Elektronische Gesundheitskarte und Telematikinfrastruktur




Systemspezifisches Konzept eMP/AMTS-Datenmanagement
(Stufe A)


    
Version 1.3.0
Revision 548770
Stand 26.10.2018
Status Freigegeben für interne QS
Klassifizierung nicht öffentlich
Referenzierung gemSysL_AMTS_A


Dokumentinformationen

Änderungen zur Vorversion

Änderungen aus der Änderungsliste P15.9

Dokumentenhistorie

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Kap./ Seite
Grund der Änderung, besondere Hinweise
Bearbeitung
1.0.0 02.08.17
Ersterstellung
Ausbau der LE-AdV-Umgebung, kleinere Korrekturen gematik
1.1.0 18.12.17 Überarbeitung Online-Produktivbetrieb (Stufe 2.1) gematik
1.2.0 14.05.18 Einarbeitung Änderungsliste P15.4 gematik
1.3.0 26.10.18 Einarbeitung Änderungsliste P15.9  gematik

Inhaltsverzeichnis

1 Einordnung des Dokuments

1.1 Zielsetzung

Das vorliegende Dokument Systemspezifisches Konzept eMP/AMTS Stufe A beschreibt die Umsetzung der Fachanwendung eMP/AMTS-Datenmanagement(Für den Begriff eMP/AMTS-Datenmanagement wird nachfolgend auch einfach eMP/AMTS benutzt.) auf Systemebene. Die Funktionalität der Anwendung wird in insgesamt drei Stufen zur Umsetzung aufgeteilt, wovon dieses Konzept die erste Stufe darstellt. Die Anforderungen werden in übergreifenden Spezifikationen und Produkttypspezifikationen im Verlauf des Projekts AMTS weiter verfeinert und ergänzt.

1.2 Dokumentenlandschaft

Die Abbildung Abb_AMTS_SysL_001 Dokumentenlandkarte AMTS zeigt schematisch die Dokumentenlandschaft, in welche sich das systemspezifische Konzept eMP/AMTS und alle weiteren Dokumente, die die Fachanwendung beschreiben, eingliedern. Parallel dazu sind, entsprechend den Dokumentenebenen in der gematik, die Spezifikationstypen der TI-Plattform aufgeführt, die das Projekt AMTS und insbesondere das vorliegende Dokument beeinflussen.


Abbildung 1: Abb_AMTS_SysL_001 Dokumentenlandkarte AMTS

Die Abbildung stellt nicht die vollständige Dokumentenhierarchie oder den Trace der Anforderungen dar.

1.3 Zielgruppe

Das Dokument richtet sich auf der einen Seite an Anwendungsarchitekten und Spezifikationsautoren, auf der anderen Seite an die Hersteller, der benötigten zentralen und dezentralen Komponenten für die Fachanwendung eMP/AMTS.

Wenn im Nachfolgenden Begriffe wie Versicherter, Arzt, etc. benutzt werden, sind damit gleichzeitig auch immer die femininen Formen Versicherte, Ärztin, etc. gemeint.

1.4 Geltungsbereich

Dieses Dokument enthält normative Festlegungen zur Telematikinfrastruktur des Deutschen Gesundheitswesens. Der Gültigkeitszeitraum der vorliegenden Version und deren Anwendung in Zulassungs- oder Abnahmeverfahren wird durch die gematik GmbH in gesonderten Dokumenten (z.B. Dokumentenlandkarte, Produkttypsteckbrief, Leistungsbeschreibung) festgelegt und bekannt gegeben.

Wichtiger Schutzrechts-/Patentrechtshinweis

Die nachfolgende Spezifikation ist von der gematik allein unter technischen Gesichtspunkten erstellt worden. Im Einzelfall kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Implementierung der Spezifikation in technische Schutzrechte Dritter eingreift. Es ist allein Sache des Anbieters oder Herstellers, durch geeignete Maßnahmen dafür Sorge zu tragen, dass von ihm aufgrund der Spezifikation angebotene Produkte und/oder Leistungen nicht gegen Schutzrechte Dritter verstoßen und sich ggf. die erforderlichen Erlaubnisse/Lizenzen von den betroffenen Schutzrechtsinhabern einzuholen. Die gematik GmbH übernimmt insofern keinerlei Gewährleistungen.

1.5 Abgrenzungen

Nicht Bestandteil des vorliegenden Dokumentes bzw. der vorliegenden Version sind die Festlegungen zu Folgestufen der Fachanwendung eMP/AMTS.

