezept-Frontends des Versicherten den E-Rezept-Betriebszustand anzeigen. Störungen oder Service-Einschränkungen der Fachanwendung E-Rezept werden allen vorgenannten Anbietern gemeldet. Die Anzeige und die Meldungen enthalten Angaben zum verursachenden Dienst und unabhängig davon, durch welchen Produkttyp oder durch welchen Anbieter die Störung verursacht wird. [<=]
Der E-Rezept Betriebszustand wird durch die Betriebszustände der Produkttypen E-Rezept-Fachdienst, Identity Provider und Verzeichnisdienst repräsentiert.
A_18997 - Anbieter E-Rezept-Fachdienst - Supportverantwortung im TI-ITSM-Teilnehmersupport
Der Anbieter des E-Rezept-Fachdienstes MUSS zur Unterstützung der Hochverfügbarkeit der Fachanwendung E-Rezept für die im TI-ITSM-Teilnehmersupport gemeldeten Störungen mit E-Rezept-Kontext die Supportverantwortung übernehmen und diese koordinieren. [<=]
A_18998 - Anbieter E-Rezept-Fachdienst - 24/7 TI-ITSM-Teilnehmersupport
Der Anbieter E-Rezept-Fachdienst MUSS seinen TI-ITSM-Teilnehmersupport 24/7 anbieten. [<=]
A_18970 - Versichertensupport durch Anbieter Frontend des Versicherten
Anbieter operativer Betriebsleistungen des E-Rezept-Frontend des Versicherten MÜSSEN einen Versichertensupport anbieten. [<=]
A_18996 - TI-ITSM-Teilnahme von Anbietern Frontend des Versicherten
Anbieter operativer Betriebsleistungen des E-Rezept-Frontend des Versicherten KÖNNEN am TI-ITSM teilnehmen. [<=]
3 Anwendungsfälle
3.1 Übersicht der Anwendungsfälle
Die folgende Abbildung zeigt eine Übersicht über die Anwendungsfälle der Fachanwendung E-Rezept.
Abbildung 6: ABB_SYSLERP_005 Anwendungsfälle E-Rezept
3.2 Übergreifende Vorbedingungen
Die nachfolgenden Vorbedingungen müssen für alle Anwendungsfälle erfüllt sein, damit sie erfolgreich ausgeführt werden können. Wenn diese Vorbedingungen nicht erfüllt sind, so muss die Operation mit einer Fehlermeldung abbrechen.
A_18496 - Übergreifende Vorbedingung: Aufrufparameter gültig
Die Produkttypen der Fachanwendung E-Rezept MÜSSEN bei allen Operationen mit einer qualifizierten Fehlermeldung abbrechen, wenn notwendige Aufrufparameter unvollständig, ungültig oder inkonsistent sind. [<=]
A_18839 - Übergreifende Vorbedingung: Validierung von AuthN-Token
Jeder Produkttyp, der AuthN-Token als Aufrufparameter bei Operationen entgegennimmt und verarbeitet, MUSS den AuthN-Token (ID Token) gemäß [OIDC] validieren. Er MUSS die Operation mit einer qualifizierten Fehlermeldung abbrechen, falls die Validierung fehlschlägt. [<=]
3.3 Übergreifende Nachbedingungen
Der folgende Abschnitt beschreibt übergreifende Nachbedingungen, die für den erfolgreichen Abschluss fachlicher Anwendungsfälle gelten.
A_18497 - Protokollierung der Zugriffe auf medizinische Daten
Die Fachanwendung E-Rezept MUSS für jeden Aufruf einer Operation zum Einstellen, zur Statusänderung, zum Lesen oder Löschen eines E-Rezepts einen Protokolleintrag für den Versicherten erstellen. Der Eintrag MUSS dabei das aktuelle Datum, die aktuelle Uhrzeit und die Art des Zugriffs, einen lesbaren Namen des Zugreifenden, einen Identifier des Zugreifenden sowie einen Bezeichner des zugegriffenen Datenobjekts enthalten. [<=]
A_18498 - Für Nutzer verständliche Fehlermeldungen
Alle an den Anwendungsfällen der Fachanwendung E-Rezept beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN interoperable Fehlermeldungen bereitstellen, die es den Versicherten bzw. den Mitarbeitern der Leistungserbringerinstitution ermöglichen, die Ursache des Fehlers über ihr jeweiliges Frontend zu identifizieren und mögliche Gegenmaßnahmen zu ergreifen. [<=]
3.4 E-Rezept ausstellen
3.4.1 E-Rezepte durch Verordnenden erzeugen
Mit diesem Anwendungsfall signiert ein verordnender Leistungserbringer ein oder mehrere Verordnungsdatensätze. Vor dem Signieren wird im Verordnungsdatensatz eine über die TI bezogene Rezept-ID ergänzt. Dieser Anwendungsfall kann, da er eine qualifizierte elektronische Signatur beinhaltet, nur durch den Leistungserbringer, nicht jedoch durch einen Mitarbeiter der medizinischen Institution durchgeführt werden.
A_18502 - Anwendungsfall "E-Rezepte erzeugen"
Alle am Anwendungsfall "E-Rezepte erzeugen" beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN die nachfolgenden Festlegungen umsetzen.
Tabelle 4: TAB_SYSLERP_005 Anwendungsfall E-Rezepte erzeugen
Name | UC 2.1 - E-Rezepte erzeugen |
Vorbedingung |
|
Kurzbeschreibung (Außenansicht) |
Der verordnende Leistungserbringer wählt im Primärsystem einen oder mehrere Verordnungsdatensätze zum Signieren aus. Der Leistungserbringer wählt das Signaturverfahren aus. Das Primärsystem ruft für jedes E-Rezept vom E-Rezept-Fachdienst eine Rezept-ID ab und ergänzt diese im Verordnungsdatensatz. Anschließend werden die E-Rezepte mittels Konnektor mit einer QES signiert. Es kann die Einzel-, Stapel- oder Komfortsignatur genutzt werden. |
Nachbedingung | Die erzeugten E-Rezepte beinhalten eine eineindeutige Rezept-ID und haben eine QES. Der AccessCode für jedes E-Rezept ist im Primärsystem gespeichert. Die E-Rezepte sind im E-Rezept-Fachdienst angelegt und haben den Status "initialisiert". |
[<=]
3.4.2 E-Rezept einstellen
Mit diesem Anwendungsfall stellt eine verordnende Leistungserbringerinstitution ein E-Rezept auf den E-Rezept-Fachdienst ein und erzeugt den zugehörigen E-Rezept-Token.
A_18503 - Anwendungsfall "E-Rezept einstellen"
Alle am Anwendungsfall "E-Rezept einstellen" beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN die nachfolgenden Festlegungen umsetzen.
Tabelle 5: TAB_SYSLERP_006 Anwendungsfall E-Rezept einstellen
Name | UC 2.3 - E-Rezept einstellen |
Vorbedingung |
|
Kurzbeschreibung (Außenansicht) |
Der verordnende Leistungserbringer oder ein Mitarbeiter der medizinischen Institution wählt im Primärsystem ein E-Rezept zum Einstellen aus. Das Primärsystem aktualisiert das E-Rezept im E-Rezept-Fachdienst. Das Primärsystem erstellt einen E-Rezept-Token und speichert diesen.. |
Nachbedingung | Das E-Rezept ist im E-Rezept-Fachdienst gespeichert und hat den Status "offen". Das Einstellen ist im E-Rezept-Fachdienst protokolliert. |
[<=]
3.4.3 E-Rezept-Token durch Verordnenden an Versicherten oder Apotheker übermitteln
Nachdem ein Mitarbeiter der verordnenden LEI den Anwendungsfall "UC 2.3 - E-Rezept einstellen" ausgeführt hat, kann der Versicherte sich das E-Rezept mit dem Anwendungsfall "UC 3.1 - E-Rezepte durch Versicherten abrufen" auf sein FdV herunterladen und einen E-Rezept-Token erstellen.
Nur wenn der Versicherte kein FdV nutzt, wird der E-Rezept-Token im Primärsystem erzeugt und als 2D-Code ausgedruckt. Der Ausdruck wird dem Versicherten übergeben. Ergänzend zum Ausdruck können zusätzliche technische Möglichkeiten bestehen, den 2D-Code für den Versicherten zum Abfotografieren anzuzeigen. Die Inhalte und das Format des papierbasierten Token der Fachanwendung E-Rezept werden durch die Bundesmantelvertragspartner in Absprache mit dem Deutschen Apothekerverband (DAV) festgelegt.
Für Verordnungen von Sprechstundenbedarfen und von parenteralen Zubereitungen nach §11 ApoG (Zytostatika) kann die verordnende LEI den E-Rezept-Token an eine Apotheke übertragen und hierfür KOM-LE nutzen. Im Kontext eines Krankenhauses sind weitere Übertragungswege möglich.
3.4.4 E-Rezept durch Verordnenden löschen
Mit diesem Anwendungsfall kann ein Mitarbeiter einer verordnenden Leistungserbringerinstitution, den Status für ein zuvor durch die LEI für den Versicherten eingestelltes E-Rezept auf "gelöscht" setzen. Die Nutzer können auf ein E-Rezept mit dem Status "gelöscht" nicht mehr zugreifen.
A_18505 - Anwendungsfall "E-Rezept durch Verordnenden löschen"
Alle am Anwendungsfall "E-Rezept durch Verordnenden löschen" beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN die nachfolgenden Festlegungen umsetzen.
Tabelle 6: TAB_SYSLERP_008 Anwendungsfall E-Rezept durch Verordnenden löschen
Name | UC 2.5 - E-Rezept durch Verordnenden löschen |
Vorbedingung |
|
Kurzbeschreibung (Außenansicht) |
Ein Mitarbeiter der verordnenden LEI markiert über das PS ein durch die LEI verordnetes E-Rezept zum Löschen und bestätigt den Vorgang. Der Status des E-Rezepts im E-Rezept-Fachdienst wird geändert. Die personenbezogenen und medizinischen Daten im E-Rezept werden gelöscht. Der AccessCode wird im Primärsystem gelöscht. |
Nachbedingung | Das E-Rezept im E-Rezept-Fachdienst hat den Status "gelöscht". Es beinhaltet keine personenbezogenen oder medizinischen Daten. Der Statuswechsel des E-Rezepts zum Status "gelöscht" ist im E-Rezept-Fachdienst protokolliert. |
[<=]
3.5 E-Rezept durch Versicherten verwalten
3.5.1 E-Rezepte durch Versicherten abrufen
Mit diesem Anwendungsfall kann ein Versicherter alle seine im E-Rezept-Fachdienst eingestellten E-Rezepte herunterladen, um Einsicht in die Daten dieser E-Rezepte zu nehmen. Die E-Rezepte werden ohne QES des verordnenden LE bereitgestellt, dafür erhält der dem Versicherten bereitgestellte Datensatz eine Serversignatur zum Nachweis der Integrität und Authentizität, dass die bereitgestellten Daten mit den Daten der QES-Signatur übereinstimmen.
Beim Abruf der E-Rezepte im E-Rezept-FdV übermittelt der E-Rezept-Fachdienst auch den AccessCode der E-Rezepte. Dies ermöglicht das Erstellen von E-Rezept-Token.
A_18506 - Anwendungsfall "E-Rezepte durch Versicherten abrufen"
Alle am Anwendungsfall "E-Rezepte durch Versicherten abrufen" beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN die nachfolgenden Festlegungen umsetzen.
Tabelle 7: TAB_SYSLERP_009 Anwendungsfall E-Rezepte durch Versicherten abrufen
Name | UC 3.1 - E-Rezepte durch Versicherten abrufen |
Vorbedingung |
|
Kurzbeschreibung (Außenansicht) |
Ein Versicherter ruft über ein FdV (E-Rezept-FdV) alle seine im E-Rezept-Fachdienst eingestellten Rezepte ab. Der E-Rezept-Fachdienst identifiziert die E-Rezepte auf Basis der Versicherten-ID des Versicherten und liefert die E-Rezepte, Status und die Zeitpunkte, an denen die Status gesetzt wurden. Die AccessCodes werden nur übermittelt, wenn der Abruf über ein E-Rezept-FdV erfolgt. |
Nachbedingung | Im FdV stehen die E-Rezepte zur Anzeige sowie die Daten für das Erstellen eines E-Rezept-Tokens bereit. Der Abruf ist im E-Rezept-Fachdienst protokolliert. |
[<=]
3.5.2 E-Rezept durch Vertreter abrufen
Mit diesem Anwendungsfall kann ein Vertreter ein im E-Rezept-Fachdienst eingestelltes E-Rezept herunterladen, um Einsicht in die Daten des E-Rezepts zu nehmen.
A_18781 - Anwendungsfall "E-Rezept durch Vertreter abrufen"
Alle am Anwendungsfall "E-Rezept durch Vertreter abrufen" beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN die nachfolgenden Festlegungen umsetzen.
Tabelle 8: TAB_SYSLERP_041 Anwendungsfall E-Rezept durch Vertreter abrufen
Name | UC 3.6 - E-Rezept durch Vertreter abrufen |
Vorbedingung |
|
Kurzbeschreibung (Außenansicht) |
Ein Vertreter ruft über das Frontend des Versicherten ein im E-Rezept-Fachdienst eingestelltes Rezept ab. Der E-Rezept-Fachdienst liefert das E-Rezept, den Status und den Zeitpunkt, an dem der Status gesetzt wurde. |
Nachbedingung | Im FdV steht das E-Rezept zur Anzeige bereit. Der Abruf ist im E-Rezept-Fachdienst protokolliert. |
[<=]
3.5.3 E-Rezept durch Versicherten löschen
Mit diesem Anwendungsfall kann der Versicherte den Status für ein für ihn eingestelltes E-Rezept auf "gelöscht" setzen. Die Nutzer können auf ein E-Rezept mit dem Status "gelöscht" nicht zugreifen.
Der Anwendungsfall kann nicht durch einen Vertreter ausgeführt werden.
A_18507 - Anwendungsfall "E-Rezept durch Versicherten löschen"
Alle am Anwendungsfall "E-Rezept durch Versicherten löschen" beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN die nachfolgenden Festlegungen umsetzen.
Tabelle 9: TAB_SYSLERP_010 Anwendungsfall E-Rezept durch Versicherten löschen
Name | UC 3.2 - E-Rezept durch Versicherten löschen |
Vorbedingung |
|
Kurzbeschreibung (Außenansicht) |
Ein Versicherter wählt am FdV (E-Rezept-FdV) ein für ihn ausgestelltes E-Rezept aus, das gelöscht werden soll. Der Versicherte bestätigt das Löschen. Das FdV überträgt die Anforderung an den E-Rezept-Fachdienst. Der Status des E-Rezepts im E-Rezept-Fachdienst wird geändert. Die personenbezogenen und medizinischen Daten im E-Rezept werden auf dem E-Rezept-Fachdienst gelöscht. Abschließend wird der E-Rezept-Token im E-Rezept-FdV gelöscht. |
Nachbedingung | Das E-Rezept im E-Rezept-Fachdienst hat den Status "gelöscht". Es beinhaltet keine personenbezogenen oder medizinischen Daten. Der Statuswechsel des E-Rezepts zum Status "gelöscht" ist im E-Rezept-Fachdienst protokolliert. |
[<=]
3.5.4 Nachricht durch Versicherten an Abgebenden oder einen Vertreter übermitteln
Mit diesem Anwendungsfall kann ein Versicherter oder Vertreter einen E-Rezept-Token oder eine Mitteilung an eine Apotheke oder einen Vertreter seiner Wahl übermitteln, um das Rezept einzulösen oder eine Anfrage zur Belieferung des Rezepts durch die Apotheke zu stellen. Als Alternative steht die optische Übermittlung des E-Rezept-Tokens als 2D-Code zur Verfügung.
A_18508 - Anwendungsfall "Nachricht durch Versicherten übermitteln"
Alle am Anwendungsfall "Nachricht durch Versicherten übermitteln" beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN die nachfolgenden Festlegungen umsetzen.
Tabelle 10: TAB_SYSLERP_011 Anwendungsfall Nachricht durch Versicherten übermitteln
Name | UC 3.3 - Nachricht durch Versicherten übermitteln |
Vorbedingung |
|
Kurzbeschreibung (Außenansicht) |
Ein Versicherter/Vertreter wählt im FdV einen E-Rezept-Token aus und trifft dann die Entscheidung, ob der Versand über die TI oder alternativ optisch per 2D-Code stattfinden soll. Der sichere Versand über die TI erfolgt mithilfe des E-Rezept-Fachdienstes. Versand an Apotheke: Der Versicherte wählt im Verzeichnisdienst die Apotheke aus, an die die Nachricht übermittelt werden soll. Versand an einen Versicherten: Der Versicherte gibt die KVNR des Empfängers (KVNR2) in das FdV ein, diese hat ihm der Empfänger mitgeteilt oder ist dem FdV aus einer vorherigen Nachricht bekannt. Anschließend stellt das FdV die Nachricht im E-Rezept-Fachdienst für den Empfänger ein. Die Nachricht enthält einen E-Rezept-Token und/oder eine Textnachricht. Im Falle der Alternative wird der E-Rezept-Token in einen 2D-Code umgewandelt und dem Abgebenden oder Vertreter entweder zum Scannen an einem Bildschirm gezeigt oder als Ausdruck übergeben. |
Nachbedingung | Die Nachricht mit dem E-Rezept-Token liegt im E-Rezept-Fachdienst und kann vom Empfänger asynchron empfangen werden. Im Falle der Alternative kann der Empfänger den 2D-Code abscannen. |
[<=]
3.5.5 E-Rezept-Token durch Versicherten an Vertreter übermitteln
Die Benennung eines Vertreters mit Mitteln der Telematikinfrastruktur erfolgt über den UseCase "UC 3.3 - Nachricht durch Versicherten übermitteln". Eine Übergabe des Tokens außerhalb der TI kann mittels Schnittstellen des E-Rezept-FdV erfolgen, welche in einer Rechtsverordnung zu § 360 Abs. 5 PDSG definiert werden.
3.5.6 Nachrichten durch Versicherten empfangen
Mit diesem Anwendungsfall kann ein Versicherter oder Vertreter eine oder mehrere Nachrichten von abgebenden LEI zu E-Rezepten mittels der sicheren Übertragung über die TI empfangen.
A_18618 - Anwendungsfall "Nachrichten durch Versicherten empfangen"
Alle am Anwendungsfall "Nachrichten durch Versicherten empfangen" beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN die nachfolgenden Festlegungen umsetzen.
Tabelle 11: TAB_SYSLERP_037 Anwendungsfall Nachrichten durch Versicherten empfangen
Name | UC 3.4 - Nachrichten durch Versicherten empfangen |
Vorbedingung |
|
Kurzbeschreibung (Außenansicht) |
Das FdV fragt beim E-Rezept-Fachdienst an, ob neue Nachrichten für den Nutzer des FdV vorliegen und lädt diese herunter. |
Nachbedingung | Die Nachrichten liegen im FdV zur Anzeige bereit. |
3.5.7 Nachricht durch Versicherten löschen
Mit diesem Anwendungsfall kann der Versicherte von ihm übermittelte Nachrichten an Apotheken oder Versicherte löschen. Im Ergebnis der Löschanforderung wird dem Versicherten mitgeteilt, ob die Nachricht bereits vom Empfänger abgerufen wurde.
A_20260 - Anwendungsfall "Nachricht durch Versicherten löschen"
Alle am Anwendungsfall "Nachricht durch Versicherten löschen" beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN die nachfolgenden Festlegungen umsetzen.