Die mobilen Szenarien werden nicht mit Hilfe des in [gemSpec_MobKT] beschriebenen mobilen Kartenterminals umgesetzt. Stattdessen wird dazu ein mobiles Endgerät verwendet, dessen Spezifikation sich aktuell in der Erarbeitung befindet.

Die Fachanwendung eMP/AMTS unterstützt sowohl eGK G2.0 ohne abschaltbare AMTS-PIN(Die Begriffe AMTS-PIN und eMP/AMTS-PIN werden synonym verwendet.) als auch eGK G2.1 mit abschaltbarer AMTS-PIN. Die Einführung der Anwendungen des Versicherten ist zeitlich von eMP/AMTS entkoppelt.

1.6 Methodik

Anforderungen als Ausdruck normativer Festlegungen werden durch eine eindeutige ID in eckigen Klammern sowie die dem RFC 2119 entsprechenden, in Großbuchstaben geschriebenen deutschen Schlüsselworte MUSS, DARF NICHT, SOLL, SOLL NICHT, KANN gekennzeichnet.

Sie werden im Dokument wie folgt dargestellt:

<AFO-ID> - <Titel der Afo>
Text / Beschreibung
[
<=]

Dabei umfasst die Anforderung sämtliche innerhalb der Textmarken angeführten Inhalte.

1.7 Hinweis auf offene Punkte

Themen, die noch intern geklärt werden müssen oder eine Entscheidung seitens der Gesellschafter erfordern, sind wie folgt im Dokument gekennzeichnet:

Offene Punkte, benötigte Entscheidungen etc.

2 Systemzerlegung

Das folgende Kapitel zeigt die Einteilung der Fachanwendung eMP/AMTS (Stufe A) in logische Komponenten und ordnet sie den Architekturschichten der TI-Plattform und ihren angrenzenden Systemen zu. Die Schnittstellen und Operationen zur Umsetzung der Anwendungsfälle werden ebenfalls beschrieben.

2.1 Systemüberblick

Abbildung 2: Abb_AMTS_SysL_002 Systemzerlegung AMTS

Die Systemzerlegung in Abbildung Abb_AMTS_SysL_002 Systemzerlegung AMTS stellt die wichtigsten, an der Fachanwendung eMP/AMTS beteiligten Systeme und Produkttypen auf Konzeptebene dar. Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS werden nachfolgend auch als AMTS-Komponenten bezeichnet. In der LE-Umgebung (mobil, ortsgebunden) kapseln sie, sofern erforderlich, die Logik der AMTS-Anwendungsfälle(Einige Anwendungsfälle können auch vollständig mit den Leistungsmerkmalen der TI-Plattform abgebildet werden.).

Für die  AdV-Umgebungen Kostenträger und @home ist die KTR-AdV mit den Bestandteilen AdV-Server und AdV-App vorgesehen. Die KTR-AdV enthält AMTS-spezifische Teile, die in Kapitel 4.3 beschrieben sind(Es findet kein direkter Anforderungsfluss statt, da das in der Methodik der Dokumentenerstellung auf dieser Ebene nicht vorgesehen ist. Fachliche Anforderungen werden nach Absprache mit dem Projekt AdV direkt in die AdV-Dokumente integriert und in diesem Konzept lediglich informativ referenziert.). Eine Anpassung des AdV-Servers wird in Stufe A der Fachanwendung AMTS allerdings nicht benötigt, da sich alle Anwendungsfälle in diesem Kontext lokal auf dem Client-Gerät mithilfe der AdV-App umsetzen lassen.

AMTS-A_2001 - SysL AMTS: Bestandteile der Fachanwendung eMP/AMTS-Datenmanagement

Die Fachanwendung eMP/AMTS MUSS Komponenten und Produkttypen gemäß Abbildung Abb_AMTS_SysL_002 Systemzerlegung AMTS bereitstellen und in die TI integrieren.

[<=]

Die Fachanwendung eMP/AMTS nutzt in Stufe A ausschließlich die eGK als Datenspeicher des eMP/AMTS-Datensatzes.

AMTS-A_2002 - SysL AMTS: eGK als Speichermedium

Die Fachanwendung eMP/AMTS MUSS in der Stufe A ausschließlich die eGK als Speichermedium für die Daten nach dem Informationsmodell AMTS nutzen.

[<=]

Weitere Anforderungen zu den Speicherstrukturen der eGK allgemein und der spezifischen Dateistruktur der Fachanwendung eMP/AMTS-Datenmanagement sind in den Dokumenten [gemSpec_Karten_Fach_TIP], [gemSpec_eGK_Fach_AMTS] und [gemSpec_eGK_ObjSys] zu finden.