Tabelle 12: TAB_SYSLERP_061 Anwendungsfall Nachricht durch Versicherten löschen
Name | UC 3.8 - Nachricht durch Versicherten löschen |
Vorbedingung |
|
Kurzbeschreibung (Außenansicht) |
Der Versicherte wählt eine oder mehrere zuvor von ihm übermittelte Nachrichten zum Löschen aus. Der Versicherte bestätigt das Löschen. Das FdV überträgt für jede zu löschende Nachricht die Löschanforderung an den E-Rezept-Fachdienst. Die zu löschenden Nachrichten werden im E-Rezept-Fachdienst gelöscht. Der E-Rezept-Fachdienst übermittelt dem FdV eine Warning, wenn die Nachricht bereits durch den Empfänger abgerufen wurde. Abschließend werden die zu löschenden Nachrichten im FdV gelöscht. |
Nachbedingung | Die Nachrichten sind auf dem E-Rezept-Fachdienst und im FdV gelöscht. |
3.5.8 Protokolldaten durch Versicherten einsehen
Mit diesem Anwendungsfall nimmt der Versicherte Einsicht in das Zugriffsprotokoll. Darin ersichtlich sind das Einstellen von E-Rezepten für den Versicherten, alle folgenden Statuswechsel zu diesen E-Rezepten sowie das Löschen von E-Rezepten.
A_18510 - Anwendungsfall "Protokolldaten abrufen"
Alle am Anwendungsfall "Protokolldaten abrufen" beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN die nachfolgenden Festlegungen umsetzen.
Tabelle 13: TAB_SYSLERP_013 Anwendungsfall Protokolldaten abrufen
Name | UC 3.5 - Protokolldaten abrufen |
Vorbedingung |
|
Kurzbeschreibung (Außenansicht) |
Ein Versicherter ruft über das FdV (E-Rezept-FdV) alle Protokolleinträge zur Anzeige ab. Für die Abfrage können Filterkriterien, wie bspw. ein Zeitraum angegeben werden. |
Nachbedingung | Die Protokolleinträge stehen zur Anzeige bereit. |
[<=]
3.6 E-Rezept in Apotheke einlösen
3.6.1 Nachrichten durch Abgebenden empfangen
Mit diesem Anwendungsfall kann ein Mitarbeiter einer abgebenden Leistungserbringerinstitution Nachrichten vom E-Rezept-Fachdienst abrufen. Alternativ können E-Rezept-Token als 2D-Code im AVS eingescannt werden.
A_18617 - Anwendungsfall "Nachrichten durch Abgebenden empfangen"
Alle am Anwendungsfall "Nachrichten durch Abgebenden empfangen" beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN die nachfolgenden Festlegungen umsetzen.
Tabelle 14: TAB_SYSLERP_036 Anwendungsfall Nachrichten durch Abgebenden empfangen
Name | UC 4.6 - Nachrichten durch Abgebenden empfangen |
Vorbedingung |
|
Kurzbeschreibung (Außenansicht) |
Der Mitarbeiter der abgebenden LEI wählt im PS aus, ob er einen E-Rezept-Token über die TI empfangen möchte oder der E-Rezept-Token als 2D-Code vorliegt. Das Empfangen über die TI erfolgt mithilfe des E-Rezept-Fachdienstes. Das PS fragt beim E-Rezept-Fachdienstes an, ob für die Telematik-ID der LEI neue Nachrichten vorliegen und lädt diese herunter. Im Falle der Alternative über den 2D-Code wandelt das PS die optische Repräsentation in die Textform um. |
Nachbedingung | Der E-Rezept-Token liegt im PS der abgebenden LEI vor. |
3.6.2 Nachricht durch Abgebenden an Versicherten übermitteln
Mit diesem Anwendungsfall kann ein Mitarbeiter einer abgebenden Leistungserbringerinstitution auf ein mittels dem E-Rezept-Fachdienst übermittelten E-Rezept-Token reagieren und dem Absender eine Nachricht, bspw. über die Verfügbarkeit, übermitteln.
A_19013 - Anwendungsfall "Nachricht durch Abgebenden übermitteln"
Alle am Anwendungsfall "Nachricht durch Abgebenden übermitteln" beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN die nachfolgenden Festlegungen umsetzen.
Tabelle 15: TAB_SYSLERP_055 Anwendungsfall Nachricht durch Abgebenden übermitteln
Name | UC 4.7 - Nachricht durch Abgebenden übermitteln |
Vorbedingung |
|
Kurzbeschreibung (Außenansicht) |
Der Mitarbeiter der abgebenden LEI wählt im PS die Nachricht eines Versicherten bzw. Vertreters zu einem E-Rezept aus und erstellt eine Antwortnachricht. Der sichere Versand über die TI erfolgt mithilfe des E-Rezept-Fachdienstes. Als Empfänger wird der Absender der ursprünglichen Nachricht gesetzt. Das PS stellt die Nachricht in den E-Rezept-Fachdienst ein. |
Nachbedingung | Der Nachricht liegt im E-Rezept-Fachdienst und kann vom Versicherten bzw. Vertreter asynchron empfangen werden. |
3.6.3 Nachricht durch Abgebenden löschen
Mit diesem Anwendungsfall kann der abgebende Leistungserbringer von ihm übermittelte Nachrichten an Versicherte löschen. Im Ergebnis der Löschanforderung wird dem Primärsystem des abgebenden Leistungserbringers mitgeteilt, ob die Nachricht bereits vom Empfänger abgerufen wurde.
A_20776 - Anwendungsfall "Nachricht durch Abgebenden löschen"
Alle am Anwendungsfall "Nachricht durch Abgebenden löschen" beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN die nachfolgenden Festlegungen umsetzen.
Tabelle 16: TAB_SYSLERP_062 Anwendungsfall Nachricht durch Abgebenden löschen
Name | UC 4.9 - Nachricht durch Abgebenden löschen |
Vorbedingung |
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Kurzbeschreibung (Außenansicht) |
Der Abgebende wählt eine oder mehrere zuvor von ihm übermittelte Nachrichten zum Löschen aus. Der Abgebende bestätigt das Löschen. Das Primärsystem des Abgebenden überträgt für jede zu löschende Nachricht die Löschanforderung an den E-Rezept-Fachdienst. Die zu löschenden Nachrichten werden im E-Rezept-Fachdienst gelöscht. Der E-Rezept-Fachdienst übermittelt dem Primärsystem eine Warnung, wenn die Nachricht bereits durch den Empfänger abgerufen wurde. Abschließend werden die zu löschenden Nachrichten im Primärsystem gelöscht. |
Nachbedingung | Die Nachrichten sind auf dem E-Rezept-Fachdienst und im FdV gelöscht. |
3.6.4 E-Rezept durch Abgebenden abrufen
Mit diesem Anwendungsfall kann ein Mitarbeiter einer abgebenden Leistungserbringerinstitution ein E-Rezept auf Basis eines durch den Versicherten, einen Vertreter oder die verordnende LEI übermittelten E-Rezept-Tokens aus dem E-Rezept-Fachdienst abrufen.
A_18511 - Anwendungsfall "E-Rezept durch Abgebenden abrufen"
Alle am Anwendungsfall "E-Rezept durch Abgebenden abrufen" beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN die nachfolgenden Festlegungen umsetzen.
Tabelle 17: TAB_SYSLERP_014 Anwendungsfall E-Rezept durch Abgebenden abrufen
Name | UC 4.1 - E-Rezept durch Abgebenden abrufen |
Vorbedingung |
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Kurzbeschreibung (Außenansicht) |
Ein Mitarbeiter der abgebenden LEI wählt einen E-Rezept-Token zum Abruf im PS aus. Das PS ermittelt die Rezept-ID und den AccessCode aus dem E-Rezept-Token. Das PS ruft mit der Rezept-ID und dem AccessCode das E-Rezept vom E-Rezept-Fachdienst ab. Der Status des E-Rezepts im E-Rezept-Fachdienst wird auf "in Abgabe (gesperrt)" geändert. Der E-Rezept-Fachdienst erzeugt ein Geheimnis zur Statusänderung "in Abgabe (gesperrt)", welches im E-Rezept-Fachdienst gespeichert und dem PS zusammen mit dem E-Rezept übermittelt wird. Das PS prüft die Gültigkeit der QES des E-Rezepts mittels Konnektor. |
Nachbedingung | Das E-Rezept hat im E-Rezept-Fachdienst den Status "in Abgabe (gesperrt)". Der Statuswechsel ist im E-Rezept-Fachdienst protokolliert. Das E-Rezept steht zur Anzeige im AVS bereit. Das Geheimnis zur Statusänderung "in Abgabe (gesperrt)" ist im PS gespeichert. |
[<=]
3.6.5 E-Rezept durch Abgebenden zurückgeben
Mit diesem Anwendungsfall kann ein Mitarbeiter einer abgebenden Leistungserbringerinstitution, ein zuvor aus dem E-Rezept-Fachdienst abgerufenes E-Rezept zurückgeben, wenn die Abgabe des E-Rezepts nicht vollzogen werden kann oder soll.
A_18512 - Anwendungsfall "E-Rezept durch Abgebenden zurückgeben"
Alle am Anwendungsfall "E-Rezept durch Abgebenden zurückgeben" beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN die nachfolgenden Festlegungen umsetzen.
Tabelle 18: TAB_SYSLERP_015 Anwendungsfall E-Rezept durch Abgebenden zurückgeben
Name | UC 4.2 - E-Rezept durch Abgebenden zurückgeben |
Vorbedingung |
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Kurzbeschreibung (Außenansicht) |
Ein Mitarbeiter der abgebenden LEI markiert über das PS ein E-Rezept zum Zurückgeben und bestätigt es. Das PS übermittelt beim Aufruf des E-Rezept-Fachdienstes die Rezept-ID, den AccessCode und das Geheimnis zur Statusänderung "in Abgabe (gesperrt)". Der Status des E-Rezepts im E-Rezept-Fachdienst wird geändert. |
Nachbedingung | Das E-Rezept im E-Rezept-Fachdienst hat den Status "offen". Der Statuswechsel des E-Rezepts zum Status "offen" ist im E-Rezept-Fachdienst protokolliert. Das E-Rezept, der E-Rezept-Token und das Geheimnis zur Statusänderung "in Abgabe (gesperrt)" sind im PS gelöscht. |
[<=]
3.6.6 E-Rezept durch Abgebenden löschen
Mit diesem Anwendungsfall kann ein Mitarbeiter einer abgebenden Leistungserbringerinstitution den Status für ein zuvor aus dem E-Rezept-Fachdienst abgerufenes E-Rezept auf "gelöscht" setzen. Die Nutzer können auf ein E-Rezept mit dem Status "gelöscht" nicht zugreifen.
A_18513 - Anwendungsfall "E-Rezept durch Abgebenden löschen"
Alle am Anwendungsfall "E-Rezept durch Abgebenden löschen" beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN die nachfolgenden Festlegungen umsetzen.
Tabelle 19: TAB_SYSLERP_016 Anwendungsfall E-Rezept durch Abgebenden löschen
Name | UC 4.3 - E-Rezept durch Abgebenden löschen |
Vorbedingung |
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Kurzbeschreibung (Außenansicht) |
Ein Mitarbeiter der abgebenden LEI markiert über das PS ein Rezept zum Löschen und bestätigt es. Das PS übermittelt beim Aufruf des E-Rezept-Fachdienstes die Rezept-ID, den AccessCode und das Geheimnis zur Statusänderung "in Abgabe (gesperrt)". Der Status des E-Rezepts im E-Rezept-Fachdienst wird geändert. Die personenbezogenen und medizinischen Daten im E-Rezept werden gelöscht. |
Nachbedingung | Das E-Rezept im E-Rezept-Fachdienst hat den Status "gelöscht". Es beinhaltet keine personenbezogenen oder medizinischen Daten. Der Statuswechsel des E-Rezepts zum Status "gelöscht" ist im E-Rezept-Fachdienst protokolliert. Das E-Rezept, der E-Rezept-Token und das Geheimnis sind im PS gelöscht. |
[<=]
3.6.7 Quittung abrufen
Mit diesem Anwendungsfall kann ein Mitarbeiter einer abgebenden Leistungserbringerinstitution ein zuvor aus dem E-Rezept-Fachdienst abgerufenes E-Rezept nach der Abgabe des Mittels als "quittiert" kennzeichnen und erhält eine Quittung.
A_18514 - Anwendungsfall "Quittung abrufen"
Alle am Anwendungsfall "Quittung abrufen" beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN die nachfolgenden Festlegungen umsetzen.
Tabelle 20: TAB_SYSLERP_017 Anwendungsfall Quittung abrufen
Name | UC 4.4 - Quittung abrufen |
Vorbedingung |
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Kurzbeschreibung (Außenansicht) |
Ein Mitarbeiter der abgebenden LEI hat ein E-Rezept dispensiert. Er markiert das E-Rezept über das PS als abgegeben und bestätigt es. Das PS übermittelt beim Aufruf des E-Rezept-Fachdienstes die Rezept-ID, den AccessCode und das Geheimnis zur Statusänderung "in Abgabe (gesperrt)" und die Informationen zur Abgabe. Der Status des E-Rezepts im E-Rezept-Fachdienst wird geändert. Der E-Rezept-Fachdienst erstellt eine Quittung und übermittelt diese an das PS. |
Nachbedingung | Das E-Rezept im E-Rezept-Fachdienst hat den Status "quittiert". Die Information zur Abgabe liegen im E-Rezept-Fachdienst. Der Statuswechsel des E-Rezepts zum Status "quittiert" ist im E-Rezept-Fachdienst protokolliert. Im PS liegt eine Quittung vor, welche bspw. für die Abrechnung des E-Rezepts genutzt werden kann. |
[<=]
3.6.8 Quittung erneut abrufen
Falls beim Aufruf der Operation "UC 4.4 - Quittung abrufen" ein Fehler bei der Übertragung der Quittung an das AVS auftrat, hat die abgebende LEI die Möglichkeit, die zuvor erstellte Quittung noch einmal abzurufen.
Der Anwendungsfall führt zu keiner Änderung am Status des E-Rezepts.
A_19117 - Anwendungsfall "Quittung erneut abrufen"
Alle am Anwendungsfall "Quittung erneut abrufen" beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN die nachfolgenden Festlegungen umsetzen.
Tabelle 21: TAB_SYSLERP_057 Anwendungsfall Quittung erneut abrufen
Name | UC 4.8 - Quittung erneut abrufen |
Vorbedingung |
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Kurzbeschreibung (Außenansicht) |
Ein Mitarbeiter der abgebenden LEI wählt das E-Rezept über das PS aus, um erneut die Quittung abzurufen. Das PS übermittelt beim Aufruf des E-Rezept-Fachdienstes die Rezept-ID und das Geheimnis zur Statusänderung "in Abgabe (gesperrt)" . Der E-Rezept-Fachdienst übermittelt die im Anwendungsfall "UC 4.4 - Quittung abrufen" erstellte Quittung an das PS. |
Nachbedingung | Im PS liegt eine Quittung vor, welche bspw. für die Abrechnung des E-Rezepts genutzt werden kann. |
[<=]
3.6.9 Dispensierdatensatz durch Abgebenden signieren
Mit diesem Anwendungsfall kann ein Mitarbeiter einer abgebenden Leistungserbringerinstitution einen Dispensierdatensatz signieren. In Abhängigkeit der arzneimittelrechtlichen Vorschriften und der Verträge nach § 129 SGB V wird dieser Datensatz qualifiziert (QES) bzw. fortgeschritten (nonQES) signiert.
A_18515 - Anwendungsfall "Dispensierdatensatz durch Abgebenden signieren"
Alle am Anwendungsfall "Dispensierdatensatz durch Abgebenden signieren" beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN die nachfolgenden Festlegungen umsetzen.
Tabelle 22: TAB_SYSLERP_018 Anwendungsfall Dispensierdatensatz durch Abgebenden signieren
Name | UC 4.5 - Dispensierdatensatz durch Abgebenden signieren |
Vorbedingung |
|
Kurzbeschreibung (Außenansicht) |
Falls die Abgabe ohne Änderung erfolgte, signiert ein Mitarbeiter der abgebenden LEI den Dispensierdatensatz mit einer fortgeschrittenen Signatur. Falls die Abgabe mit Änderung der Verschreibung nach § 17 (5) ApoBetrO erfolgte, signiert der abgebende Leistungserbringer den Dispensierdatensatz mit einer QES. |
Nachbedingung | Der Dispensierdatensatz ist durch den Abgebenden signiert. |
[<=]
3.7 Anfordern von Identitätsbestätigungen
3.7.1 Identitätsbestätigung durch den Versicherten anfordern
Dieser Anwendungsfall betrifft die Anforderung eine Identitätsbestätigung (AuthN-Token) für den aktuellen Nutzer durch das FdV. Er ist Bestandteil aller Anwendungsfälle, die für einen Zugriff auf einen Dienst der TI (Ausnahme: Zugriff auf IDP) ein solches Token benötigen, siehe die Ablaufbeschreibungen (Sequenzdiagramme) der oben aufgeführten Anwendungsfälle.
A_18822 - Anwendungsfall "AuthN-Token durch Versicherten anfordern"
Alle am Anwendungsfall "AuthN-Token durch Versicherten anfordern" beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN die nachfolgenden Festlegungen umsetzen.
Tabelle 23: TAB_SYSLERP_045 AuthN-Token durch Versicherten anfordern
Name | UC 5.1 - AuthN-Token durch Versicherten anfordern |
Vorbedingung |
|
Kurzbeschreibung (Außensicht) |
|
Nachbedingung | Ein AuthN-Token mit den angeforderten Identitätsmerkmalen liegt im FdV vor. |
[<=]
In Ausbaustufen des IDP bzw. mit der Förderierung der IDPs zu einem umfassenden Identity Management sind weitere Authentifizierungssverfahren (ggfs. über alternative Identifikationsmittel) denkbar, sofern sie das jeweils aus dem Schutzniveau der Daten abgeleitete Sicherheitsniveau erfüllen (Sicherheitsniveau im E-Rezept: 'hoch').
3.7.2 Identitätsbestätigung durch LEI anfordern
Dieser Anwendungsfall betrifft die Anforderung eines AuthN-Tokens durch eine LEI über das Primärsystem. Er ist Bestandteil aller Anwendungsfälle, die für einen Zugriff auf einen Dienst der TI (Ausnahme: Zugriff auf IDP) ein solches Token benötigen, siehe die Ablaufbeschreibungen (Sequenzdiagramme) der oben aufgeführten Anwendungsfälle.
A_18827 - Anwendungsfall "AuthN-Token durch LEI anfordern"
Alle am Anwendungsfall "AuthN-Token durch LEI anfordern" beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN die nachfolgenden Festlegungen umsetzen.
Tabelle 24 TAB_SYSLERP_046 AuthN-Token durch LEI anfordern
Name | UC 5.2 - AuthN-Token durch LEI anfordern |
Vorbedingung |
|
Kurzbeschreibung (Außensicht) |
|
Nachbedingung | Ein AuthN-Token mit den angeforderten Identitätsmerkmalen liegt im Client System vor. |
[<=]
4 Systemzerlegung (Deployment)
Die Fachanwendung E-Rezept realisiert die fachlichen Anwendungsfälle über das Zusammenspiel mehrerer Produkttypen in verschiedenen Zonen der TI. Die Systemzerlegung der Fachanwendung ist in der nachfolgenden Abbildung "Systemzerlegung E-Rezept" dargestellt. Sie ordnet die fachanwendungsspezifischen Produkttypen (blau dargestellt) und ihre Komponenten den Zonen gemäß Zonenmodell der TI-Plattform aus [gemKPT_Arch_TIP] zu.
Fachanwendungsübergreifende zentrale Produkttypen, für die sich mit der Einführung der Fachanwendung E-Rezept zusätzliche Anforderungen ergeben, sind grün dargestellt.