Zusätzlich ermittelt das Projekt AMTS alle Anforderungen an die Clientsysteme und fasst diese in einem Implementierungsleitfaden zusammen.

2.2 Schnittstellen

Die AMTS-Komponenten stellen den Clientsystemen  ihre Funktionalität über Schnittstellen und Operationen zur Verfügung. Hierbei wird zunächst eine konzeptionelle Trennung durchgeführt, um in späteren Stufen der Fachanwendung eMP/AMTS leicht Änderungen vornehmen zu können(In der Spezifikation kann es aber durchaus wieder eine gemeinsame Implementierung geben, falls dies sinnvoll und möglich ist.).

Abb_AMTS_SysL_003 Schnittstellen der AMTS-Komponenten zeigt die von den AMTS-Komponenten bereitgestellten Schnittstellen.

AMTS-A_2003 - SysL AMTS: Schnittstellen der AMTS-Komponenten

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN die Schnittstellen nach Abbildung Abb_AMTS_SysL_003 Schnittstellen der AMTS-Komponenten exklusiv für die dargestellten Abnehmer anbieten.



Abbildung 3: Abb_AMTS_SysL_003 Schnittstellen der AMTS-Komponenten


[<=]

AMTS-A_2004 - SysL AMTS: Operationen der Schnittstellen

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN die in Tabelle Tab_AMTS_SysL_001 Operationen der Komponentenschnittstellen zugeordneten Operationen an ihren Schnittstellen bereitstellen.

Tabelle 1: Tab_AMTS_SysL_001 Operationen der Komponentenschnittstellen (Außenansicht der AMTS-Komponenten)


Operation
Komponente /Schnittstelle
Fachmodul AMTS
TI-App AMTS
I_AMTS_ Management I_AMTS_ Management_ mobil
WriteConsent
x
x
DeleteConsent
x
x
ReadConsent
x
x
GrantApproval
 
 
ReadMP
x
x
WriteMP
x
x

[<=]

AMTS-A_2005 - SysL AMTS: Exklusivität der Operationen an den Schnittstellen

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS DÜRFEN die in Tabelle Tab_AMTS_SysL_001 Operationen der Komponentenschnittstellen nicht zugeordneten Operationen der Schnittstellen I_AMTS_Management und I_AMTS_Management_mobil NICHT bereitstellen.
[<=]

Für die AdV-Umgebungen @home und KTR muss die Fachanwendung eMP/AMTS keine spezifische Funktionalität anbieten, weil alle Anwendungsfälle mit Funktionen des AdV-Servers abgedeckt werden sollen.

GrantApproval wird von den Clientsystemen nie direkt über eine Schnittstelle, sondern immer nur durch andere Anwendungsfälle aufgerufen. Die Schnittstellen I_AMTS_Management und I_AMTS_Management_mobil stellen die gleichen Operationen in ihrer spezifischen Umgebung zur Verfügung.

Tabelle Tab_AMTS_SysL_001 Operationen der Komponentenschnittstellen (Außenansicht der AMTS-Komponenten) stellt damit die Außenansicht der Fachanwendung eMP/AMTS dar. Die inhaltliche Beschreibung und die Zuordnung der Anwendungsfälle folgen in Kapitel 4.

3 Informationsmodell

Das Informationsmodell der Fachanwendung eMP/AMTS wird in den Spezifikationsdokumenten erläutert (vgl. AMTS-A_2636 und AMTS-A_2228 in [gemSpec_Info_AMTS]).

AMTS-A_2006 - SysL AMTS: Unterstützter Zeichensatz

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN zur Verarbeitung und Speicherung der Fachdaten auf dem Speichermedium einen geeigneten Zeichensatz benutzen.
[<=]

AMTS-A_2007 - SysL AMTS: Möglichkeit zur Nachnutzung der Versichertenstammdaten

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS KÖNNEN die auf der eGK gespeicherten ungeschützten Versichertenstammdaten nachnutzen und das Informationsmodell entsprechend optimieren, um redundante Informationen zu vermeiden und den Speicherplatz auf der eGK zu reduzieren.

[<=]

4 Anwendungsfälle

Die Anwendungsfälle der Fachanwendung eMP/AMTS-Datenmanagement werden in diesem Dokument nach den initiierenden Akteuren getrennt:

  • Leistungserbringer (ortsgebunden und mobil) in Kapitel 4.2
  • Versicherter ( KTR-AdV, @home) in Kapitel 4.3

Zuvor wird in Kapitel 4.1 auf die allgemeinen technischen Bedingungen und Voraussetzungen sowie übergreifende Anforderungen eingegangen.