Abbildung 7: ABB_SYSLERP_006 Systemzerlegung E-Rezept
Der E-Rezept-Fachdienst verwaltet die durch die Verordnenden eingestellten E-Rezepte und stellt sicher, dass die Statusänderungen nur entsprechend dem Statusmodell durchgeführt werden. Der E-Rezept-Fachdienst erstellt und verwaltet die Zugriffsprotokolle für die E-Rezepte.
Der E-Rezept-Fachdienst ermöglicht die sichere Übertragung von E-Rezept-Token zwischen Versicherten, Vertretern und Abgebenden über die TI. Wenn der Empfänger eine Apotheke ist, kann diese im Verzeichnisdienst der TI ausgewählt werden. Die Übertragung erfolgt asynchron.
Folgende anwendungsübergreifenden Dienste der Provider Zone werden durch die fachanwendungsspezifischen Produkttypen und Komponenten genutzt.
Der Identity Provider authentifiziert Akteure und erstellt Identitätstoken, auf deren Basis die fachanwendungsspezifischen und fachanwendungsübergreifenden Dienste den Zugriff auf Ressourcen autorisieren.
Der Verzeichnisdienst der TI ermöglicht die Suche nach abgebenden LEIs für Versicherte, Vertreter und verordnende LEIs für die Übermittlung von E-Rezept-Token.
4.1 Produkttypen der Fachanwendung E-Rezept
Es besteht die Möglichkeit, dass E-Rezept-Token optisch übertragen werden. Dafür wird eine Darstellung von E-Rezept-Token als 2D-Code vorgesehen. Der bundeseinheitliche Medikationsplan (BMP) besitzt eine Darstellung als DataMatrix-Code,welcher durch die Primärsysteme der Leistungserbringer seit Oktober 2016 gedruckt und gescannt werden kann. Durch die weite Verbreitung bietet sich die Verwendung des gleichen Standards auch in der Fachanwendung E-Rezept an.
A_18516 - E-Rezept-Token als DataMatrix-Code unterstützen
Das Primärsystem und das E-Rezept-Frontend des Versicherten MÜSSEN den E-Rezept-Token in seiner Kodierung als DataMatrix-Code gemäß ISO/IEC 16022 unterstützen. [<=]
Neben dem E-Rezept-Fachdienst bieten auch der Verzeichnisdienst und der Identity Provider, welche für die Anwendung E-Rezept genutzt werden, ihre Dienste im Internet an.
A_18792 - Sicherung der TI
Die durch die Fachanwendung E-Rezept genutzten Dienste, welche ihren Dienst im Internet anbieten, MÜSSEN die TI gegenüber dem Internet absichern. [<=]
Um ein Single Sign-On zu ermöglichen, werden die Nutzer von den Diensten mittels einer durch einen IDP ausgestellten Identitätsbestätigung authentifiziert.
A_18793 - Authentifizierung mittels AuthN-Token
Die durch die Fachanwendung E-Rezept genutzten Dienste, außer dem Identity Provider, MÜSSEN Leistungserbringerinstitutionen und Versicherte über einen durch einen Identity Provider der TI erstellte Identitätsbestätigung (AuthN-Token) authentifizieren. [<=]
A_18794 - Zugang zu Diensten nur nach Authentifizierung
Die Dienste der Fachanwendung E-Rezept MÜSSEN sicherstellen, dass nur nach erfolgreicher Authentifizierung der Zugang zum Dienst gewährt wird. [<=]
4.1.1 Produkttyp E-Rezept-Fachdienst
Der E-Rezept-Fachdienst ist ein offener fachanwendungsspezifischer Dienst in der TI zum Speichern der E-Rezepte. Er ist im Zonenmodell der TI-Plattform der Provider Zone zugeordnet.
Es gibt genau einen Anbieter für den E-Rezept-Fachdienst, d.h. alle Akteure greifen auf denselben Dienst zu.
A_18517 - E-Rezept-Fachdienst – Ressource E-Rezept
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS die Ressourcen E-Rezept und Zugriffsprotokolleintrag verwalten und für die Ressourcen die Operationen gemäß TAB_SYSLERP_019 anbieten.
Tabelle 25: TAB_SYSLERP_019 Schnittstellen E-Rezept-Fachdienst
Ressource | Operation | Nutzer |
---|---|---|
E-Rezept | E-Rezept-ID abrufen E-Rezept einstellen E-Rezept durch Verordnenden löschen |
Verordnender |
E-Rezept | E-Rezept durch Abgebenden abrufen E-Rezept durch Abgebenden löschen E-Rezept durch Abgebenden zurückgeben Quittung abrufen Quittung erneut abrufen |
Abgebender |
E-Rezept | E-Rezepte durch Versicherten abrufen E-Rezept durch Versicherten löschen |
Versicherter |
Zugriffsprotokolleintrag | Zugriffsprotokolleinträge durch Versicherten abrufen | Versicherter |
E-Rezept-Nachricht | E-Rezept-Nachricht einstellen E-Rezept-Nachrichten abrufen E-Rezept-Nachricht löschen |
Versicherter Vertreter Abgebender |
A_18519 - E-Rezept-Fachdienst – Rezept-ID erzeugen
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS Rezept-IDs erzeugen, welche mindestens über einen Zeitraum von 11 Jahren eindeutig sind. [<=]
Die Rezept-ID ist Teil des fachlichen Informationsmodells des E-Rezepts. Sie identifiziert das E-Rezept über den gesamten Lebenszyklus, d.h. auch in den Abrechnungsprozessen. Die Rezept-ID kann eine fortlaufende Nummer sein.
A_18764 - E-Rezept-Fachdienst – Rezept-ID als Ressourcen-Identifier
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS die Rezept-ID als Ressourcen-Identifier für die Ressource E-Rezept verwenden. [<=]
Die Zugriffsautorisierung erfolgt u.a. auf Basis eines AccessCodes, welcher durch den E-Rezept-Fachdienst für jedes Rezept erstellt wird.
A_18520 - E-Rezept-Fachdienst – Eineindeutiger AccessCode des E-Rezepts
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS einen AccessCode mit ausreichend hoher Entropie erzeugen. Der E-Rezept-Fachdienst MUSS sicherstellen, dass jedes im E-Rezept-Fachdienst verwaltete E-Rezept einen eineindeutigen AccessCode besitzt. [<=]
A_18522 - E-Rezept-Fachdienst – E-Rezept-Statuswechsel
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS sicherstellen, dass ein mit einer Operation verbundener Statuswechsel eines E-Rezepts zulässig ist und anderenfalls die Operation mit einem Fehler abbrechen. Die Fehlermeldung an das aufrufende System muss eine Information über den aktuellen Status des E-Rezepts beinhalten. [<=]
Für einen Überblick der Status und der Statusübergänge siehe .
A_18523 - E-Rezept-Fachdienst – Quittung beim Statusübergang zu "quittiert"
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS beim Übergang des Status eines E-Rezepts von "in Abgabe (gesperrt)" zu "quittiert" eine E-Rezept-spezifische Quittung erstellen, mit seiner PKI-Identität (ID.FD.SIG) signieren und dem abgebenden Leistungserbringer übergeben. Die Quittung muss die Rezept-ID und das Datum des Statuswechsels beinhalten. [<=]
Hinweis: Diese Quittung kann in Abrechnungsprozessen verwendet werden, um sicherzustellen, dass ein E-Rezept nur einmal abgerechnet wird.
A_18524 - E-Rezept-Fachdienst – Geheimnis zur Statusänderung "in Abgabe (gesperrt)"
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS bei jedem Übergang des Status eines E-Rezepts von "offen" zu "in Abgabe (gesperrt)" ein E-Rezept-spezifisches und übergangsspezifisches Geheimnis mit ausreichend hoher Entropie erzeugen und dem abgebenden Leistungserbringer übermitteln, sowie dem E-Rezept zuordnen. [<=]
Das Geheimnis zur Statusänderung "in Abgabe (gesperrt)" wird genutzt, um den exklusiven Zugriff und die Zulässigkeit des folgenden Statusüberganges sicherzustellen.
A_18820 - E-Rezept-Fachdienst – Inhalte löschen beim Statusübergang "gelöscht"
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS bei jedem Übergang des Status eines E-Rezepts zu "gelöscht" alle personenbezogenen und medizinischen Inhalte aus dem E-Rezept-Datensatz löschen. [<=]
A_18952 - E-Rezept-Fachdienst – Abfrage E-Rezept mit Status "gelöscht"
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS die Abfrage eines E-Rezepts, welches den Status "gelöscht" hat, mit einem Fehler abbrechen, welcher dem Client den Status anzeigt. Wenn ein Versicherter alle seine E-Rezepte abruft, dann werden Rezepte mit dem Status "gelöscht" nicht zurückgegeben. [<=]
A_20055 - E-Rezept-Fachdienst – Prüfung Leistungserbringer-Typ
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS bei der Abfrage eines E-Rezepts durch eine abgebende LEI den Leistungserbringer-Typ prüfen, ob die LEI für die Abgabe des Rezept-Typen berechtigt ist. [<=]
Das Löschen eines E-Rezept-Datensatzes erfolgt automatisiert entsprechend einer Löschfrist durch den E-Rezept-Fachdienst.
A_18525 - E-Rezept-Fachdienst – E-Rezept-Datensatz löschen (Löschfristen)
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS einen E-Rezept-Datensatz in Abhängigkeit von Gültigkeitszeitraum und Status löschen.
Tabelle 26: TAB_SYSLERP_021 Bedingungen zum Löschen von E-Rezepten
Status E-Rezept | Bedingung |
---|---|
initialisiert | 1 Tage nach Statuswechsel zu "initialisiert" |
offen | 10 Tage nach "gültig bis (einlösbar)" |
in Abgabe (gesperrt) | 100 Tage nach Statuswechsel zu "in Abgabe (gesperrt)" |
quittiert | 100 Tage nach Statuswechsel zu "quittiert" |
gelöscht | 10 Tage nach Statuswechsel zu "gelöscht" |
A_18788 - E-Rezept-Fachdienst – E-Rezept-Nachricht löschen (Löschfrist)
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS eine E-Rezept-Nachricht 100 Tage nach dem Einstellen löschen.
[<=]A_18526 - E-Rezept-Fachdienst – Einträge für Zugriffsprotokoll erstellen
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS sämtliche Zugriffe auf sowie Statuswechsel und das Löschen von E-Rezepten für den Versicherten nachvollziehbar protokollieren. [<=]
Für die Identifikation des E-Rezepts im Protokolleintrag wird die Rezept-ID verwendet.
A_18937 - E-Rezept-Fachdienst – Protokolleinträge für E-Rezept löschen (Löschfrist)
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS sicherstellen, dass Protokolleinträge 3 Jahre nach ihrer Generierung gelöscht werden. [<=]
A_18889 - E-Rezept-Fachdienst - Authentifizierung auf Basis Identitätsbestätigung des IDP
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS den aufrufenden Nutzer anhand einer durch einen Identity Provider ausgestellten Identitätsbestätigung authentifizieren. [<=]
A_18739 - E-Rezept-Fachdienst - Zugangsberechtigungen
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS Zugangsberechtigungen für die Operationen auf Basis der Identitätsattribute der Identitätsbestätigung des Nutzers gemäß TAB_SYSLERP_040 umsetzen.
Tabelle 27: TAB_SYSLERP_040 Zugangsberechtigungen Operationen E-Rezept-Fachdienst
Operation | Zugang zulässig für folgende Rollen gemäß [gemKPT_Arch_TIP#Tab_ArchTIP_002] |
---|---|
E-Rezept-ID abrufen | Arzt, Zahnarzt, Mitarbeiter Arzt, Mitarbeiter Zahnarzt, Mitarbeiter Krankenhaus |
E-Rezept einstellen | Arzt, Zahnarzt, Mitarbeiter Arzt, Mitarbeiter Zahnarzt, Mitarbeiter Krankenhaus |
E-Rezept durch Verordnenden löschen | Arzt, Zahnarzt, Mitarbeiter Arzt, Mitarbeiter Zahnarzt, Mitarbeiter Krankenhaus |
E-Rezept durch Abgebenden abrufen | Apotheker, Mitarbeiter Apotheke |
E-Rezept durch Abgebenden löschen | Apotheker, Mitarbeiter Apotheke |
E-Rezept durch Abgebenden zurückgeben | Apotheker, Mitarbeiter Apotheke |
Quittung abrufen | Apotheker, Mitarbeiter Apotheke |
Quittung erneut abrufen | Apotheker, Mitarbeiter Apotheke |
E-Rezepte durch Versicherten abrufen | Versicherter |
E-Rezept durch Vertreter abrufen | Versicherter |
E-Rezept durch Versicherten löschen | Versicherter |
Zugriffsprotokolleinträge durch Versicherten abrufen | Versicherter |
E-Rezept-Nachricht einstellen | Versicherter, Apotheker, Mitarbeiter Apotheke |
E-Rezept-Nachricht abrufen | Versicherter, Apotheker, Mitarbeiter Apotheke |
E-Rezept-Nachricht löschen | Versicherter, Apotheker, Mitarbeiter Apotheke |
Die Ausführung von Operationen durch Unberechtigte sowie hier nicht genannte Operationen MUSS vom E-Rezept-Fachdienst unterbunden werden. [<=]
A_18936 - E-Rezept-Fachdienst - Transaktionssicherheit
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS alle Aktivitäten zu einem Aufruf durch einen Client transaktionssicher durchführen. [<=]
A_18795 - E-Rezept-Fachdienst - Erreichbarkeit im Internet
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS im Internet erreichbar sein. Der E-Rezept-Fachdienst MUSS sicherstellen, dass ausschließlich Versicherte aus dem Internet zugreifen können. [<=]
Um eine missbräuliche Verwendung von eGK-Prüfkarten auszuschließen, prüft der E-Rezept-Fachdienst die Verwendung der eGK-Prüfkarte in den Anwendungsfällen der Vertreterkommunikation und des Vertreterzugriffs auf E-Rezepte.
A_20755 - E-Rezept-Fachdienst - Prüfkarte eGK in der Vertreterkommunikation
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS eine Kommunikationen von Versicherten einer Krankenkasse zu Nutzern einer Prüfkarte eGK verhindern. Der umgekehrte Kommunikationsweg MUSS vom E-Rezept-Fachdienst ebenfalls verhindert werden. [<=]
A_20756 - E-Rezept-Fachdienst - Prüfkarte eGK im Vertreterzugriff auf E-Rezepte
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS einen Zugriff auf E-Rezepte von Versicherten einer Krankenkasse durch Nutzer einer Prüfkarte eGK verhindern. Ebenso MUSS der E-Rezept-Fachdienst verhindern, dass Versicherte einer Krankenkasse auf E-Rezepte zugreifen können, die für Nutzer einer Prüfkarte eGK ausgestellt wurden. [<=]
4.1.1.1 Vertrauenswürdige Ausführungsumgebung
Der E-Rezept-Fachdienst wird in einer Vertrauenswürdigen Ausführungsumgebung betrieben und garantiert damit den Ausschluss des Anbieters des Dienstes vom Zugriff auf die verarbeiteten Nutzdaten der E-Rezepte.
A_18823 - Umsetzung des E-Rezept-Fachdienstes in einer Vertrauenswürdigen Ausführungsumgebung (VAU)
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS alle Komponenten, die an der Verarbeitung von E-Rezept-Daten im Klartext beteiligt sind, in einer Vertrauenswürdigen Ausführungsumgebung umsetzen. [<=]
Im Folgenden werden betrieblich-funktionalen Aspekte beschrieben, die bei der Umsetzung der VAU des E-Rezept-Fachdienstes zu berücksichtigen sind, um der Situation des Anbieterausschlusses Rechnung zu tragen. Die Sicherheitsmechanismen werden in Kapitel 5 behandelt.
A_18824 - Automatische Wiederherstellung eines konsistenten Zustands der VAU nach Systemfehlern
Die Vertrauenswürdige Ausführungsumgebung des E-Rezept-Fachdienstes MUSS nach Fehlern in der Datenverarbeitung automatisch, d. h. ohne administrative Eingriffe, die Klartextdaten berühren könnten, in einen konsistenten Systemzustand zurückkehren. [<=]
A_18825 - Fehlererkennung für Anwender ermöglichen
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS jeden Verarbeitungsvorgang eines Anwenders in solcher Weise durchführen, dass der Anwender erkennen kann, wenn der Abschluss seines Verarbeitungsvorgangs aufgrund von Systemfehlern gescheitert ist. [<=]
A_18826 - Vorgangswiederholung nach Fehler gewährleisten
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS die Wiederholung von aufgrund von Systemfehlern gescheiterten Verarbeitungsvorgängen ermöglichen und dies so umsetzen, dass die Vorgangswiederholung durch die Client-Anwendung in Form eines einfachen „erneut versuchen“ umgesetzt werden kann. [<=]
4.1.1.2 Betriebliche Aspekte
Der Anbieter E-Rezept-Fachdienst liefert Rohdaten zu Performance-Kennzahlen für die Überwachung der TI an die gematik. Die notwendigen Tätigkeiten im Rahmen der Serviceerbringung (Mitwirkungspflichten, Service Level) sowie die Teilnahme an den TI-ITSM-Prozessen ist in [gemKPT_Betr] und [gemRL_Betr_TI] geregelt.
A_18741 - E-Rezept-Fachdienst - Anbieterausschlüsse
Der Anbieter E-Rezept-Fachdienst DARF NICHT Anbieter der folgenden Funktionen, Dienste oder Produkttypen gemäß [gemKPT_Arch_TIP] sein:
- Identity Provider
A_18687 - E-Rezept-Fachdienst – Verfügbarkeit
Der Anbieter E-Rezept-Fachdienst MUSS die Hochverfügbarkeit des Dienstes sicherstellen. [<=]
A_18743 - E-Rezept-Fachdienst - Maximales Rezeptaufkommen
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS in der Lage sein, mindestens die in TAB_SYSLERP_002 und TAB_SYSLERP_003 genannten Maximalwerte der Rezeptaufkommen bewältigen zu können.
Tabelle 28: TAB_SYSLERP_002 Maximales Aufkommen nach Rezeptzeilen (Muster 16) 2018 an ausgewählten Wochentagen
ausgestellt (max. Anzahl) | eingelöst (max. Anzahl) | |
---|---|---|
Montag 17.12.2018 |
4.791.000 | 3.501.000 |
Dienstag 18.12.2018 |
4.023.000 | 3.683.000 |
Mittwoch | 3.099.000 | 2.827.000 |
Donnerstag | 3.607.000 | 3.401.000 |
Freitag | 2.209.000 | 2.878.000 |
Samstag | 119.000 | 883.000 |
Sonntag | 95.000 | 302.000 |
Tabelle 29: TAB_SYSLERP_003 Gesamtes Aufkommen nach Rezeptzeilen (Muster 16) 2018 kumuliert nach Wochentagen
ausgestellt (Gesamtzahl) | eingelöst (Gesamtzahl) | |
---|---|---|
Montag | 185.300.000 | 137.000.000 |
Dienstag | 156.800.000 | 143.300.000 |
Mittwoch | 105.600.000 | 113.400.000 |
Donnerstag | 146.700.000 | 140.400.000 |
Freitag | 91.700.000 | 121.300.000 |
Samstag | 4.500.000 | 26.400.000 |
Sonntag | 2.800.000 | 3.100.000 |
Gesamt | 693.400.000 | 684.900.000 |
A_18745 - E-Rezept-Fachdienst - Antwortzeiten
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS alle Aufrufe seiner Schnittstellen so beantworten, dass in Primärsystemen und den FdV keine Verzögerungen in den übergeordneten Abläufen entstehen. [<=]
A_19014 - Ende-zu-Ende-Verifikation bei Produkt-Changes
Der Anbieter E-Rezept-Fachdienst MUSS den Erfolg eines Produkt-Changes durch eine hinreichende Anzahl erfolgreich durchlaufener, dem Produkt-Change angemessener Anwendungsfälle oder Bearbeitungsvorgänge verifizieren. [<=]
Die Verifikationskriterien werden im Rahmen des betrieblichen Change-Prozesses in Zusammenarbeit mit dem Anbieter von der gematik festgelegt. Sie können auch das Erfordernis umschließen, den Nachweis mittels einer Ende-zu-Ende Verifikation zu erbringen.
4.1.2 Produkttyp E-Rezept-Frontend des Versicherten
Das E-Rezept-Frontend des Versicherten wird in der Versichertenumgebung, d.h. auf einem Gerät des Versicherten, genutzt. Das E-Rezept-Frontend des Versicherten führt die dezentrale Fachlogik der Fachanwendung E-Rezept aus. Es ermöglicht dem Versicherten die Verwaltung seiner E-Rezepte.
Es gibt genau einen Anbieter für das E-Rezept-Frontend des Versicherten.
Das E-Rezept-Frontend des Versicherten wird durch die gematik bereitgestellt.
A_18689 - Frontend des Versicherten – Zusätzliche Funktionalitäten
Das E-Rezept-Frontend des Versicherten KANN zusätzliche Funktionalität enthalten, sofern diese nicht den Schutz der personenbezogenen und medizinischen Daten des Versicherten in der Fachanwendung E-Rezept gefährdet. [<=]
Eine zusätzliche Funktionalität ist beispielsweise die Anfrage zur Belieferung durch eine Apotheke oder Download digitaler Beipackzettel.
A_20207 - Frontend des Versicherten - Makelverbot
Das E-Rezept-FdV DARF NICHT zusätzliche Funktionalitäten enthalten, die die berufs- oder gewerbsmäßige Zuweisung und das Makeln von E-Rezepten unterstützen oder den Nutzer in in seiner Entscheidung beeinflussen, welche elektronischen Verordnungen in welcher Apotheke eingelöst werden. [<=]
A_18528 - Frontend des Versicherten – GUI
Das E-Rezept-Frontend des Versicherten MUSS eine grafische Oberfläche (GUI) zum Ausführen der E-Rezept-Anwendungsfälle anbieten. [<=]
A_18529 - Frontend des Versicherten – Barrierefreiheit
Das E-Rezept-Frontend des Versicherten SOLL Bedienungselemente der Barrierefreiheit umsetzen. [<=]
A_18533 - Frontend des Versicherten – Nutzung interoperabler Schnittstellen
Das E-Rezept-Frontend des Versicherten MUSS die interoperablen Schnittstellen gemäß TAB_SYSLERP_022 nutzen.
Tabelle 30: TAB_SYSLERP_022 Nutzung Schnittstellen eRp-FdV
Ressource | Schnittstelle / Operation | Bereitstellende Komponente |
---|---|---|
E-Rezept | E-Rezepte durch Versicherten abrufen E-Rezept durch Vertreter abrufen E-Rezept durch Versicherten löschen |
E-Rezept-Fachdienst |
E-Rezept-Nachricht | E-Rezept-Nachricht einstellen E-Rezept-Nachrichten abrufen E-Rezept-Nachricht löschen |
E-Rezept-Fachdienst |
Zugriffsprotokolleintrag | Zugriffsprotokolleinträge durch Versicherten abrufen |
E-Rezept-Fachdienst |
Authentifizierung anfordern | Authentisierungsmodul | |
I_Authenticate (AuthN-Token anfordern) | Identity Provider | |
I_Directory_Query | Verzeichnisdienst der TI |
A_18789 - Frontend des Versicherten – E-Rezept-Token erzeugen
Das E-Rezept-Frontend des Versicherten MUSS einen E-Rezept-Token mit den folgenden Inhalten auf Basis des E-Rezepts erzeugen:
- Rezept-ID
- AccessCode
A_18534 - Frontend des Versicherten – E-Rezept-Token als DataMatrix-Code anzeigen
Das E-Rezept-Frontend des Versicherten MUSS einen E-Rezept-Token optisch als DataMatrix-Code gemäß ISO/IEC 16022 darstellen können. [<=]
Ein DataMatrix-Code kann einen oder mehrere E-Rezept-Token beinhalten, um den Versicherten zu ermöglichen, mehrere E-Rezepte mit einem Abscann-Vorgang der Apotheke zuzuweisen.
A_18535 - Frontend des Versicherten – E-Rezept-Token einscannen
Das E-Rezept-Frontend des Versicherten MUSS einen DataMatrix-Code gemäß ISO/IEC 16022 einscannen und den E-Rezept-Token dekodieren können. [<=]
A_18537 - Frontend des Versicherten – E-Rezept-Token importieren und exportieren
Das E-Rezept-Frontend des Versicherten KANN einen E-Rezept-Token aus Drittanwendungen importieren und in Drittanwendungen exportieren. [<=]
Der Export kann bspw. durch das Weiterleiten mittels eines Messenger-Dienstes oder E-Mail erfolgen. Beim Export sind datenschutzrechtliche Anforderungen zu beachten. Näheres hierzu regelt die Rechtsverordnung nach § 360 Abs. 5 PDSG.
A_18539 - Frontend des Versicherten – E-Rezept anzeigen
Das E-Rezept-Frontend des Versicherten MUSS die fachlichen Inhalte eines E-Rezepts anzeigen können. [<=]
Wenn das FdV sich mit der TI verbindet, dann können alle Daten zu einem E-Rezept angezeigt werden. Wird das FdV ohne Verbindung zur TI genutzt und der E-Rezept-Token bspw. eingescannt, dann soll das FdV die beschreibenden Metadaten aus dem E-Rezept-Token anzeigen können.
A_18540 - Frontend des Versicherten – Abgebende LEI im Verzeichnis suchen
Das E-Rezept-Frontend des Versicherten MUSS es dem Versicherten ermöglichen, eine abgebende LEI für den Versand des E-Rezept-Tokens aus dem Verzeichnisdienst der TI auszuwählen. [<=]
A_20225 - Frontend des Versicherten – Neutralität in der Verzeichnissuche
Das E-Rezept-Frontend des Versicherten MUSS Such- und Filterkriterien wettbewerbsneutral ausgestalten (z.B. Sortierung nach Alphabet, nächster Standort, etc.) und das Ergebnis einer Such- bzw. Filterabfrage im VZD vollständig anzeigen, sodass keine Hervorhebung oder andere Art der Bevorzugung von Apotheken bei der Darstellung erfolgt. [<=]
Der Versicherte soll für die Suche im Verzeichnis Suchkriterien eingeben und über die Ergebnismenge filtern können. Filterkriterien können bspw. der Name, die Adresse oder Geoinformationen sein.
Das Frontend soll den Nutzer bei der intuitiven Nutzung der Fachanwendung E-Rezept unterstützen. Beispielsweise:
- Information über neu vorliegende Nachrichten durch Abgebende,
- automatische Information über Statusänderungen von E-Rezepten im E-Rezept-Fachdienst,
- Ausdruck des DataMatrix-Code für einen E-Rezept-Token,
- Filterfunktionen zur Auswahl abgebender LEI aus dem Verzeichnis,
- Filterfunktionen für die Anzeige der Protokolleinträge.
4.1.3 Primärsysteme
Die Primärsysteme stellen das Frontend für Leistungserbringer dar. Hiermit greift der Leistungserbringer auf die Fachanwendung E-Rezept zu.
Die Primärsysteme verwalten in einer lokalen Datenbasis die notwendigen Informationen zu den in der Fachanwendung E-Rezept eingesetzten SMC-Bs und HBAs. Praxisverwaltungssysteme verwalten zusätzlich die zur Verordnung notwendigen Versichertendaten (KVNR).
Für die Erzeugung einer fortgeschrittenen oder qualifizierten elektronischen Signatur sowie für die Prüfung einer qualifizierten elektronischen Signatur nutzt ein Primärsystem Schnittstellen der TI-Plattform, die die tatsächlichen kryptographischen Operationen durchführen.
A_18541 - Primärsystem - Signaturverfahren auswählen
Das Primärsystem MUSS es dem verordnenden und abgebenden Akteur ermöglichen, für Anwendungsfälle des E-Rezepts, welche das Signieren von Dokumenten beinhalten, zwischen Einzel-, Stapel- und Komfortsignatur auszuwählen. Eine Defaultauswahl soll konfigurierbar sein. [<=]
Wenn das Primärsystem einer verordnenden oder abgebenden LEI eine Operation aufruft, mit der der Status eines E-Rezepts geändert werden soll, dann prüft der E-Rezept-Fachdienst die Zulässigkeit des Statuswechsels (vgl. ).
A_18747 - Primärsystem - Hinweis unzulässiger Statuswechsel
Das Primärsystem MUSS, wenn ein Statuswechsel als unzulässig abgelehnt wird, dem verordnenden oder abgebenden Akteur einen Hinweis mit dem aktuellen Status des E-Rezepts geben. [<=]
Bei der Verordnung und der Abgabe eines E-Rezepts kann es Wechselwirkungen mit anderen Fachanwendungen der TI (bspw. eMP/AMTS oder ePA) geben. Der Leistungserbringer soll dabei unterstützt werden, die Daten in mehreren Anwendungen zu nutzen, bspw. die Bereitstellung der Daten des E-Rezepts für die Aktualisierung des eMP.
A_18688 - Primärsystem - E-Rezept-Daten für medizinische Anwendungen nutzen
Das Primärsystem SOLL den verordnenden und abgebenden Akteur dabei unterstützen, die Daten des E-Rezepts für andere Anwendungen der TI zu nutzen. [<=]
4.1.3.1 Primärsystem verordnender Leistungserbringer
Das Primärsystem verordnender Leistungserbringer ist ein ärztliches bzw. zahnärztliches Praxisverwaltungssystem (PVS) oder ein Krankenhausinformationssystem (KIS).
A_18542 - Primärsystem verordnende LEI – Nutzung interoperabler Schnittstellen
Das Primärsystem der verordnenden Leistungserbringerinstitution MUSS die interoperablen Schnittstellen gemäß TAB_SYSLERP_023 nutzen.
Tabelle 31: TAB_SYSLERP_023 Nutzung Schnittstellen PS verordnende LEI
Ressource | Schnittstelle | Bereitstellende Komponente |
---|---|---|
E-Rezept | E-Rezept-ID abrufen E-Rezept einstellen E-Rezept durch Verordnenden löschen |
E-Rezept-Fachdienst |
Authentifizierung anfordern | Authentisierungsmodul | |
I_Authenticate (AuthN-Token anfordern) | Identity Provider | |
I_IP_Transport I_SAK_Operations |
Konnektor |
A_18544 - Primärsystem verordnende LEI – E-Rezept um Rezept-ID ergänzen
Das Primärsystem der verordnenden Leistungserbringerinstitution MUSS ein E-Rezept gemäß den Vorgaben des fachlichen Informationsmodells mit einer vom E-Rezept-Fachdienst bereitgestellten Rezept-ID ergänzen. [<=]
A_18545 - Primärsystem verordnende LEI – Rezept-ID einmalig verwenden
Das Primärsystem der verordnenden Leistungserbringerinstitution MUSS eine vom E-Rezept-Fachdienst bereitgestellten Rezept-ID für genau ein E-Rezept verwenden. [<=]
A_18612 - Primärsystem verordnende LEI – Verordnungsdatensatz prüfen
Das Primärsystem der verordnenden Leistungserbringerinstitution MUSS beim Erstellen des E-Rezepts die Korrektheit und Vollständigkeit des Verordnungsdatensatzes entsprechend des fachlichen Informationsmodells prüfen. [<=]
A_18613 - Primärsystem verordnende LEI – Kein E-Rezept unsigniert einstellen
Das Primärsystem der verordnenden Leistungserbringerinstitution DARF ein E-Rezept NICHT in den E-Rezept-Fachdienst einstellen, wenn das Aufbringen der QES nicht erfolgreich durchgeführt wurde. [<=]
A_18614 - Primärsystem verordnende LEI – E-Rezept-Token erzeugen
Das Primärsystem der verordnenden Leistungserbringerinstitution MUSS einen E-Rezept-Token mit den folgenden Inhalten auf Basis eines E-Rezepts erzeugen:
- Rezept-ID
- AccessCode
Rezept-ID und AccessCode sind die Informationen, welche für den Zugriff auf ein E-Rezept notwendig sind.
A_18543 - Primärsystem verordnende LEI – E-Rezept-Token ausdrucken
Das Primärsystem der verordnenden Leistungserbringerinstitution MUSS E-Rezept-Token als DataMatrix-Code gemäß ISO/IEC 16022 ausdrucken können. [<=]
Der durch das PS erzeugte DataMatrix-Code beinhaltet die Informationen von einem E-Rezept-Token.
Neben der optischen Darstellung des E-Rezept-Tokens als DataMatrix-Code kann der Ausdruck weitere lesbare Informationen zum E-Rezept für den Empfänger enthalten. Die Ausgestaltung eines Formulars für den Ausdruck liegt nicht in der Regelungshoheit der gematik.
A_18616 - Primärsystem verordnende LEI – E-Rezept-Token speichern
Das Primärsystem der verordnenden Leistungserbringerinstitution MUSS einen E-Rezept-Token für den Zeitraum, in dem das E-Rezept einlösbar ist, vorhalten. [<=]
Ein Versand des E-Rezept-Token an den Versicherten ist nicht notwendig, da sich dieser die notwendigen Informationen mit seinem FdV vom E-Rezept-Fachdienst abrufen kann und den E-Rezept-Token im FdV erstellt.
Die Übermittlung eines E-Rezept-Token an eine abgebende LEI ist entsprechend der gesetzlichen Grundlagen gemäß §11 ApoG zulässig. Hierfür kann KOM-LE genutzt werden.
4.1.3.2 Primärsystem abgebender Leistungserbringer
Das Primärsystem abgebender Leistungserbringer ist ein Apothekenverwaltungssystem (AVS).
A_18547 - Primärsystem abgebende LEI – Nutzung interoperabler Schnittstellen
Das Primärsystem der abgebenden Leistungserbringerinstitution MUSS die interoperablen Schnittstellen gemäß TAB_SYSLERP_024 nutzen.
Tabelle 32: TAB_SYSLERP_024 Nutzung Schnittstellen PS abgebende LEI
Ressource | Schnittstelle / Operation | Bereitstellende Komponente |
---|---|---|
E-Rezept | E-Rezept durch Abgebenden abrufen E-Rezept durch Abgebenden löschen E-Rezept durch Abgebenden zurückgeben Quittung abrufen Quittung erneut abrufen |
E-Rezept-Fachdienst |
E-Rezept-Nachricht | E-Rezept-Nachricht einstellen E-Rezept-Nachrichten abrufen |
E-Rezept-Fachdienst |
Authentifizierung anfordern | Authentisierungsmodul | |
I_Authenticate (AuthN-Token anfordern) | Identity Provider | |
I_IP_Transport I_SAK_Operations |
Konnektor |
A_18548 - Primärsystem abgebende LEI – DataMatrix-Code einscannen
Das Primärsystem der abgebenden Leistungserbringerinstitution MUSS E-Rezept-Token als DataMatrix-Code gemäß ISO/IEC 16022 einscannen können. [<=]
Ein DataMatrix-Code kann die Informationen von einem oder mehreren E-Rezept-Token enthalten.
A_18758 - Primärsystem abgebende LEI – E-Rezept-Token empfangen
Das Primärsystem der abgebenden Leistungserbringerinstitution MUSS einen E-Rezept-Token mittels des E-Rezept-Fachdienstes empfangen können. [<=]
A_18549 - Primärsystem abgebende LEI – E-Rezept-Token importieren
Das Primärsystem der abgebenden Leistungserbringerinstitution KANN Funktionalitäten anbieten, E-Rezept-Token aus Drittanwendungen zu importieren. [<=]
Das Primärsystem der abgebenden Leistungserbringerinstitution darf nur E-Rezepte bearbeiten, zu deren Abgabe es gemäß Metadaten berechtigt ist.
A_18551 - Primärsystem abgebende LEI – Signatur des E-Rezepts prüfen
Das Primärsystem der abgebenden Leistungserbringerinstitution MUSS die Signatur des E-Rezepts prüfen und eine Warnung anzeigen, falls die Prüfung nicht erfolgreich oder technisch nicht möglich war. [<=]
Das E-Rezept wird auch bei nicht erfolgreicher Prüfung der Signatur im Primärsystem angezeigt.
A_18552 - Primärsystem abgebende LEI – E-Rezept anzeigen
Das Primärsystem der abgebenden Leistungserbringerinstitution MUSS ein E-Rezept anzeigen können. [<=]
A_18791 - Primärsystem abgebende LEI – AccessCode speichern
Das Primärsystem der abgebenden Leistungserbringerinstitution MUSS den im E-Rezept-Token für ein E-Rezept übermittelten AccessCode speichern, um ihn beim Aufruf einer Operation an den E-Rezept-Fachdienst übermitteln zu können. [<=]
A_18553 - Primärsystem abgebende LEI – Geheimnis zur Statusänderung "in Abgabe (gesperrt)" speichern
Das Primärsystem der abgebenden Leistungserbringerinstitution MUSS das beim Abruf des E-Rezepts übermittelte Geheimnis zur Statusänderung "in Abgabe (gesperrt)" speichern und beim Aufruf der Operation zum Zurückgeben oder Löschen des E-Rezepts bzw. zum Abruf der Quittung zurück übermitteln. [<=]
4.2 Fachanwendungsübergreifende Produkttypen
4.2.1 Produkttyp Identity Provider
Der Identity Provider (IDP) ist ein Nutzerdienst der TI-Plattform, welcher die Authentifizierung von Nutzern und die Bereitstellung bestätigter Identitätsmerkmale der Nutzer als Plattformleistungen bereitstellt. Die Bereitstellung von Authentifizierungsbestätigungen und Identitätsmerkmalen erfolgt in Form von Bearer Token (AuthN-Token). Der IDP bietet außerdem die Möglichkeit, bereits erfolgte Authentifizierungen eines Nutzers im Sinne eines Single Sign-on nachzunutzen. Als TIP-Nutzerdienst ist der Dienst der Provider Zone des TI-Zonenmodells zugeordnet. Der Dienst ist in der TI ggf. mehrfach vorhanden, wobei jeder einzelne IDP die Identitäten einer Gruppe von TI-Teilnehmern abdeckt.
Für die Fachanwendung E-Rezept werden IDPs für die nutzenden Leistungserbringerinstitutionen und die Versicherten genutzt. Deren Identitätsmerkmale bestimmen - zusammen mit den E-Rezept-Token - die Zugriffsberechtigungen auf Funktionen und Daten der Anwendung E-Rezept.