Tabelle Tab_AMTS_SysL_002 Übersicht und Umsetzung der AMTS-Anwendungsfälle listet alle Anwendungsfälle der Fachanwendung eMP/AMTS und zeigt sowohl die Überschneidungen zwischen der LE- und den AdV-Umgebungen als auch die Operation zur konzeptionellen Umsetzung. Einige Anwendungsfälle können vollständig durch die Leistungsmerkmale der TI-Plattform oder die Funktionen der AdV abgebildet werden und erfordern keine Detaillierung durch eine Operation in diesem Dokument.

Tabelle 2: Tab_AMTS_SysL_002 Übersicht und Umsetzung der AMTS-Anwendungsfälle

AF LE-Umgebung
AF AdV-Umgebung
Operation zur Umsetzung
AF.A.01 Einverständnis erteilen
-
GrantApproval
AF.A.02 eMP/AMTS-Daten von eGK lesen
-
ReadMP
AF.A.03 eMP/AMTS-Daten auf eGK schreiben
-
WriteMP
AF.A.50 Einwilligung anzeigen
-
ReadConsent
AF.A.51 Einwilligung erteilen
-
WriteConsent
AF.A.52 Einwilligung widerrufen
-
DeleteConsent
AF.A.53 Vertreter-PIN ändern
AF.A.04.03 Vertreter-PIN ändern
[TIP/AdV-Funktion](Dies bedeutet, dass der Anwendungsfall vollständig durch die Leistungsmerkmale der TIP bzw. die Basisanwendungsfälle der AdV abgebildet werden kann.)
AF.A.54 Datenübertragung bei Kartentausch durchführen
-


AF.A.62 AMTS-PIN aktivieren
AF.A.04.16 AMTS-PIN aktivieren
[TIP/AdV-Funktion]
AF.A.63 AMTS-PIN deaktivieren
AF.A.04.15 AMTS-PIN deaktivieren
[TIP/AdV-Funktion]
-
AF.A.04.04 Protokolldaten zu eMP/AMTS anzeigen
[AdV-Funktion]
-
AF.A.04.06 eMP/AMTS-Datensatz verbergen
[AdV-Funktion]
-
AF.A.04.07 eMP/AMTS-Datensatz sichtbar machen
[AdV-Funktion]

4.1 Vorbedingungen

Damit die Anwendungsfälle ausgeführt werden können, müssen neben den AMTS-Komponenten weitere dezentrale Komponenten und externe Systeme betriebsbereit sein:

  • Übergreifend
    • eGK des Versicherten
  • LE-Umgebung (ortsgebunden)
    • HBA des Leistungserbringers bzw. SMC-B der Leistungserbringerorganisation
    • Konnektor, eHealth-KT
    • Primärsystem
  • LE-Umgebung (mobil)
    • HBA des Leistungserbringers bzw. SMC-B der Leistungserbringerorganisation
    • mobEG(Vgl. Kapitel 1.5)

Die Vorbedingungen für die AdV-Anwendungsfälle liegen im Verantwortungsbereich des Projektes AdV.

4.1.1 Übergreifende Anforderungen

Zugriffe auf den eMP/AMTS-Datensatz werden zur Einsicht durch den Versicherten auf der eGK protokolliert. Zum Zwecke der Übersichtlichkeit erstellt die Fachanwendung eMP/AMTS pro Ausführung eines Anwendungsfalls genau einen Eintrag im eGK-Log. Darüber hinaus findet eine detaillierte Protokollierung der Anwendungsfälle in den Ausführungsumgebungen der AMTS-Komponenten, insbesondere beim Auftreten von Fehlern, statt. Diese dienen zur Problemanalyse durch den Administrator oder LE. Der Aufbau der Systemmeldungen wird durch das übergeordnete Konzept zum einheitlichen Fehlermanagement bestimmt und die jeweiligen Inhalte durch die Spezifikation definiert.

AMTS-A_2008 - SysL AMTS: Rückgabe von fachlichen Fehlern

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN für fachliche Fehler, die in ihrem Kontext auftreten können, Fehler-Codes und -Meldungen definieren.

[<=]

AMTS-A_2009 - SysL AMTS: Reaktion im Fehlerfall

Beim Auftreten eines fachlichen Fehlers MÜSSEN das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS Fehler-Code und -Meldung an das aufrufende System übergeben und die laufende Operation abbrechen.

[<=]

AMTS-A_2010 - SysL AMTS: Datenerhalt im Fehlerfall

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS SOLLEN gewährleisten, dass der gesamte AMTS-Datensatz im Fehlerfall unverändert auf dem Speichermedium bestehen bleibt.

[<=]

AMTS-A_2011 - SysL AMTS: Zugriffsprotokolle eGK

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN für lesenden und schreibenden Zugriff auf den eMP/AMTS-Datensatz pro Kartensitzung jeweils genau einen Eintrag im Zugriffsprotokoll der eGK erzeugen.

[<=]

Da das Protokoll der eGK nur 50 Einträge umfasst, sollen doppelte Lese- und Schreibzugriffe innerhalb einer Behandlung, etwa zum Zwecke der Korrektur eines Tippfehlers, nicht geloggt werden.

AMTS-A_2013 - SysL AMTS: Protokollierung von fachlichen Fehlern

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN fachliche Fehler außerhalb der eGK protokollieren und die Protokolleinträge derart gestalten, dass die Identifikation und Behebung des Problems möglich ist.

[<=]

AMTS-A_2015 - SysL AMTS: Keine Speicherung von personenbezogener und medizinischer Daten im Protokoll

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS DÜRFEN personenbezogene und medizinische Daten NICHT protokollieren.

[<=]

In einigen Spezialfällen ist es sinnvoll, Daten auch von einer ungültigen eGK lesen zu können, beispielsweise beim Kartentausch oder Wechsel der Krankenkasse. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der HCA-Container auf der eGK nicht gesperrt wurde (sondern lediglich das Zertifikat ungültig oder gesperrt ist).

AMTS-A_2016 - SysL AMTS: Lesender Zugriff auf eine ungültige eGK

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN den eMP/AMTS-Datensatz auch dann lesen können, wenn das AUT-Zertifikat der eGK ungültig und der HCA-Container nicht gesperrt ist.

[<=]

Der häufigste Versorgungsprozess in einer Praxis beinhaltet zuerst das Lesen des Medikationsplans und abschließend seine Aktualisierung. Falls die eGK beim Schreibvorgang noch im Kartenterminal steckt, soll der Versicherte seine PIN nicht erneut eingeben müssen.

AMTS-A_2017 - SysL AMTS: Vermeidung mehrfacher PIN-Eingaben im Behandlungsprozess

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN die Anzahl der PIN-Eingaben für den Zugriff auf die eGK innerhalb ihrer Verarbeitungsprozesse minimieren.

[<=]

AMTS-A_2018 - SysL AMTS: Keine persistente Speicherung des eMP/AMTS-Datensatzes in AMTS-Komponenten

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS DÜRFEN die Daten nach dem Informationsmodell AMTS, außer auf der eGK, NICHT persistent speichern.

[<=]

AMTS-A_2069 - SysL AMTS: Löschung von temporären Daten

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS DÜRFEN temporäre Daten NICHT länger speichern, als sie zur Durchführung einer Operation unbedingt notwendig sind.

[<=]

AMTS-A_2019 - SysL AMTS: Version der eGK

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN ihre Operationen mit einer Fehlermeldung abbrechen, wenn die Generation der vorliegenden eGK älter als 2 ist.

[<=]

4.1.2 Berechtigungen

AMTS-A_2022 - SysL AMTS: Berechtigungen der Akteure

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN die in Tabellen

  • Tab_AMTS_SysL_003 Berechtigungen für die Nutzung der Anwendung eMP/AMTS-Datenmanagement und
  • Tab_AMTS_SysL_004 Berechtigungen für die Nutzung der Anwendung eMP/AMTS-Datenmanagement in den AdV-Umgebungen KTR und @home
dargestellten, für ihre Schnittstellen relevanten Berechtigungen umsetzen.

Tabelle 3: Tab_AMTS_SysL_003 Berechtigungen für die Nutzung der Anwendung eMP/AMTS-Datenmanagement



Anwendungsfälle
Berechtigter Akteur

Arzt / Zahnarzt
Mitarbeiter medizinische Institution
Apotheker
Mitarbeiter Apotheke
Psychologischer
Psychotherapeut
eMP/AMTS-Daten von eGK lesen xA/xVP xA/xVP xA/xVP xA/xVP xA/xVP
eMP/AMTS-Daten auf eGK schreiben xA/xVP xA/xVP xA/xVP xA/xVP
Einwilligung anzeigen xA xA xA xA xA
Einwilligung erteilen xA xA xA xA
Einwilligung widerrufen xA xA xA xA
Vertreter-PIN ändern xA xA xA xA xA
Datenübertragung bei Kartentausch xA
xA xA xA
eMP/AMTS-PIN aktivieren xA xA xA xA xA
eMP/AMTS-PIN deaktivieren xA xA xA xA xA