4.2.1.1 Funktionale Anforderungen
A_18797 - IDP - Umsetzung des IDP gemäß OpenID Connect
Der IDP MUSS als OpenID Provider gemäß OpenID Connect 1.0, Protocol Suite "Complete", umgesetzt werden, siehe [OIDC]. Darin referenzierte Standards, wie z.B. OAuth 2.0 [OAUTH2], MÜSSEN beachtet werden. [<=]
A_18803 - IDP - Zulässige Client-Profile
Der IDP MUSS die Authentifizierung von Nutzern gemäß demjenigen Client Profil durchführen, welches zum Frontend bzw. Primärsystem passt (siehe [OAUTH2], Section 2.1. "Client Types"):
- Frontend des Versicherten bzw. Primärsystem als native Applikation (allgemein: Ausführung der Fachlogik auf dem Gerät des Nutzers):
Client Profil "Native Application" - Primärsystem als Web Applikation (Ausführung der Fachlogik serverseitig, in sicherer Umgebung):
Client Profil "Web Application"
A_18815 - IDP - Zulässiger Protokollablauf bei der Bereitstellung von Token
Der IDP MUSS entsprechend mit dem Authentisierungsmodul und dem Client (Relying Party) gemäß Grant Type "Authorization Code" interagieren. [<=]
A_18805 - IDP - Zulässige Clients
Der IDP MUSS seine Dienste ausschließlich den Anwendungen und Diensten der TI sowie weiteren Anwendungen gemäß [gemRL_NvTIwA] zur Verfügung stellen. [<=]
A_18811 - IDP - Nur registrierte Clients
Der IDP MUSS Requests einer unregistrierten Relying Party (Client) mit einem Fehler abweisen. [<=]
A_18812 - IDP - Client-Authentisierung
Der IDP MUSS eine Relying Party (Client) anhand der bei der Registrierung festgelegten Identifikationsmerkmale authentifizieren. [<=]
A_18838 - IDP - Ablehnung nicht erfolgreich authentifizierter Clients
Der IDP MUSS einen Client erfolgreich authentifizieren, bevor er dessen Request bearbeitet. Der IDP MUSS mit einem Fehler reagieren, falls er den Client nicht erfolgreich authentifizieren kann. [<=]
A_18799 - IDP - Authentisierung mittels Smart Cards der TI
Ein IDP MUSS für die von ihm verwalteten TI-Teilnehmer die Authentisierung mittels Smart Card ermöglichen, sofern dieser über eine Smart Card der TI verfügt. Die Authentifizierung erfolgt auf Basis des Nutzerzertifikats (AUT-Identität) im Challenge-Response-Verfahren. Der IDP MUSS dazu dem Authentisierungsmodul eine Challenge übergeben. [<=]
A_18914 - IDP - Schnittstelle für die Ressource signierte Challenge
Ein IDP MUSS für die Authentisierung mittels Smart Card dem Authentisierungsmodul eine Schnittstelle mit der logischen Operation "signierte Challenge übergeben" bereitstellen. [<=]
A_18865 - IDP - Einwilligung in die Nutzung von Identitätsattributen
Ein IDP MUSS für die von ihm verwalteten TI-Teilnehmer eine Einwilligung in die Nutzung von Identitätsattributen einholen, bevor diese erstmalig in einem AuthN-Token dem Client bereitgestellt werden. Der IDP MUSS dazu dem Authentisierungsmodul die angefragten Identitätsattribute bereitstellen. [<=]
A_18915 - IDP - Schnittstelle für die Ressource Einwilligung
Ein IDP MUSS für die Einwilligung in die Nutzung von Identitätsattributen dem Authentisierungsmodul eine Schnittstelle mit der logischen Operation "Einwilligung erteilen" bereitstellen. [<=]
A_19011 - IDP - Schnittstelle für die Anforderung des AuthN-Token
Ein IDP MUSS eine Schnittstelle I_Authenticate (AuthN-Token anfordern) bereitstellen, über die die Relying Party für einen übergebenen AuthN-Code einen AuthN-Token anfordern kann. Diese Schnittstelle entspricht dem Token Endpoint gemäß OAuth 2.0 [OAUTH2]. [<=]
A_18819 - IDP - Nutzung der PKI durch den IDP
Der IDP MUSS, wenn für einen TI-Teilnehmer Identitäten über die PKI der TI bereitgestellt werden, vorhandene Dienste der PKI verwenden, insbesondere bei der TSL- oder OCSP-Abfrage für die Zertifikatsprüfung. [<=]
A_18808 - IDP - Abdeckung der fachlichen Identitätsattribute PKI-basierter Identitäten
Der IDP MUSS, wenn für einen TI-Teilnehmer Identitäten sowohl AuthN-Token vom IDP als auch Zertifikate durch die PKI bereitgestellt werden, mindestens die fachlichen Identitätsattribute unterstützen, die in den Zertifikaten enthalten sind. [<=]
A_18809 - IDP -Minimierung der Authentisierungsanfragen, komfortabler Single Sign-On
Der IDP MUSS Authentisierungsanfragen an bereits authentifizierte Nutzer auf solche Fälle beschränken, in denen eine erneute Authentisierung durch den Nutzer aus Gründen der Sicherheit erforderlich ist oder von der Anwendung explizit angefordert wird. [<=]
4.2.1.2 Betriebliche Aspekte
A_18904 - IDP – Verfügbarkeit
Der Anbieter des IDP MUSS die Hochverfügbarkeit des Dienstes sicherstellen. [<=]
Der Anbieter des IDP liefert Rohdaten zu Performance-Kennzahlen für die Überwachung der TI an die gematik. Die notwendigen Tätigkeiten im Rahmen der Serviceerbringung (Mitwirkungspflichten, Service Level) sowie die Teilnahme an den TI-ITSM-Prozessen ist in [gemKPT_Betr] und [gemRL_Betr_TI] geregelt.
A_18903 - IDP - Anbieterausschlüsse
Der Anbieter des IDP DARF NICHT Anbieter der folgenden Funktionen, Dienste oder Produkttypen gemäß [gemKPT_Arch_TIP] sein:
- E-Rezept-Fachdienst
A_18810 - IDP - Registrierung von Clients
Der Anbieter des IDP MUSS ein Verfahren bzw. eine Schnittstelle bereitstellen, über welche sich Dienste der TI als Relying Party (Clients) für die Nutzung des IDP registrieren können. [<=]
A_18801 - IDP - Widerspruchsfreiheit von IDP und PKI
Der Anbieter des IDP MUSS, wenn für einen TI-Teilnehmer Identitäten sowohl über die PKI als auch den IDP bereitgestellt werden, sicherstellen, dass sich die beiden Identitäten bezüglich der aktuellen Gültigkeit und der inhaltlichen Aussagen nicht widersprechen. [<=]
A_18802 - IDP - Widerspruchsfreiheit von IDP und Verzeichnisdienst
Der Anbieter des IDP MUSS, wenn für einen Teilnehmer Identitätsattribute sowohl über den Verzeichnisdienst als auch den IDP bereitgestellt werden, sicherstellen, dass sich die beiden Identitätsattribute bezüglich der aktuellen Gültigkeit und der inhaltlichen Aussagen nicht widersprechen. [<=]
A_18939 - IDP - Bereitstellung Authentisierungsmodul
Der Anbieter des IDP SOLL ein Authentisierungsmodul für die gängigen mobilen Betriebssysteme iOS und Android bereitstellen, das den Authentifizierungsvorgang des Nutzers über eine Schnittstelle zwischen IDP und dem Authentisierungsmodul auf dem Gerät des Nutzers steuert. [<=]
A_19016 - Verifikation von Produkt-Changes
Der Anbieter des IDP MUSS den Erfolg eines Produkt-Changes durch eine hinreichende Anzahl erfolgreich durchlaufener, dem Produkt-Change angemessener Anwendungsfälle oder Bearbeitungsvorgänge verifizieren. [<=]
Die Verifikationskriterien werden im Rahmen des betrieblichen Change-Prozesses in Zusammenarbeit mit dem Anbieter von der gematik festgelegt. Sie können auch das Erfordernis umschließen, den Nachweis mittels einer Ende-zu-Ende-Verifikation zu erbringen.
4.2.2 Authentisierungsmodul
Das Authentisierungsmodul ergänzt den IDP, um auf dem Gerät des Nutzers den Zugriff auf die Smart Card des Nutzers (z.B. über Kartenleser, NFC, Konnektor) umzusetzen. Es ermöglicht die Interaktion mit dem Nutzer zwecks Authentisierung und Einwilligung (Consent) in die Bereitstellung von Identitätsattributen. Dem IDP stellt das Authentisierungsmodul die Einwilligung des Nutzers und die für die Authentifizierung des Nutzers erforderlichen Daten bereit. Das Authentisierungsmodul alleine speichert den IDP-Sitzungsschlüssel (Subject Session ID) und ermöglicht einen Single Sign-On für alle den IDP nutzenden Anwendungen auf dem Gerät des Nutzers.
A_18813 - Authentisierungsmodul - Umsetzung gemäß OpenID Connect
Das Authentisierungsmodul MUSS so umgesetzt werden, dass es dem User Agent gemäß OpenID Connect 1.0, Protocol Suite "Complete", entspricht, siehe [OIDC]. Darin referenzierte Standards, wie z.B. OAuth 2.0 [OAUTH2], MÜSSEN beachtet werden. [<=]
A_18814 - Authentisierungsmodul - Zulässiger Protokollablauf bei der Bereitstellung von Token
Das Authentisierungsmodul MUSS entsprechend mit dem IDP und der Anwendung (Client, Relying Party) gemäß Grant Type "Authorization Code" interagieren. [<=]
A_18816 - Authentisierungsmodul - Authentisierung mit Smart Cards der TI
Das Authentisierungsmodul MUSS eine Authentisierung des Nutzers per Smart Card ermöglichen. Falls der IDP dazu eine Challenge an das Authentisierungsmodul übergibt, MUSS das Authentisierungsmodul das Zertifikat der AUT-Identität des Nutzers ermitteln, die Challenge mit dem zugehörigen Schlüssel signieren lassen und die signierte Challenge zusammen mit dem Zertifikat an den IDP übergeben. [<=]
Für das Signieren mit einer SMC-B bzw. eGK siehe bzw. . Für die Übergabe der signierten Challenge siehe 4.3.4
A_18917 - Authentisierungsmodul - Einwilligung in die Nutzung von Identitätsattributen
Das Authentisierungsmodul MUSS vom Nutzer eine Einwilligung in die Bereitstellung von Identitätsattributen durch den IDP an die Anwendung einholen. Falls der IDP dazu die angeforderten Identitätsattribute an das Authentisierungsmodul übergibt, MUSS das Authentisierungsmodul die Einwilligung des Nutzers einholen und an den IDP übergeben (siehe ). [<=]
A_18817 - Authentisierungsmodul - Authentisierung mit SMC-B
Das Authentisierungsmodul MUSS für die Authentisierung von Leistungserbringerinstitutionen die Signaturfunktion I_Sign_Operations::external_Authenticate gemäß und die Zertifikatsabfrage der SMC-B (AUT-Identität) über die Client-Schnittstelle des Konnektors nutzen. [<=]
A_18818 - Authentisierungsmodul - Authentisierung mit eGK
Das Authentisierungsmodul MUSS für die Authentisierung von Versicherten mittels eGK die Signaturfunktion und die Zertifikatsabfrage der eGK (AUT-Identität) über einen Kartenleser/die NFC-Schnittstelle des Geräts des Nutzers nutzen. [<=]
Die Anbindung der eGK kann mittels eines Kartenlesegerätes Klasse 1 oder mittels Near Field Communication (NFC) erfolgen.
A_18940 - Authentisierungsmodul - Schnittstelle für Fachlogik-App
Das Authentisierungsmodul MUSS einen Systemdienst auf der Betriebssystemplattform des Gerät des Nutzers mit einer Schnittstelle (Authentisierung anfordern) anbieten, über die ein Clientsystem einen Authentifizierungsrequest an das Authentisierungsmodul zur Authentifizierung des Nutzers gegenüber dem IDP weiterleiten kann. [<=]
4.2.3 Produkttyp Verzeichnisdienst der TI
Der durch die Fachanwendung E-Rezept genutzt Produkttyp Verzeichnisdienst der TI basiert auf dem Online-Produktivbetrieb Stufe 3 [OPB3] spezifizierten Produkttypen.
Folgende zusätzliche Anforderungen bestehen.
A_18867 - VZD - Authentifizierung auf Basis Identitätsbestätigung des IDP
Der Verzeichnisdienst MUSS es ermöglichen, dass sich der aufrufende Nutzer mittels einer durch einen Identity Provider ausgestellten Identitätsbestätigung authentifiziert. [<=]
A_18837 - VZD - Erreichbarkeit im Internet
Der Verzeichnisdienst MUSS im Internet erreichbar sein. [<=]
A_18941 - VZD - Einschränkung abfragbarer Informationen für Versicherte
Der Verzeichnisdienst MUSS die für Versicherte bereitgestellte Schnittstelle so einschränken, dass ausschließlich die für die Suche und Adressierung von abgebenden LEI notwendigen Informationen abgefragt werden können. [<=]
Der Versicherte kann für die Suche bspw. folgende Parameter verwenden: Institutionsname, Straße, Postleitzahl, Ort, Geodaten.
4.3 Schnittstelle der Fachanwendung E-Rezept
Der folgende Abschnitt beschreibt die interoperablen Schnittstellen der Fachanwendung E-Rezept, die zwischen Primärsystem verordnender LEI und E-Rezept-Fachdienst, zwischen Primärsystem abgebender LEI und E-Rezept-Fachdienst sowie zwischen Frontend des Versicherten und E-Rezept-Fachdienst genutzt werden.
Der folgende Abschnitt beschreibt die durch die Anwendung genutzten Ressourcen und zugehörigen Operationen, auf welche die Primärsysteme der verordnenden und abgebenden LEI und die FdV zugreifen können.
4.3.1 Schnittstelle für die Ressource E-Rezept
Die Ressource E-Rezept enthält alle Daten des fachlichen Informationsmodells und zusätzliche Informationen für die Verwaltung des E-Rezepts.
A_18555 - Logische Operation "E-Rezept-ID abrufen"
Die Schnittstelle MUSS die logische Operation "E-Rezept-ID abrufen" implementieren.
Tabelle 33: TAB_SYSLERP_025 Operation E-Rezept-ID abrufen
Kategorie | Name | Typ |
---|---|---|
Ressource | E-Rezept | |
Operation | E-Rezept-ID abrufen | |
Methode | POST | /Task/$create |
Attribut-In (Header) | IdentityToken | JSON Web Token |
Attribut-In (Body) | Parameters (Workflowidentifier für Rezept-Typ) | FHIR-Object |
Attribut-Out (Body) | PrescriptionID | Objekt-ID in Task.id, Rezept-ID in Task.identifier |
Attribut-Out (Body) | AccessCode | external Identifier in Task.identifier |
Die Operation liefert die Rezept-ID (PrescriptionId) als ID der angelegten Ressource Task und generiert den AccessCode (AccessCode) als external Identifier in den Datensatz, welcher den Zugriff auf das E-Rezept erlaubt. Der Task erhält den Status "initialisiert" ("draft"). [<=]
A_18556 - Logische Operation "E-Rezept einstellen"
Die Schnittstelle MUSS die logische Operation "E-Rezept einstellen" implementieren.
Tabelle 34: TAB_SYSLERP_026 Operation E-Rezept einstellen
Kategorie | Name | Typ |
---|---|---|
Ressource | E-Rezept | |
Operation | E-Rezept einstellen | |
Methode | POST | /Task/{ID}/$activate |
Attribut-In (Header) | IdentityToken | JSON Web Token |
Attribut-In (Header) | AccessCode | Header-Attribut String |
Attribut-In (Body) | E-Rezept-FHIR-Parameter | FHIR-Objekt |
Attribut-In (Body) | signature | Base64-codiertes CMS-Objekt als selfcontained Binary in PKCS#7-Datei |
Die Operation muss vor dem Statuswechsel prüfen, ob das E-Rezept den Status "initialisiert" ("draft") hat.
Die Operation prüft die Gültigkeit der QES (signature) und den Inhalt des im QES-Datensatz enthaltenen FHIR-Bundles und erzeugt bei Korrektheit aller Daten eine Signatur über das Bundle mit der Signaturidentität ID.FD.SIG, die als Kopie für den Versicherten mit Zugriff auf den Task zum Abruf durch den Versicherten abgelegt wird. Der Datensatz der QES wird als Binary-Objekt gespeichert. Sind alle Daten valide und die QES gültig erhält das E-Rezept (der Task) den Status "offen" ("ready"). [<=]
A_18557 - Logische Operation "E-Rezept durch Verordnenden löschen"
Die Schnittstelle MUSS die logische Operation "E-Rezept durch Verordnenden löschen" implementieren.
Tabelle 35: TAB_SYSLERP_027 Operation E-Rezept durch Verordnenden löschen
Kategorie | Name | Typ |
---|---|---|
Ressource | E-Rezept | |
Operation | E-Rezept durch Verordnenden löschen | |
Methode | POST | /Task/{ID}/$abort |
Attribut-In (Header) | IdentityToken | JSON Web Token |
Attribut-In (Header) | AccessCode | Header-Attribut String |
Die Operation muss zur Autorisierung des Aufrufenden (IdentityToken) die Rolle prüfen. Der AccessCode muss dem beim Einstellen erzeugten AccessCode entsprechen, mit dem der Versicherte den Zugriff auf das E-Rezept steuert.
Die Operation muss vor dem Statuswechsel prüfen, ob das E-Rezept den Status "offen" ("ready") hat. Die Operation liefert neben dem http-Status-Code über den Erfolg der Operation keine weiteren Daten zurück. [<=]
A_18559 - Logische Operation "E-Rezept durch Abgebenden abrufen"
Die Schnittstelle MUSS die logische Operation "E-Rezept durch Abgebenden abrufen" implementieren.
Tabelle 36: TAB_SYSLERP_028 Operation E-Rezept durch Abgebenden abrufen
Kategorie | Name | Typ |
---|---|---|
Ressource | E-Rezept | |
Operation | E-Rezept durch Abgebenden abrufen | |
Methode | POST | /Task/{ID}/$accept |
Attribut-In (Header) | IdentityToken | JSON Web Token |
Attribut-In (URL) | ?ac={AccessCode} | URL-Parameter 'ac' |
Attribut-Out (Body) | Bundle aus Task inkl. QES-Objekt | FHIR-Objekt |
Attribut-Out (Body) | Secret | external Identifier in Task.identifier |
Die Operation muss zur Autorisierung des Aufrufenden (IdentityToken) die Rolle prüfen. Der AccessCode muss dem beim Erstellen des Task erzeugten AccessCode entsprechen, mit dem der Versicherte den Zugriff auf das E-Rezept steuert. Die Operation muss vor dem Statuswechsel zu "in Abgabe (gesperrt)" ("in-progress") prüfen, ob das E-Rezept den Status "offen" ("ready") hat.
Die Operation erzeugt ein Geheimnis zur Statusänderung (Secret) im Task, mit der der abgebenden LEI nachfolgende Zugriffe auf die Ressource gewährt werden. In der Response wird der Task und der beim Einstellen des E-Rezepts hinterlegte QES-Datensatz in einem FHIR-Bundle zurückgegeben. [<=]
A_18560 - Logische Operation "E-Rezept durch Abgebenden löschen"
Die Schnittstelle MUSS die logische Operation "E-Rezept durch Abgebenden löschen" implementieren.
Tabelle 37: TAB_SYSLERP_029 Operation E-Rezept durch Abgebenden löschen
Kategorie | Name | Typ |
---|---|---|
Ressource | E-Rezept | |
Operation | E-Rezept durch Abgebenden löschen | |
Methode | POST | /Task/{ID}/$abort |
Attribut-In (Header) | IdentityToken | JSON Web Token |
Attribut-In (URL) | ?secret={Secret} | URL-Parameter 'secret' |
A_18561 - Logische Operation "E-Rezept durch Abgebenden zurückgeben"
Die Schnittstelle MUSS die logische Operation "E-Rezept durch Abgebenden zurückgeben" implementieren.
Tabelle 38: TAB_SYSLERP_030 Operation E-Rezept durch Abgebenden zurückgeben
Kategorie | Name | Typ |
---|---|---|
Ressource | E-Rezept | |
Operation | E-Rezept durch Abgebenden zurückgeben | |
Methode | POST | /Task/{ID}/$reject |
Attribut-In (Header) | IdentityToken | JSON Web Token |
Attribut-In (URL) | ?secret={Secret} | URL-Parameter 'secret' |
Die Operation muss zur Autorisierung des Aufrufenden (IdentityToken) die Rolle prüfen.