Legende:
  • xA = berechtigt nach technischer Autorisierung (durch Vorliegen der eGK und Eingabe der PIN.CH bzw. AMTS-PIN durch den Versicherten)
  • xVP = berechtigt nach technischer Autorisierung (durch Vorliegen der eGK und Eingabe der Vertreter-PIN durch den Vertreter)
  • (leer) = keine Berechtigung

Tabelle 4: Tab_AMTS_SysL_004 Berechtigungen für die Nutzung der Anwendung eMP/AMTS-Datenmanagement in den AdV-Umgebungen KTR und @home

Anwendungsfälle der AdV-Umgebung (KTR, @home)
Berechtigung für den Akteur „Versicherter“
Protokolldaten zu eMP/AMTS anzeigen
xA
Vertreter-PIN ändern
xA
eMP/AMTS-Datensatz verbergen
xA
eMP/AMTS- Datensatz sichtbar machen
xA
eMP/AMTS-PIN aktivieren
xA
eMP/AMTS-PIN deaktivieren
xA
[<=]


4.1.3 Mapping Anwendungsfallaktivitäten zu TI-Plattform

AMTS-A_2023 - SysL AMTS: Zuordnung von Aufrufen der Basis-TI

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS SOLLEN Aktivitäten der Anwendungsfälle mit Aufrufen der TI-Plattform gemäß Tab_AMTS_SysL_006 Mapping der AF-Aktivitäten zu Aufrufen der TI-Plattform umsetzen.

[<=]

Tabelle 5: Tab_AMTS_SysL_006 Mapping der AF-Aktivitäten zu Aufrufen der TI-Plattform

Aktivität
Aufrufe TI-Plattform
Details
Version der eGK prüfen
I_KV_Card_Operations::
read_Card_Data(CuRef, PathToData, CardDataDetails):
Data
Die Fachanwendung eMP/AMTS wird nur auf eGKs der Generation 2 und höher verfügbar sein
Authentizität der beteiligten Karten durch C2C prüfen
I_KV_Card_Unlocking::
do_C2C(TargetCardRef, SourceCardRef, C2CMode)
Gegenseitiges C2C schaltet die eGK frei und stellt die Echtheit der beteiligten Karten sicher
Prüfung, ob Authentisierung durch AMTS-PIN auf eGK aktiviert oder deaktiviert ist
I_KV_Card_Unlocking::
get_PIN_Status(CuRef, PinReference):
StatusInformation
-
Authentisierung des Versicherten mittels PIN-Eingabe einholen
I_KV_Card_Unlocking::
verify_PIN(CuRef, PinReference, RemotePINQuelle, UsageInformation)
Falls die Berechtigungsregel eine PIN-Verifikation fordert, PIN-Verifikation durchführen
Technische Gültigkeit und HCA-Container-Zustand der eGK prüfen
I_KV_Card_Operations::
verify_eGK(ResID):
VerificationResult
-
eMP/AMTS-Datensatz auf eGK löschen
I_KV_Card_Operations::
erase_Card_Data (CuRef, PathToData)
Der Befehl muss für eMP/AMTS-Daten und die Einwilligung einzeln ausgeführt werden
eMP/AMTS-Datensatz von eGK lesen
I_KV_Card_Operations::
read_Card_Data(CuRef, PathToData, CardDataDetails):
Data
Der Befehl muss für eMP/AMTS-Daten und die Einwilligung einzeln ausgeführt werden
eMP/AMTS-Datensatz auf eGK schreiben
I_KV_Card_Operations::
write_Card_Data(CuRef, PathToData, CardDataDetails, Data)
Der Befehl muss für eMP/AMTS-Daten und die Einwilligung einzeln ausgeführt werden
KVNR / ICCSN von eGK lesen
I_KV_Card_Operations::
read_Card_Data(CuRef, PathToData, CardDataDetails):
Data
-
Nachricht zum Stecken der neuen (alten) eGK auf KT ausgeben
I_KT_Operations::
interact_with_User(KT_Ident, Data, Timeout):
UserData
-
Warnhinweis über Löschfolgen am KT ausgeben
I_KT_Operations::
interact_with_User(KT_Ident, Data, Timeout):
UserData
-
Nutzung der Fachanwendung nur mit PIN-Verifizierung ermöglichen
I_KV_Card_Unlocking::
enable_PIN (CuRef, PinReference, KT_Ident)
Aufruf erfolgt direkt durch Primärsystem
Nutzung der Fachanwendung ohne PIN-Verifizierung ermöglichen
I_KV_Card_Unlocking::
disable_PIN (CuRef, PinReference, KT_Ident)
Aufruf erfolgt direkt durch Primärsystem
Vertreter-PIN ändern
I_KV_Card_Unlocking::
change_PIN (CuRef, PinReference, KT_Ident)
Aufruf erfolgt direkt durch Primärsystem
Zugriffsprotokolleintrag auf eGK schreiben
I_KV_Card_Operations::
write_eGK_Protocol (CuRef, accessProtocolEntry)
-