Die Operation muss vor dem Statuswechsel prüfen, ob der Task den Status "in-progress" hat und ob das übermittelte Geheimnis (Secret) dem beim Abrufen des E-Rezeptes im Task erzeugten Geheimnis entspricht. [<=]
A_18562 - Logische Operation "Quittung abrufen"
Die Schnittstelle MUSS die logische Operation "Quittung abrufen" implementieren.
Tabelle 39: TAB_SYSLERP_031 Operation Quittung abrufen
Kategorie | Name | Typ |
---|---|---|
Ressource | E-Rezept | |
Operation | Quittung abrufen | |
Methode | POST | /Task/{ID}/$close |
Attribut-In (Header) | IdentityToken | JSON Web Token |
Attribut-In (Body) | MedicationDispense | FHIR-Objekt |
Attribut-In (URL) | ?secret={Secret} | URL-Parameter 'secret' |
Attribut-Out (Body) | Receipt | signiertes FHIR-Objekt Bundle über MedicationDispense |
Die Operation muss vor dem Statuswechsel prüfen, ob der Task den Status "in-progress" hat und ob das übermittelte Geheimnis (Secret) dem beim Abrufen des E-Rezeptes im Task erzeugten Geheimnis entspricht.
Die Operation übermittelt im Response die signierte Quittung (Receipt) als Provenance-Ressource. [<=]
A_19125 - Logische Operation "Quittung erneut abrufen"
Die Schnittstelle MUSS die logische Operation "Quittung erneut abrufen" implementieren.
Tabelle 40: TAB_SYSLERP_031 Operation Quittung erneut abrufen
Kategorie | Name | Typ |
---|---|---|
Ressource | E-Rezept | |
Operation | Quittung erneut abrufen | |
Methode | GET | /Task/{ID} |
Attribut-In (Header) | IdentityToken | JSON Web Token |
Attribut-In (URL) | ?secret={Secret} | URL-Parameter 'secret' |
Attribut-Out (Body) | Task inkl. Receipt | Bundle FHIR-Objekt aus Task und signiertem FHIR-Bundle-Objekt über MedicationDispense |
A_18868 - Logische Operation "E-Rezepte durch Versicherten abrufen"
Die Schnittstelle MUSS die logische Operation "E-Rezepte durch Versicherten abrufen" implementieren.
Tabelle 41: TAB_SYSLERP_043 Operation E-Rezepte durch Versicherten abrufen
Kategorie | Name | Typ |
---|---|---|
Ressource | E-Rezept | |
Operation | E-Rezepte durch Versicherten abrufen | |
Methode | GET | /Task |
Attribut-In (Header) | IdentityToken | JSON Web Token |
Attribut-Out | Bundle mit Task- und signierten FHIR-Bundles | FHIR-Objekt |
Die Operation muss auf Basis der KVNR in der Identitätsbestätigung (IdentityToken) die E-Rezepte im E-Rezept-Fachdienst auswählen.
Die Operation muss prüfen, ob die einzelnen E-Rezepte einen Status ungleich "initialisiert" ("draft") und "gelöscht" ("cancelled") haben. Die Ausgabe der Tasks erfolgt inkl. der serverseitig signierten FHIR-Bundles. [<=]
A_18564 - Logische Operation "E-Rezept durch Vertreter abrufen"
Die Schnittstelle MUSS die logische Operation "E-Rezept durch Vertreter abrufen" implementieren.
Tabelle 42: TAB_SYSLERP_032 Operation E-Rezept durch Vertreter abrufen
Kategorie | Name | Typ |
---|---|---|
Ressource | E-Rezept | |
Operation | E-Rezept durch Vertreter abrufen | |
Methode | GET | /Task/{ID} |
Attribut-In (Header) | IdentityToken | JSON Web Token |
Attribut-In (Header) | AccessCode | Header-Attribut String (optional) |
Attribut-Out (Body) | Bundle mit einer Task- und signiertem FHIR-Bundle | FHIR-Objekt |
Die Operation muss prüfen, ob das E-Rezept einen Status ungleich "initialisiert" ("draft") und "gelöscht" ("cancelled") hat. Die Ausgabe des Tasks erfolgt inkl. des serverseitig-signierten FHIR-Bundles. [<=]
A_18565 - Logische Operation "E-Rezept durch Versicherten löschen "
Die Schnittstelle MUSS die logische Operation "E-Rezept durch Versicherten löschen" implementieren.
Tabelle 43: TAB_SYSLERP_033 Operation E-Rezept durch Versicherten löschen
Kategorie | Name | Typ |
---|---|---|
Ressource | E-Rezept | |
Operation | E-Rezept durch Versicherten löschen | |
Methode | POST | /Task/{ID}/$abort |
Attribut-In (Header) | IdentityToken | JSON Web Token |
Attribut-In (Header) | AccessCode | Header-Attribut String |
A_19140 - Logische Operation "Dispensierinformationen durch Versicherten abrufen"
Die Schnittstelle MUSS die logische Operation "Dispensierinformationen durch Versicherten abrufen" implementieren.
Tabelle 44: TAB_SYSLERP_054 Operation Dispensierinformationen durch Versicherten abrufen
Kategorie | Name | Typ |
---|---|---|
Ressource | E-Rezept | |
Operation | Dispensierinformationen durch Versicherten abrufen | |
Methode | GET | /MedicationDispense |
Attribut-In (Header) | IdentityToken | JSON Web Token |
Attribut-Out (Body) | MedicationDispense | FHIR-Objekt |
A_19141 - Logische Operation "Dispensierinformation für ein einzelnes E-Rezept abrufen"
Die Schnittstelle MUSS die logische Operation "Dispensierinformationen für ein einzelnes E-Rezept durch Versicherten abrufen" implementieren.
Tabelle 45: TAB_SYSLERP_058 Operation Dispensierinformation für ein einzelnes E-Rezept durch Versicherten oder Vertreter abrufen
Kategorie | Name | Typ |
---|---|---|
Ressource | E-Rezept | |
Operation | Dispensierinformation für ein einzelnes E-Rezept durch Versicherten oder Vertreter abrufen | |
Methode | GET | /Task/{ID}?_include=output |
Attribut-In (Header) | IdentityToken | JSON Web Token |
Attribut-In (Header) | AccessCode | Header-Attribut String |
Attribut-Out (Body) | Bundle aus Task und MedicationDispense | FHIR-Objekt |
4.3.2 Schnittstelle für die Ressource E-Rezept-Nachricht
Die Ressource E-Rezept-Nachricht enthält alle Daten zur Übermittlung eines E-Rezept-Tokens.
A_18869 - Logische Operation "E-Rezept-Nachricht einstellen"
Die Schnittstelle MUSS die logische Operation "E-Rezept-Nachricht einstellen" implementieren.
Tabelle 46: TAB_SYSLERP_044 Operation E-Rezept-Nachricht einstellen
Kategorie | Name | Typ |
---|---|---|
Ressource | Communication | |
Operation | E-Rezept-Nachricht einstellen | |
Methode | POST | /Communication |
Attribut-In (Header) | IdentityToken | JSON Web Token |
Attribut-In (Body) | Communication | FHIR-Objekt |
A_18870 - Logische Operation "E-Rezept-Nachrichten abrufen"
Die Schnittstelle MUSS die logische Operation "E-Rezept-Nachrichten abrufen" implementieren.
Tabelle 47: TAB_SYSLERP_050 Operation E-Rezept-Nachrichten abrufen
Kategorie | Name | Typ |
---|---|---|
Ressource | Communication | |
Operation | E-Rezept-Nachrichten abrufen | |
Methode | GET | /Communication |
Attribut-In (Header) | IdentityToken | JSON Web Token |
Attribut-Out (Body) | Bundle of Messages | FHIR-Objekt |
Die Operation wählt die Nachrichten auf Basis der Telematik-ID für Leistungserbringerinstitutionen bzw. KVNR für Versicherte in der Identitätsbestätigung (IdentityToken) aus (Telematik-ID bzw. Versicherten-ID muss gleich Communication.recipient sein). [<=]
A_20261 - Logische Operation "E-Rezept-Nachricht löschen"
Die Schnittstelle MUSS die logische Operation "E-Rezept-Nachricht löschen" implementieren.
Tabelle 48: TAB_SYSLERP_060 Operation E-Rezept-Nachricht löschen
Kategorie | Name | Typ |
---|---|---|
Ressource | Communication | |
Operation | E-Rezept-Nachricht löschen | |
Methode | DELETE | /Communication/{ID} |
Attribut-In (Header) | IdentityToken | JSON Web Token |
Die Operation prüft auf Basis der Telematik-ID für Leistungserbringerinstitutionen bzw. KVNR für Versicherte in der Identitätsbestätigung (IdentityToken), ob der aufrufende Nutzer derjenige Absender der Nachricht ist, der in Communication.sender angegeben ist. Wurde die Nachricht vom Empfänger bereits abgerufen (Attribut Communication.received ungleich Null), meldet der E-Rezept-Fachdienst dies im http-Response-Header "Warning". [<=]
4.3.3 Schnittstelle für die Ressource Zugriffsprotokolleintrag
Die Ressource Zugriffsprotokolleintrag enthält alle Daten zum Zugriff eines Akteurs auf die E-Rezept-Datensätze eines Versicherten.
A_18871 - Logische Operation "Zugriffsprotokolleinträge durch Versicherten abrufen "
Die Schnittstelle MUSS die logische Operation "Zugriffsprotokolleinträge durch Versicherten abrufen" implementieren.
Tabelle 49: TAB_SYSLERP_051 Operation Zugriffsprotokolleinträge durch Versicherten abrufen
Kategorie | Name | Typ |
---|---|---|
Ressource | AuditEvent | |
Operation | Zugriffsprotokolleinträge durch Versicherten abrufen | |
Methode | GET | /AuditEvent |
Attribut-In (Header) | IdentityToken | JSON Web Token |
Attribut-In (URL) | Filter | URL-Parameter für AuditEvent |
Attribut-Out (Body) | Bundle of AuditEvent | FHIR-Objekt |
Die Operation wählt die Protokolleinträge auf Basis der KVNR in der Identitätsbestätigung (IdentityToken) aus. Mittels URL-Parameter-Filter kann zusätzlich nach Ereignissen gefiltert werden (z.B. nicht älter als <date>). [<=]
4.3.4 Schnittstelle für die Ressource signierte Challenge
Für die Authentifizierung bei Verwendung von Smart Cards der TI im Challenge-Response-Verfahren wird eine Schnittstelle zwischen Authentisierungsmodul und IDP benötigt. Dazu wird hier eine Ressource definiert.
A_18887 - Logische Operation "signierte Challenge übergeben"
Die Schnittstelle MUSS die logische Operation "signierte Challenge übergeben" implementieren.
Kategorie | Name | Typ |
---|---|---|
Ressource | signierte Challenge | |
Operation | signierte Challenge übergeben | |
Methode | POST | |
Param-In | signierte Challenge | |
Param-In | Zertifikat | |
Param-Out | AuthN-Code oder Liste der angeforderten Identitätsattribute (falls Einwilligung erforderlich) |
4.3.5 Schnittstelle für die Ressource Einwilligung
Für das Einholen einer Einwilligung (Consent) des Nutzers in die Verwendung angefragter Identitätsattribute wird eine Schnittstelle zwischen Authentisierungsmodul und IDP benötigt. Dazu wird hier eine Ressource definiert.
A_18888 - Logische Operation "Einwilligung erteilen"
Die Schnittstelle MUSS die logische Operation "Einwilligung erteilen" implementieren.
Kategorie | Name | Typ |
---|---|---|
Ressource | Einwilligung | |
Operation | Einwilligung erteilen | |
Methode | POST | |
Param-In | Einwilligung | |
Param-Out | AuthN-Code |
5 Datenschutz- und Sicherheitsaspekte
Für die Akzeptanz der Fachanwendung E-Rezept durch die Nutzer ist die Gewährleistung des Datenschutzes und - damit verbunden - die Sicherheit der personenbezogenen medizinischen Daten ein unabdingbares Merkmal. Die Fachanwendung E-Rezept erreicht dies durch das Aufstellen von Anforderungen an den Datenschutz und die Informationssicherheit, das Prüfen der Einhaltung dieser Anforderungen in der Zulassung und die Überprüfung der Einhaltung der Anforderungen im laufenden Betrieb durch den Anbieter des E-Rezept-Fachdienstes selbst, aber auch durch Audits der gematik.
Die aufgestellten Anforderungen des Datenschutzes und der Informationssicherheit entsprechen dem Gebot der Angemessenheit dadurch, dass sie einerseits den Schutzbedarf der zu verarbeitenden Daten und andererseits die Umsetzungsfähigkeit durch den Hersteller des E-Rezept-Frontend des Versicherten und den Anbieter des E-Rezept-Fachdienstes berücksichtigen. Die Angemessenheit der Anforderungen hinsichtlich des Schutzbedarfs wird durch die Nutzung der Methoden zur Informationssicherheit und des Datenschutzes der TI unter Beachtung der Risiko-Policy der TI erreicht. Die Angemessenheit hinsichtlich der Umsetzbarkeit wird in den spezifizierten Technologien berücksichtigt.
Die Sicherheitsanforderungen an den E-Rezept-Fachdienst leiten sich zum einen vom Schutzbedarf der verarbeiteten Daten und zum anderen von der potenziellen negativen Beeinflussung der TI durch diesen Dienst ab.
Hinsichtlich des maßgeblichen Schutzbedarfs wurden folgende Informationsobjekte identifiziert:
Tabelle 50: TAB_SYSLERP_052 Schutzbedarf der maßgeblichen Informationsobjekte
Informationsobjekt | Vertraulichkeit | Integrität | Authentizität |
---|---|---|---|
E-Rezept (Ohne Schutzmaßnahmen) | sehr hoch | sehr hoch | sehr hoch |
E-Rezept (QES-signiert) | sehr hoch | normal | normal |
E-Rezept-Token | sehr hoch | hoch | normal |
Nachricht | sehr hoch | hoch | normal |
Zusatzinformationen im Access-Token | normal | normal | normal |
Quittung (vom E-Rezept-Fachdienst signiert) | normal | normal | normal |
Protokolldaten | sehr hoch | sehr hoch | sehr hoch |
Authentisierungs-Token (AuthN-Token des IDP, vom IDP signiert) | sehr hoch | sehr hoch | normal |
Identitätsmerkmale der Nutzer im IDP | normal | sehr hoch | sehr hoch |
Die für die Verfügbarkeit maßgeblichen Prozesse sind:
Tabelle 51: TAB_SYSLERP_053 Schutzbedarf der maßgeblichen Prozesse
Prozess | Verfügbarkeit |
---|---|
Anwendungsfall "UC 4.1 - E-Rezept durch Abgebenden abrufen" | hoch |
Anwendungsfall "UC 5.2 - AuthN-Token durch LEI anfordern" | hoch |
Für die Aufrechterhaltung des Datenschutz- und Informationssicherheitsniveaus der TI ist es erforderlich, dass die TI durch die Nutzung der Fachanwendung E-Rezept nicht negativ beeinflusst wird. Eine Beeinträchtigung kann insbesondere über den Anschluss des E-Rezept-Fachdienstes erfolgen. Um dies zu verhindern, werden dem Anbieter des E-Rezept-Fachdienstes entsprechend dem Modularisierungskonzept in [gemSpec_DS_Anbieter] Module der Informationssicherheit und des Datenschutzes zugeordnet.
Über diese Module bzw. die zugehörigen Anforderungen wird der Anbieter auch verpflichtet, Verfahren zur regelmäßigen Überprüfung, Bewertung und Evaluierung der Wirksamkeit der technischen und organisatorischen Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit der Verarbeitung einzurichten.
Aufgrund der Kritikalität des E-Rezept-Fachdienstes wird zudem eine Anforderung an die Vertrauenswürdigkeit des Anbieters des E-Rezept-Fachdienstes gestellt:
A_19010 - Vertrauenswürdigkeit des Anbieters
Der Anbieter des E-Rezept-Fachdienstes MUSS für den Betrieb des E-Rezept-Fachdienstes geeignet sein.
Das heißt insbesondere, dass das Vertrauen in ihn gesetzt werden kann, dass er organisatorische oder technische Schwachstellen im E-Rezept-Fachdienstes nicht für unberechtigte Zugriffe auf E-Rezepte ausnutzt. [<=]
Beispiele für Kriterien des Nachweises der Vertrauenswürdigkeit sind, dass der Anbieter in den letzten fünf Jahren bereits Anwendungen betreibt, in denen besonders schützenswerte Daten nach Artikel 9 DSGVO (insbes. personenbezogene medizinische Daten) verarbeitet wurden, oder dass der Anbieter in den letzten drei Jahren keine meldepflichtigen Datenschutzvorfälle zu verzeichnen hatte. Eine weitere Möglichkeit wäre die Sicherstellung von Datenschutz und Sicherheit beim Anbieter durch externe Gutachter (z.B. im Rahmen von Zertifizierungen bzw. Prüfsiegeln) überprüfen und bestätigen zu lassen.
5.1 Anforderungen an den E-Rezept-Fachdienst
Folgende Anforderungen müssen durch den E-Rezept-Fachdienst zudem umgesetzt werden:
A_18566 - Schutz der Kommunikation
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS sicherstellen, dass alle Komponenten des E-Rezept-Fachdienstes vertraulich miteinander kommunizieren. [<=]
A_18851 - Kommunikation nur zwischen Berechtigten
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS sicherstellen, dass er nur berechtigte Kommunikationsbeziehungen zulässt. [<=]
A_18569 - Ablegen und Abrufen von E-Rezepten nur durch berechtigte Leistungserbringer
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS sicherstellen, dass nur zum Einstellen berechtigte Leistungserbringer E-Rezepte einstellen und nur zur Abgabe berechtigte Leistungserbringer E-Rezepte abrufen können. [<=]
A_18570 - Verbot der Auswertung von Beziehungen zwischen LE, LEI und Versicherten
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS verhindern, dass eine Auswertung von Beziehungen zwischen LE, LEI und Versicherten möglich ist. [<=]
A_18571 - Verbot der Profilbildung
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS verhindern, dass eine Profilbildung durch den Anbieter des E-Rezept-Fachdienstes erfolgen kann. [<=]
A_18844 - Schutzmaßnahmen gegen die OWASP Top 10 Risiken
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS Maßnahmen zum Schutz vor der aktuellen Version der OWASP-Top-10-Risiken umsetzen. [<=]
A_18845 - Schutz der E-Rezepte
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS sicherstellen, dass E-Rezepte während der Verarbeitung vor dem Zugriff durch den Anbieter technisch geschützt sind. [<=]
A_18846 - Speicherung von E-Rezepten nur verschlüsselt
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS sicherstellen, dass E-Rezepte nur verschlüsselt persistent im E-Rezept-Fachdienst gespeichert werden. [<=]
A_18847 - Speicherung von Nachrichten nur verschlüsselt
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS sicherstellen, dass Nachrichten nur verschlüsselt persistent im E-Rezept-Fachdienst gespeichert werden. [<=]
A_18841 - Erkennung Anomalien auf Netzwerkebene
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS Anomalien auf Netzwerkebene erkennen und darauf reagieren können. [<=]
A_18923 - Authentisierungsniveau für E-Rezept-Fachdienst mindestens "hoch"
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS AuthN-Token des IDP ablehnen, die nicht mittels eines geeigneten technischen Verfahrens, das zur Authentifizierung einen hohen Sicherheitsstandard gewährleistet erstellt wurden. [<=]
A_20555 - Informationen zum Erstellen von E-Rezept-Token für E-Rezept-FdV
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS sicherstellen, dass bei Clientsystemen des Versicherten nur das E-Rezept-FdV einen E-Rezept-Token erzeugen kann. [<=]
A_20556 - Identifikation Frontend des Versicherten
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS Clientsysteme des Versicherten identifizieren können. [<=]
A_20557 - Zulässigkeit von Operationen für Clientsysteme des Versicherten
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS sicherstellen, dass er für Clientsysteme des Versicherten ausschließlich die jeweils dafür spezifizierten Operationen ausführt. [<=]
5.1.1 Anforderungen an die Vertrauenswürdige Ausführungsumgebung
In diesem Abschnitt werden die Anforderungen an den E-Rezept-Fachdienst zur Umsetzung einer Vertrauenswürdigen Ausführungsumgebung (VAU) gestellt. Die VAU dient der datenschutzrechtlich zulässigen und sicheren Verarbeitung von schützenswerten unverschlüsselten Daten innerhalb des E-Rezept-Fachdienstes. Die VAU stellt dazu einen Verarbeitungskontext bereit, in dem die Verarbeitung sensibler Daten unverschlüsselt erfolgen kann. Dieser Verarbeitungskontext ist entsprechend zu schützen.
A_18872 - Umsetzung des E-Rezept-Verwaltung in einer Vertrauenswürdigen Ausführungsumgebung (VAU)
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS die Verarbeitung der fachlichen Operationen im Verarbeitungskontext einer Vertrauenswürdigen Ausführungsumgebung (VAU) umsetzen. [<=]
5.1.2 Verarbeitungskontext
Die Gesamtheit aus der für eine Verarbeitung der unverschlüsselten Daten erforderlichen Software, dem für diese Verarbeitung genutzten physikalischen System sowie den für die Integrität dieser Verarbeitung erforderlichen organisatorischen und physischen Rahmenbedingungen bildet den Verarbeitungskontext der Vertrauenswürdigen Ausführungsumgebung.
Der Verarbeitungskontext grenzt sich von allen weiteren, im betrieblichen Kontext beim Anbieter des E-Rezept-Fachdienstes vorhandenen Systemen und Prozessen dadurch ab, dass die unverschlüsselten Daten von Komponenten innerhalb des Verarbeitungskontextes aus erreichbar sind oder sein können, während sie dies von außerhalb des Verarbeitungskontextes nicht sind. Die schützenswerten Daten verlassen den Verarbeitungskontext ausschließlich gemäß wohldefinierten (Zugriffs-)Regeln und in verschlüsselter Form.
Zur Vertrauenswürdigen Ausführungsumgebung gehören neben den Verarbeitungskontexten alle für ihre Erreichbarkeit und betriebliche Steuerung erforderlichen Komponenten. Sie dürfen nur soweit unbedingt erforderlich als Teil des Verarbeitungskontextes implementiert sein.
A_18873 - Verarbeitungskontext der VAU
Der Verarbeitungskontext des E-Rezept-Fachdienstes MUSS sämtliche physikalischen Systemkomponenten sowie sämtliche Softwarekomponenten umfassen, deren Sicherheitseigenschaften sich auf den Schutz der personenbezogenen medizinischen Daten vor Zugriff durch Unbefugte bei ihrer unverschlüsselten Verarbeitung auswirken können. [<=]
A_18874 - Verschlüsselung von außerhalb des Verarbeitungskontextes der VAU gespeicherten Daten
Der Verarbeitungskontext des E-Rezept-Fachdienstes MUSS sicherstellen, dass sämtliche schützenswerten Daten vor einer Speicherung außerhalb der VAU verschlüsselt werden. [<=]
A_18875 - Geschützte Weitergabe von Daten an autorisierte Nutzer durch die VAU
Der Verarbeitungskontext des E-Rezept-Fachdienstes MUSS sicherstellen, dass sämtliche schützenswerten Daten ausschließlich über sichere Verbindungen an autorisierte Nutzer weitergegeben werden. [<=]
A_18567 - Transportverschlüsselte Übertragung von Daten
Der Verarbeitungskontext des E-Rezept-Fachdienstes MUSS sicherstellen, dass er nur transportverschlüsselt mit Clients kommuniziert. [<=]
Hinweis: für die Qualität der Transportverschlüsselung gelten die Anforderungen aus [gemSpec_Krypt].
A_18568 - Möglichkeit der Authentisierung gegenüber Clients
Der Verarbeitungskontext des E-Rezept-Fachdienstes MUSS sich gegenüber Clients, die mit ihm kommunizieren, authentisieren. [<=]
A_18876 - Verschlüsselung der E-Rezept-Daten und technischen Daten der VAU
Der Verarbeitungskontext des E-Rezept-Fachdienstes MUSS für die Verschlüsselung aller E-Rezept-Daten sowie eigener technischer Daten den Persistenz-Schlüssel verwenden. [<=]
Als Persistenz-Schlüssel wird ein kryptographischer, symmetrischer Schlüssel verstanden, der folgende Eigenschaften aufweist:
- Er schützt durch Ver- und Entschlüsselung sämtliche schützenswerten E-Rezept-bezogenen Daten.
- Er wird an die Verarbeitungskontexte, die auf die verschlüsselte Datenspeicherung zugreifen müssen, für die Nutzung zur Ver- und Entschlüsselung gespeicherter Daten im Rahmen der Initialisierung der Verarbeitungskontexte sicher übermittelt.
- Er ist vor jedem Zugriff durch den Anbieter des E-Rezept-Fachdienstes geschützt gespeichert.
Eine ggf. erforderliche Umschlüsselung der durch einen Persistenz-Schlüssel geschützten Daten ist nur innerhalb des Verarbeitungskontextes der VAU oder innerhalb eines HSM und nach Autorisierung im "Mehr-Augen-Prinzip" zulässig.
A_19070 - Begrenzung der mit einem Persistenz-Schlüssel gesicherten Datenmenge
Der Verarbeitungskontext des E-Rezept-Fachdienstes MUSS den Persistenz-Schlüssel regelmäßig wechseln und damit sicherstellen, dass in den außerhalb der VAU gespeicherten Daten nur jeweils kleine Segmente mit einem Persistenz-Schlüssel verschlüsselt sind. [<=]
5.1.3 Ausschluss von nicht autorisierten Zugriffen aus dem Betriebsumfeld
Der Schutzbedarf der in der VAU verarbeiteten unverschlüsselten Daten erfordert den technischen Ausschluss von Zugriffen des Anbieters. Dies umfasst insbesondere Zugriffe durch Personen aus dem betrieblichen Umfeld des Anbieters.
A_18877 - Isolation der VAU von Datenverarbeitungsprozessen des Anbieters
Die VAU des E-Rezept-Fachdienstes MUSS die in ihren Verarbeitungskontexten ablaufenden Datenverarbeitungsprozesse von allen sonstigen Datenverarbeitungsprozessen des Anbieters trennen und damit gewährleisten, dass der Anbieter des E-Rezept-Fachdienstes vom Zugriff auf die in der VAU verarbeiteten schützenswerten unverschlüsselten Daten ausgeschlossen ist. [<=]
A_18878 - Ausschluss von Manipulationen an der Software der VAU
Die VAU des E-Rezept-Fachdienstes MUSS eine Manipulation der für Verarbeitungskontexte eingesetzten Software oder ihrer Konfiguration erkennen und eine Ausführung der manipulierten Software verhindern. [<=]
A_18879 - Ausschluss von Manipulationen an der Hardware der VAU
Die VAU des E-Rezept-Fachdienstes MUSS die Integrität der für Verarbeitungskontexte eingesetzten Hardware und ihrer Konfiguration schützen und damit insbesondere Manipulationen an der Hardware durch den Anbieter des E-Rezept-Fachdienstes ausschließen. [<=]
A_18880 - Kontinuierliche Wirksamkeit des Manipulationsschutzes der VAU
Die VAU des E-Rezept-Fachdienstes MUSS den Ausschluss von Manipulationen an der für Verarbeitungskontexte eingesetzten Hardware und Software durch den Anbieter des E-Rezept-Fachdienstes mit Mitteln umsetzen, deren dauerhafte und kontinuierliche Wirksamkeit gewährleistet werden kann. [<=]
A_18881 - Kein physischer Zugang des Anbieters zu Systemen der VAU
Die VAU des E-Rezept-Fachdienstes MUSS mit technischen Mitteln sicherstellen, dass niemand, auch nicht der Anbieter des E-Rezept-Fachdienstes, während der Verarbeitung personenbezogener medizinischer Daten Zugriff auf physische Schnittstellen der Systeme erlangen kann, auf denen Verarbeitungskontexte ausgeführt werden. [<=]
A_18882 - Nutzdatenbereinigung vor physischem Zugang zu Systemen der VAU
Die VAU des E-Rezept-Fachdienstes MUSS mit technischen Mitteln sicherstellen, dass physischer Zugang zu Hardware-Komponenten der Verarbeitungskontexte nur erfolgen kann, nachdem gewährleistet ist, dass aus ihnen keine Nutzdaten extrahiert werden können. [<=]
A_18832 - Gute Prüfbarkeit der Sicherheitseigenschaften von Code in der VAU
Die VAU des E-Rezept-Fachdienstes MUSS die Verarbeitungslogik in Verarbeitungskontexten mittels Komponenten umsetzen, die ein hohes Maß an Gewissheit bei der Feststellung der Sicherheitseigenschaften der Anwendung ermöglichen und dazu auf Ebene des Codes (der Trusted Computing Base) möglichst kompakt gehalten werden. [<=]
Die VAU des E-Rezept-Fachdienstes benötigt symmetrisches Schlüsselmaterial für die Speicherung der E-Rezept-Daten außerhalb der VAU, um für persistierte Daten den Anbieter vom Zugriff auszuschließen. Die Funktionen der Vorhaltung und Bereitstellung des Persistenz-Schlüssels wird von einem HSM ausgefüllt. Das HSM muss die Integrität der Verarbeitungskontexte feststellen können, bevor es einen Persistenz-Schlüssel an einen Verarbeitungskontext übermittelt.
A_18833 - Persistenz-Schlüssel der VAU von HSM bereitgestellt
Die VAU des E-Rezept-Fachdienstes MUSS den für die verschlüsselte Speicherung von E-Rezept-Daten außerhalb der Verarbeitungskontexte erforderlichen symmetrischen Persistenz-Schlüssel im Zuge des Startvorgangs jedes Verarbeitungskontextes aus einem HSM beziehen. [<=]
Die VAU des E-Rezept-Fachdienstes muss sich gegenüber Nutzern mittels eines Dienstzertifikats ausweisen, welches die Vertrauenswürdigkeit des Dienstes repräsentiert. Die Nutzung des privaten Schlüssels dieses Dienstzertifikats muss an die Integritätsprüfung der Verarbeitungskontexte gebunden sein und darf ausschließlich innerhalb eines HSM erfolgen.
A_18834 - Integritätsprüfung der VAU
Das HSM des E-Rezept-Fachdienstes MUSS sicherstellen, dass es der VAU den benötigten Persistenz-Schlüssel erst zur Verfügung stellt bzw. Signaturen für die VAU im Rahmen des Verbindungsaufbaus von Clients zur VAU erst erstellt nachdem der Verarbeitungskontext seine Integrität gegenüber dem HSM nachgewiesen hat. [<=]
A_18883 - HSM-Kryptographieschnittstelle und Persistenz-Schlüssel verfügbar nur für Verarbeitungskontexte der VAU
Die VAU des E-Rezept-Fachdienstes MUSS mit technischen Mitteln, die auch Manipulationen durch den Anbieter des E-Rezept-Fachdienstes ausschließen, gewährleisten, dass nur integere Verarbeitungskontexte der VAU Zugriff auf die Kryptographieschnittstelle des HSM zur Nutzung des privaten Schlüsselmaterials für ihr Dienstzertifikat und zum Bezug des Persistenz-Schlüssels erhalten kann. [<=]
A_18884 - Aktivierung des Verarbeitungskontextes der VAU
Die VAU des E-Rezept-Fachdienstes MUSS mit technischen Mitteln gewährleisten, dass schützenswerte Nutzdaten im Verarbeitungskontext erst nach Bezug des Persistenz-Schlüssels entschlüsselt und verarbeitet werden können. [<=]
A_18885 - Keine Speicherung der Persistenz-Schlüssel in Verarbeitungskontexten der VAU
Die VAU des E-Rezept-Fachdienstes DARF den Persistenz-Schlüssel in Verarbeitungskontexten NICHT über einen Neustart hinaus speichern oder verwenden. [<=]
A_18886 - Datenschutzkonformes Logging und Monitoring des Verarbeitungskontextes der VAU
Die VAU des E-Rezept-Fachdienstes MUSS die für den Betrieb eines Fachdienstes erforderlichen Logging- und Monitoring-Informationen in solcher Art und Weise erheben und verarbeiten, dass mit technischen Mitteln ausgeschlossen ist, dass dem Anbieter des E-Rezept-Fachdienstes vertrauliche oder zur Profilbildung geeignete Daten zur Kenntnis gelangen. [<=]
A_18920 - Managementprozesse des HSM
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS die Managementprozesse des HSM so gestalten, dass ein Missbrauch des Schlüsselmaterials durch den Betreiber des E-Rezept-Fachdienstes ausgeschlossen wird. [<=]
5.1.4 Trennung von Session- und Request-Kontexten
In jedem Verarbeitungskontext der VAU des E-Rezept-Fachdienstes werden Daten unverschlüsselt verarbeitet, die zu genau einem Akteur gehören und dementsprechend einer authentifizierten Client-Verbindung zuzuordnen sind. Innerhalb einer Client-Session kann z. B. der verordnende Arzt ein mehrzeiliges Rezept (in Form eines E-Rezepts pro Zeile) im E-Rezept-Fachdienst ablegen.
Aus Gründen der Skalierbarkeit des Fachdienstes können Verarbeitungskontexte in verschiedenen Komponenten des Dienstes auf Basis verschiedener Methoden bzw. Technologien separiert werden.
Ein grundlegender Faktor für die Bewertung der Qualität der Kontextseparation ist die Komplexität der in jeder Komponente umgesetzten Verarbeitung und damit die Möglichkeit zur belastbaren Feststellung der Zuverlässigkeit der Kontextseparation in der Komponente.
A_19001 - Isolation zwischen Datenverarbeitungsprozessen mehrerer Verarbeitungskontexte der VAU
Die VAU des E-Rezept-Fachdienstes MUSS die in ihr ablaufenden Verarbeitungen für die Daten eines Verarbeitungskontextes von den Verarbeitungen für die Daten anderer Verarbeitungskontexte in solcher Weise trennen, dass mit technischen Mitteln ausgeschlossen wird, dass die Verarbeitungen eines Verarbeitungskontextes schadhaft auf die Verarbeitungen eines anderen Verarbeitungskontextes einwirken können. [<=]
A_19002 - Verfügbarkeit des Persistenz-Schlüssels in der VAU
Die VAU des E-Rezept-Fachdienstes MUSS sicherstellen, dass der für die Speicherung von Daten außerhalb der VAU genutzte Persistenz-Schlüssel ausschließlich innerhalb von Verarbeitungskontexten der VAU verfügbar ist. [<=]
A_19003 - Schutz des Persistenz-Schlüssels der VAU
Die VAU des E-Rezept-Fachdienstes MUSS sicherstellen, dass kein Verarbeitungsvorgang zum Verlust von Vertraulichkeit oder Integrität des Persistenz-Schlüssels führen kann. Dies gilt auch im Falle von Manipulationsversuchen seitens authentisierter Akteure sowie im Falle von Verarbeitungsfehlern jeder Art. [<=]
Aus Sicherheitsgründen und aus Gründen der betrieblichen Stabilität müssen Verarbeitungsvorgänge und in ihnen möglicherweise auftretende Fehlerzustände voneinander isoliert werden. Ein konsistenter Systemzustand des E-Rezept-Fachdienstes muss auch nach einem schwerwiegenden Fehler in der Datenverarbeitung (z. B. aufgrund eines Hardware-Fehlers) wiederhergestellt werden können, ohne dass die Verfügbarkeit des Dienstes wesentlich eingeschränkt wird.
A_19005 - Fault Isolation und Wiederherstellung
Der E-Rezept-Fachdienst MUSS sicherstellen, dass Fehler in Verarbeitungsvorgängen auf die Verarbeitung des jeweils in Verarbeitung befindlichen E-Rezepts begrenzt bleiben und dass die Wiederherstellung eines konsistenten Systemzustands aus den persistierten Daten immer möglich ist. [<=]
A_19006 - Zuordnung von Verarbeitungskontexten und persistenten Datenstrukturen
Der E-Rezept-Fachdienst SOLL die Struktur der persistenten Datenhaltung darauf ausrichten, dass im Rahmen der Wiederherstellung eines konsistenten Systemzustands nach einem Verarbeitungsfehler die Rekonstruktion nur des Verarbeitungskontextes des von dem Verarbeitungsfehler direkt betroffenen E-Rezepts aus dem persistenten Datenspeicher erforderlich ist. [<=]
5.2 Anforderungen an das E-Rezept-Frontend des Versicherten
Für das E-Rezept-Frontend des Versicherten gelten die Anforderungen aus [gemSpec_DS_Hersteller].
Folgende Anforderungen müssen durch das E-Rezept-Frontend des Versicherten umgesetzt werden:
A_18572 - Information zur Einsatzumgebung
Das E-Rezept-Frontend des Versicherten MUSS sicherstellen, dass der Nutzer über die Annahmen und Anforderungen an die Einsatzumgebung des FdV informiert wird. [<=]
A_18573 - Anzeige von Protokolldaten
Das E-Rezept-Frontend des Versicherten MUSS es den Versicherten ermöglichen, die für die Fachanwendung für ihn erzeugten Protokolleinträge anzeigen zu können. [<=]
A_18574 - Schutz der sensiblen Daten im E-Rezept-Frontend des Versicherten
Das E-Rezept-Frontend des Versicherten MUSS Maßnahmen zum Schutz vor der aktuellen Version der OWASP-Mobile-Top-10-Risiken umsetzen. [<=]
Hinweis: Die Best-Practice-Sicherheitsmaßnahmen sind abhängig von der Technologie, mit der das E-Rezept FdV vom Hersteller umgesetzt wird.
A_18575 - Verhindern von Session Hijacking im E-Rezept-Frontend des Versicherten
Das E-Rezept-Frontend des Versicherten MUSS sicherstellen, dass eine eRp-Session nicht von anderen Anwendungen auf dem Gerät übernommen werden kann. [<=]
5.3 Anforderungen an den Identity Provider
Dem Anbieter des IDP werden entsprechend dem Modularisierungskonzept in [gemSpec_DS_Anbieter] Module der Informationssicherheit und des Datenschutzes zugeordnet.
Folgende Anforderungen müssen durch den IDP zudem umgesetzt werden:
A_18861 - Gewährleistung des Schutzbedarfs
Der IDP MUSS sicherstellen, dass die Prozesse zur Verwaltung der Identitätsmerkmale deren Schutzbedarf gewährleisten. [<=]
Durch einen Missbrauch des IDP (z.B. durch einen Innentäter bei einem Authentifizierungsdienst) kann ein missbräuchlicher Zugriff auf die in Fachdiensten der TI gespeicherten personenbezogenen medizinischen Daten erfolgen, sofern der Fachdienst nicht weitere eigene Sicherheitsmaßnahmen einsetzt. Es sind daher durch den IDP geeignete Maßnahmen umzusetzen, die das Risiko eines solchen Missbrauchs verhindern.
A_18862 - Transportverschlüsselte Übertragung von AuthN-Token
Der IDP MUSS sicherstellen, dass er nur transportverschlüsselt mit Clients kommuniziert. [<=]
Hinweis: für die Qualität der Transportverschlüsselung gelten die Anforderungen aus [gemSpec_Krypt].
A_18863 - Authentifizierungsverfahren mit hohem Sicherheitsstandard
Der IDP MUSS Authentifizierungsverfahren mit einem hohen Sicherheitsstandard anbieten. [<=]
A_18864 - Sicherheitsbetrachtungen berücksichtigen
Der IDP MUSS die Sicherheitsbetrachtungen der eingesetzten Standards berücksichtigen. [<=]
Für die durch den IDP genutzten kryptographische Verfahren, sind die Anforderungen aus [gemSpec_Krypt] einzuhalten.