Tabelle Tab_AMTS_SysL_006 Mapping der AF-Aktivitäten zu Aufrufen der TI-Plattform führt nur jene Aktivitäten auf, für deren Umsetzung Funktionalität der TI-Plattform benötigt wird. Die Komprimierung von Daten ist beispielsweise nicht enthalten, da sie direkt im Fachmodul stattfindet.

4.2 Anwendungsfälle im Versorgungsprozess

4.2.1 AF.A.01 – Einverständnis erteilen

4.2.1.1 Übersicht

Dieser Anwendungsfall beschreibt die Erteilung des fallbezogenen Einverständnisses durch den Versicherten oder seinen Vertreter gegenüber einem Leistungserbringer zum Zugriff auf die eMP/AMTS-Daten. Diese Aktivität kann nicht direkt über eine Schnittstelle der AMTS-Komponenten aufgerufen werden, sondern läuft im Kontext anderer Anwendungsfälle, wie z.B. AF.A.02 eMP/AMTS-Daten von eGK lesen, ab.

Tabelle 6: Tab_AMTS_SysL_007 Übersicht AF.A.01 Einverständnis erteilen

Kurzbeschreibung
Der Versicherte oder sein Vertreter möchte in der LE-Umgebung fallbezogen die Nutzung der Anwendung eMP/AMTS-Datenmanagement und den Zugriff auf die eMP/AMTS-Daten erlauben.
Das technische Einverständnis besteht aus der Freischaltung der eGK durch PIN-Eingabe und der Kontrolle, ob eine Einwilligung vorhanden ist.
Initiierender Akteur
LE auf Anfrage des Versicherten/Vertreters
Umsetzung
GrantApproval
Ergebnis
Einverständnis wurde erteilt
Einverständnis wurde nicht erteilt
4.2.1.2 Umsetzung

Die Operation GrantApproval setzt die in der TI stattfindende Abläufe des Anwendungsfalls AF.A.01 Einverständnis erteilen um.

4.2.1.2.1 Ablaufdiagramm

AMTS-A_2024 - SysL AMTS: Umsetzung GrantApproval

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN die Operation GrantApproval inhaltlich gemäß Abbildung Abb_AMTS_SysL_004 Ablaufdiagramm der Operation GrantApproval umsetzen.

[<=]

AMTS-A_2025 - SysL AMTS: Optimierung GrantApproval

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS SOLLEN den Ablauf der Operation GrantApproval gemäß Abbildung Abb_AMTS_SysL_004 Ablaufdiagramm der Operation GrantApproval optimieren und ergänzen, falls dies erforderlich ist.

[<=]

In einigen anderen Anwendungsfällen wird z.B. ebenfalls der Einwilligungsdatensatz benötigt. Dieser muss dann in einem optimierten Ablauf nur einmal von der Fachwendung gelesen werden.


Abbildung 4: Abb_AMTS_SysL_004 Ablaufdiagramm der Operation GrantApproval

Weil Daten auch bei gesperrtem AUT-Zertifikat gelesen werden sollen, findet bei der Erteilung des Einverständnisses keine Prüfung der technischen Gültigkeit statt. Lesevorgänge werden immer versucht und brechen im Falle eines gesperrten HCA-Containers mit Fehlermeldung durch die TI-Plattform ab. Die Fachanwendung schreibt auch für das Lesen einer ungültigen eGK ein Zugriffsprotokoll.

Die Berechtigungstabellen müssen im Ablauf der Operation GrantApproval berücksichtigt werden.