A_18860 - Zeitliche Begrenzung AuthN-Token
Der IDP MUSS AuthN-Token zeitlich begrenzen. [<=]
A_18858 - Ungültigkeit AuthN-Token nach Logout
Der IDP MUSS sicherstellen, dass nach einer Abmeldung des Nutzers die AuthN-Token nicht mehr verwendbar sind. [<=]
A_18857 - Widerruf AuthN-Token durch Nutzer
Der IDP MUSS sicherstellen, dass ein Nutzer ein für ihn ausgestelltes AuthN-Token jederzeit für ungültig erklären kann. [<=]
A_18856 - Beschränkung auf erforderliche Informationen
Der IDP DARF NICHT mehr Identitätsmerkmale in einen Token eintragen, als durch den Nutzer angefordert werden. [<=]
A_18859 - Verbot der Profilbildung
Der IDP MUSS verhindern, dass eine missbräuchliche Profilbildung möglich ist. [<=]
5.4 Grenzen der Sicherheitsleistung der Fachanwendung E-Rezept
Nicht alle Sicherheitsleistungen, die von der Fachanwendung E-Rezept benötigt werden, werden von Produkttypen der Fachanwendung umgesetzt. Zum Teil werden solche Leistungen von der TI-Plattform bereitgestellt, zum Teil müssen Systeme außerhalb der TI diese Leistungen übernehmen.
Leistungen, die durch die TI-Plattform erbracht werden:
- die Identifikation von TI-Teilnehmern,
- das Erstellen einer fortgeschrittenen und einer qualifizierten elektronischen Signatur und die Prüfung einer qualifizierten elektronischen Signatur.
Leistungen, die nicht durch die TI erbracht werden:
- E-Rezept-Token, die außerhalb der TI transportiert werden, können durch die TI nicht geschützt werden. Der Schutz dieser E-Rezept-Token liegt in der Verantwortung derjenigen, die diese Übermittlungsverfahren anwenden.
- Die Verhinderung von Mehrfachabrechnungen eines E-Rezepts muss durch die Prozesse und Systeme bei den abgebenden Leistungserbringern und Kostenträgern erfolgen. Nur für E-Rezepte, die über den E-Rezept-Fachdienst transportiert werden, stellt der E-Rezept-Fachdienst eine Quittung aus. Sollten E-Rezept-Dateien über andere Wege, als die TI transportiert werden, so kann die TI eine Mehrfacheinlösung nicht verhindern, sondern die Prozesse und Systeme bei den abgebenden Leistungserbringern und Kostenträgern müssen auf eine korrekte Quittung achten.
- Die TI kann eine missbräuchlichen Ausstellung von E-Rezepten in der Umgebung des verordnenden Leistungserbringers durch eine Übernahme der Kontrolle über alle dafür notwendigen Komponenten (inkl. ausgespähter PIN für eine QES-Erstellung mittels entwendeten HBAs) nicht verhindern.
6 Informationsmodell
6.1 Technisches Informationsmodell
Der E-Rezept-Fachdienst erzeugt eine eindeutige Rezept-ID, welche das E-Rezept, den zugehörige Dispensierdatensatz und die Quittung identifiziert, sowie einen AccessCode.
Das E-Rezept wird durch den verordnenden Leistungserbringer auf den E-Rezept-Fachdienst hochgeladen. Zusammen mit dem E-Rezept werden folgende Metadaten im E-Rezept-Fachdienst im E-Rezept-Datensatz verwaltet:
- Versicherten-ID des Versicherten, dem das E-Rezept verordnet wurde,
- der Status des E-Rezepts,
- das Datum der letzten Statusänderung,
- AccessCode,
- der Leistungserbringer-Typ, welcher zur Abgabe berechtigt ist,
- gültig bis (einlösbar),
- das Geheimnis zur Statusänderung "in Abgabe (gesperrt)" für die Prüfung von Statusübergängen und
- Quittung.
Der E-Rezept-Token beinhaltet die Task-ID als Referenz für den zum E-Rezept zugehörigen Task im E-Rezept-Fachdienst und den AccessCode.
Der E-Rezept-Token besitzt für die optische Übermittlung eine Darstellung als 2D-Code und für die elektronische Übermittlung und Verarbeitung eine textuelle Codierung. Auf dem Ausdruck eines E-Rezept-Tokens wird der 2D-Code sowie weitere Metadaten abgebildet.
Die beim Statuswechsel von "in Abgabe (gesperrt)" zu "quittiert" erstellte Quittung beinhaltet das Datum des Statuswechsels und die Rezept-ID. Mittels Rezept-ID kann eine Quittung dem E-Rezept im Abrechnungsprozess zugeordnet werden.
Die E-Rezept-Nachricht beinhaltet eine Text-Mitteilung und alternativ den E-Rezept-Token oder Informationen für eine Anfrage zur Belieferung der Verordnung durch eine Apotheke.
Die folgende Abbildung ABB_SYSLERP_008 gibt einen informativen Überblick der relationalen Zusammenhänge der in der Fachananwendung verarbeiteten Informationsobjekte.
Abbildung 8: ABB_SYSLERP_008 Informationsmodell E-Rezept
6.2 Fachliches Informationsmodell
Die fachlichen Inhalte des Informationsmodells für die Fachanwendung E-Rezept, d.h. den Daten, die durch den Verordnenden bereitgestellt werden, werden durch die Bundesmantelvertragspartner im Benehmen mit dem Deutschen Apothekerverband (DAV) festgelegt.
Die fachlichen Inhalte des Informationsmodells zu den Dispensier- und Abrechnungsdaten werden über den Rahmenvertrag § 129 Abs. 2 SGB V sowie über die Vereinbarung nach § 300 Abs. 3 SGB V festgelegt.
Diese fachlichen Inhalte sind nicht Teil des Scopes dieses Konzeptes.
7 Anhang – Verzeichnisse
7.1 Abkürzungen
Kürzel |
Erläuterung |
---|---|
AMTS | Arzneimitteltherapiesicherheit |
ApoBetrO | Verordnung über den Betrieb von Apotheken |
AVS | Apothekenverwaltungssystem |
BMP | bundeseinheitliche Medikationsplan |
BtM | Betäubungsmittel |
DAV | Deutschen Apothekerverband |
DVO | Dienstleister vor Ort |
eIDAS | electronic IDentification, Authentication and trust Services |
eMP | elektronischer Medikationsplan |
ePA | elektronische Patientenakte |
eRp | E-Rezept |
FdV | Frontend des Versicherten |
GUI | Graphical User Interface, Grafisches Benutzeroberfläche |
HBA | Heilberufsausweis |
IDP | Identity Provider |
KIM | Kommunikation im Medizinwesen |
KIS | Krankenhausinformationssystem |
KOM-LE | Kommunikation Leistungserbringer |
KVNR | Krankenversichertennummer |
LE | Leistungserbringer |
LEI | Leistungserbringerinstitution |
MVZ | Medizinisches Versorgungszentrum |
NFC | Near Field Communication |
OPB | Online-Produktivbetrieb |
PDSG | Patientendaten-Schutz-Gesetz |
PS | Primärsystem, Oberbegriff für AVS, KIS und PVS |
PVS | Praxisverwaltungssystem, ärztliches bzw. zahnärztliches |
PZN | Pharmazentralnummer |
QES | Qualifizierte elektronische Signatur |
SGB | Sozialgesetzbuch |
SM-B | Security Modul Typ B |
SMC-B | Security Modul Card Typ B |
TI | Telematikinfrastruktur |
TIP | TI-Plattform, Plattform der Telematikinfrastruktur |
URI | Uniform Resource Identifier |
VAU | Vertrauenswürdige Ausführungsumgebung |
VPN | Virtual Private Network |
7.2 Glossar
Begriff | Erläuterung |
---|---|
AccessCode |
Ist ein für ein E-Rezept durch den E-Rezept-Fachdienst festgelegter Wert mit hoher Entropie. Ein Akteur (außer dem Versicherten, für den das E-Rezept ausgestellt wurde), welcher auf das E-Rezept zugreifen möchte, muss diesen AccessCode kennen. Der AccessCode wird im E-Rezept-Token übermittelt. |
Dispensierinformation | Die Dispensierinformationen werden von der abgebenden LEI für den Versicherten über den E-Rezept-Fachdienst bereitgestellt. Sie enthalten Informationen über die Abgabe an den Versicherten. Diese können sich von den Informationen im Verordnungsdatensatz unterscheiden. |
E-Rezept | Mit dem Aufbringen der QES auf einen Verordnungsdatensatz entsteht ein E-Rezept. |
E-Rezept-Datensatz | Mit dem Einstellen des E-Rezepts in den E-Rezept-Fachdienst entsteht ein E-Rezept-Datensatz. Der E-Rezept-Datensatz enthält zusätzliche Informationen zur technischen Verarbeitung und Verwaltung des E-Rezepts. |
E-Rezept-Token | Der E-Rezept-Token beinhaltet Informationen, wie auf den E-Rezept-Datensatz zugegriffen werden kann. Der Besitz des E-Rezept-Tokens autorisiert den Zugriff auf das E-Rezept. Der E-Rezept-Token wird durch den Versicherten nach dem Abruf des E-Rezepts im E-Rezept-FdV oder durch die verordnende LEI erstellt. |
Identitätsbestätigung | Die Identifikationsbestätigung (AuthN-Token) wird durch den Identity Provider erstellt. Der Nutzer muss sich dafür gegenüber dem Identity Provider authentifizieren. Der Nutzer nutzt die Identifikationsbestätigung, um Zugang zu Diensten der TI zu erhalten. |
Quittung | Die Quittung ist ein durch den E-Rezept-Fachdienst erstellter und signierter Datensatz, welcher der abgebenden LEI eines E-Rezepts bereitgestellt wird. Sie dient als Nachweis, dass der Workflow ordnungsgemäß von dieser LEI abgeschlossen wurde. |
Verordnungsdatensatz | Der Verordnungsdatensatz wird im Primärsystem der verordnenden Leistungserbringerinstitution erstellt. Er beinhaltet genau eine Verordnung, welche gemäß dem fachlichen Informationsmodell beschrieben ist. |
Versicherten-ID | Die Versicherten-ID ist der 10-stellige unveränderliche Teil der Krankenversichertennummer (KVNR). |
Allgemeine Begriffe finden sich in [gemGlossar].
7.3 Abbildungsverzeichnis
- Abbildung 1: ABB_SYSLERP_001 Übersicht der Fachanwendung E-Rezept
- Abbildung 2: ABB_SYSLERP_002 Fachliches Rollenmodell
- Abbildung 3: ABB_SYSLERP_003 Funktionale Zerlegung E-Rezept
- Abbildung 4: ABB_SYSLERP_009 Übersicht Identity Provider im Kontext E-Rezept
- Abbildung 5: ABB_SYSLERP_004 Statusübergänge E-Rezept
- Abbildung 6: ABB_SYSLERP_005 Anwendungsfälle E-Rezept
- Abbildung 7: ABB_SYSLERP_006 Systemzerlegung E-Rezept
- Abbildung 8: ABB_SYSLERP_008 Informationsmodell E-Rezept
7.4 Tabellenverzeichnis
- Tabelle 1 : TAB_SYSLERP_048 Fachliche Rollen
- Tabelle 2: TAB_SYSLERP_001 Kryptografische Identitäten der Akteure und ihre jeweilige Rolle
- Tabelle 3 : TAB_SYSLERP_006 Beschreibung Status Task
- Tabelle 4: TAB_SYSLERP_005 Anwendungsfall E-Rezepte erzeugen
- Tabelle 5: TAB_SYSLERP_006 Anwendungsfall E-Rezept einstellen
- Tabelle 6: TAB_SYSLERP_008 Anwendungsfall E-Rezept durch Verordnenden löschen
- Tabelle 7: TAB_SYSLERP_009 Anwendungsfall E-Rezepte durch Versicherten abrufen
- Tabelle 8: TAB_SYSLERP_041 Anwendungsfall E-Rezept durch Vertreter abrufen
- Tabelle 9: TAB_SYSLERP_010 Anwendungsfall E-Rezept durch Versicherten löschen
- Tabelle 10: TAB_SYSLERP_011 Anwendungsfall Nachricht durch Versicherten übermitteln
- Tabelle 11: TAB_SYSLERP_037 Anwendungsfall Nachrichten durch Versicherten empfangen
- Tabelle 12: TAB_SYSLERP_061 Anwendungsfall Nachricht durch Versicherten löschen
- Tabelle 13: TAB_SYSLERP_013 Anwendungsfall Protokolldaten abrufen
- Tabelle 14: TAB_SYSLERP_036 Anwendungsfall Nachrichten durch Abgebenden empfangen
- Tabelle 15: TAB_SYSLERP_055 Anwendungsfall Nachricht durch Abgebenden übermitteln
- Tabelle 16: TAB_SYSLERP_062 Anwendungsfall Nachricht durch Abgebenden löschen
- Tabelle 17: TAB_SYSLERP_014 Anwendungsfall E-Rezept durch Abgebenden abrufen
- Tabelle 18: TAB_SYSLERP_015 Anwendungsfall E-Rezept durch Abgebenden zurückgeben
- Tabelle 19: TAB_SYSLERP_016 Anwendungsfall E-Rezept durch Abgebenden löschen
- Tabelle 20: TAB_SYSLERP_017 Anwendungsfall Quittung abrufen
- Tabelle 21: TAB_SYSLERP_057 Anwendungsfall Quittung erneut abrufen
- Tabelle 22: TAB_SYSLERP_018 Anwendungsfall Dispensierdatensatz durch Abgebenden signieren
- Tabelle 23: TAB_SYSLERP_045 AuthN-Token durch Versicherten anfordern
- Tabelle 24 TAB_SYSLERP_046 AuthN-Token durch LEI anfordern
- Tabelle 25: TAB_SYSLERP_019 Schnittstellen E-Rezept-Fachdienst
- Tabelle 26: TAB_SYSLERP_021 Bedingungen zum Löschen von E-Rezepten
- Tabelle 27: TAB_SYSLERP_040 Zugangsberechtigungen Operationen E-Rezept-Fachdienst
- Tabelle 28: TAB_SYSLERP_002 Maximales Aufkommen nach Rezeptzeilen (Muster 16) 2018 an ausgewählten Wochentagen
- Tabelle 29: TAB_SYSLERP_003 Gesamtes Aufkommen nach Rezeptzeilen (Muster 16) 2018 kumuliert nach Wochentagen
- Tabelle 30: TAB_SYSLERP_022 Nutzung Schnittstellen eRp-FdV
- Tabelle 31: TAB_SYSLERP_023 Nutzung Schnittstellen PS verordnende LEI
- Tabelle 32: TAB_SYSLERP_024 Nutzung Schnittstellen PS abgebende LEI
- Tabelle 33: TAB_SYSLERP_025 Operation E-Rezept-ID abrufen
- Tabelle 34: TAB_SYSLERP_026 Operation E-Rezept einstellen
- Tabelle 35: TAB_SYSLERP_027 Operation E-Rezept durch Verordnenden löschen
- Tabelle 36: TAB_SYSLERP_028 Operation E-Rezept durch Abgebenden abrufen
- Tabelle 37: TAB_SYSLERP_029 Operation E-Rezept durch Abgebenden löschen
- Tabelle 38: TAB_SYSLERP_030 Operation E-Rezept durch Abgebenden zurückgeben
- Tabelle 39: TAB_SYSLERP_031 Operation Quittung abrufen
- Tabelle 40: TAB_SYSLERP_031 Operation Quittung erneut abrufen
- Tabelle 41: TAB_SYSLERP_043 Operation E-Rezepte durch Versicherten abrufen
- Tabelle 42: TAB_SYSLERP_032 Operation E-Rezept durch Vertreter abrufen
- Tabelle 43: TAB_SYSLERP_033 Operation E-Rezept durch Versicherten löschen
- Tabelle 44: TAB_SYSLERP_054 Operation Dispensierinformationen durch Versicherten abrufen
- Tabelle 45: TAB_SYSLERP_058 Operation Dispensierinformation für ein einzelnes E-Rezept durch Versicherten oder Vertreter abrufen
- Tabelle 46: TAB_SYSLERP_044 Operation E-Rezept-Nachricht einstellen
- Tabelle 47: TAB_SYSLERP_050 Operation E-Rezept-Nachrichten abrufen
- Tabelle 48: TAB_SYSLERP_060 Operation E-Rezept-Nachricht löschen
- Tabelle 49: TAB_SYSLERP_051 Operation Zugriffsprotokolleinträge durch Versicherten abrufen
- Tabelle 50: TAB_SYSLERP_052 Schutzbedarf der maßgeblichen Informationsobjekte
- Tabelle 51: TAB_SYSLERP_053 Schutzbedarf der maßgeblichen Prozesse
7.5 Referenzierte Dokumente
7.5.1 Dokumente der gematik
Die nachfolgende Tabelle enthält die Bezeichnung der in dem vorliegenden Dokument referenzierten Dokumente der gematik zur Telematikinfrastruktur. Der mit der vorliegenden Version korrelierende Entwicklungsstand dieser Konzepte und Spezifikationen wird pro Release in einer Dokumentenlandkarte definiert; Version und Stand der referenzierten Dokumente sind daher in der nachfolgenden Tabelle nicht aufgeführt. Deren zu diesem Dokument jeweils gültige Versionsnummer entnehmen Sie bitte der aktuellen, auf der Internetseite der gematik veröffentlichten Dokumentenlandkarte, in der die vorliegende Version aufgeführt wird.
[Quelle] |
Herausgeber (Erscheinungsdatum): Titel |
---|---|
[gemGlossar] |
gematik: Glossar |
[gemKPT_Arch_TIP] |
gematik: Architekturkonzept der TI-Plattform |
[gemRL_Betr_TI] | gematik: Übergreifende Richtlinien zum Betrieb der TI |
[gemRL_NvTIwA] | gematik: Richtlinie Nutzungsvoraussetzungen der TI für weitere Anwendungen des Gesundheitswesens sowie für die Gesundheitsforschung |
[gemSpec_DS_Anbieter] | gematik: Spezifikation Datenschutz- und Sicherheitsanforderungen der TI an Anbieter |
[gemSpec_DS_Hersteller] | gematik: Spezifikation Datenschutz- und Sicherheitsanforderungen der TI an Hersteller |
[OPB3] | Online-Produktivbetrieb https://fachportal.gematik.de/spezifikationen/online-produktivbetrieb/ |
7.5.2 Weitere Dokumente
[Quelle] |
Herausgeber (Erscheinungsdatum): Titel |
---|---|
DSGVO | Datenschutz-Grundverordnung |
[FHIR] | FHIR - Resource MedicationRequest https://www.hl7.org/fhir/medicationrequest.html |
[FHIR-Sig] | FHIR - Signature (JSON Signature rules for FHIR Resources) https://www.hl7.org/fhir/datatypes.html#Signature |
[FHIR_MED_WORKFLOW] | FHIR - Workflow Module (siehe Common Use Cases für Workflow-Beschreibung) https://www.hl7.org/fhir/workflow-module.html https://www.hl7.org/fhir/task.html#statemachine (generischer Workflow) |
[OAUTH2] | Internet Engineering Task Force (October 2012): RFC 6749 - The OAuth 2.0 Authorization Framework |
[OIDC] | OpenID Foundation: OpenID Connect Core 1.0 incorporating errata set 1 |
[OWASP-CSC] | OWASP Cheat Sheet Series https://www.owasp.org/index.php/OWASP_Cheat_Sheet_Series |
SGB V | Sozialgesetzbuch Fünftes Buch Gesetzliche Krankenversicherung |