4.2.1.2.2 Parameter

AMTS-A_2026 - SysL AMTS: Parameter der Operation GrantApproval

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN die Parameter der Operation GrantApproval gemäß der folgenden Tabelle Tab_AMTS_SysL_008 Parameter der Operation GrantApproval umsetzen:

Tabelle 7: Tab_AMTS_SysL_008 Parameter der Operation GrantApproval

Parameter
Beschreibung
Eingangsparameter
Identifier der eGK
Merkmal zur Identifizierung der eGK, auf die zugegriffen werden soll
Identifier der SMC-B bzw. der HBA
Merkmal zur Identifizierung der SMC-B/HBA, die zur Durchführung der Echtheitsprüfung (C2C-Authentisierung) verwendet werden soll
Aufrufkontext
Aufrufkontext einer Kartenoperation, bestehend aus personenbezogenen und systembezogenen Informationsanteilen wie z. B. Mandant bzw. aufrufendes System
PIN zur Kartenfreischaltung
  • AMTS-PIN
  • Vertreter-PIN
Ausgangsparameter
Status
Statusinformation
  • Einverständnis erteilt
  • Einverständnis nicht erteilt
Fehlermeldung (optional)
Beschreibung im Fehlerfall (enthält auch eine Ausprägung, die angibt, dass zwar die PIN-Eingabe korrekt war, allerdings eine Einwilligung fehlt)

[<=]

Der Ausgangsparameter „Fehlermeldung (optional)“ ist hier und in allen anderen Operationen als Platzhalter zu verstehen, der in den nachfolgenden Spezifikationsdokumenten mit Inhalten zu füllen ist. Übergreifende Vorgaben zur Beschreibung enthält [gemSpec_OM].

4.2.1.2.3 Erfolgsbedingungen

– keine zusätzlichen, anwendungsfallspezifischen Anforderungen –

4.2.2 AF.A.02 – eMP/AMTS-Daten von eGK lesen

4.2.2.1 Übersicht

Dieser Anwendungsfall beschreibt das Lesen der eMP/AMTS-Daten von dem Speichermedium zur weiteren Verwendung durch den Leistungserbringer oder den Versicherten.

Tabelle 8: Tab_AMTS_SysL_009 Übersicht AF.A.02 eMP/AMTS-Daten von eGK lesen

Kurzbeschreibung
Der LE oder der Versicherte möchte, Einwilligung und Einverständnis vorausgesetzt, die eMP/AMTS-Daten von dem Speichermedium lesen und für eine Nutzung in das Clientsystem übertragen. Dabei wird der Datensatz dekomprimiert und potenziell veraltete Daten vor der Übergabe bzw. Nutzung markiert.
Initiierender Akteur
LE auf Anfrage des Versicherten / Vertreters
Umsetzung
ReadMP
Ergebnis
Die eMP/AMTS-Daten wurden erfolgreich gelesen, dekomprimiert und an das Clientsystem übergeben.
4.2.2.2 Umsetzung

Die Operation ReadMP setzt die in der TI stattfindende Abläufe des Anwendungsfalls AF.A.02 eMP/AMTS-Daten von eGK lesen um.

4.2.2.2.1 Ablaufdiagramm

AMTS-A_2027 - SysL AMTS: Ablaufdiagramm ReadMP

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN die Operation ReadMP inhaltlich gemäß Abbildung Abb_AMTS_SysL_005 Ablaufdiagramm der Operation ReadMP umsetzen.

[<=]

AMTS-A_2028 - SysL AMTS: Optimierung ReadMP

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS SOLLEN den Ablauf der Operation ReadMP gemäß Abbildung Abb_AMTS_SysL_005 Ablaufdiagramm der Operation ReadMP optimieren und ergänzen, falls dies erforderlich ist.

[<=]

Der Schritt zur Prüfung einer Einwilligung aus AF.A.01 kann in der Operation ReadMP übersprungen werden: Wenn der Vorgang „eMP/AMTS-Daten vom Speichermedium lesen“ erfolgreich von einer AMTS-Komponente durchgeführt werden kann, muss es auch eine Einwilligung geben.


Abbildung 5: Abb_AMTS_SysL_005 Ablaufdiagramm der Operation ReadMP

4.2.2.2.2 Parameter

AMTS-A_2029 - SysL AMTS: Parameter der Operation ReadMP

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN die Parameter der Operation ReadMP gemäß der folgenden Tabelle Tab_AMTS_SysL_010 Parameter der Operation ReadMP umsetzen:

Tabelle 9: Tab_AMTS_SysL_010 Parameter der Operation ReadMP

Parameter
Beschreibung
Eingangsparameter
Identifier der eGK
Merkmal zur Identifizierung der eGK, von der die Daten gelesen werden sollen
Identifier der SMC-B bzw. der HBA
Merkmal zur Identifizierung der SMC-B/HBA, die zur Durchführung der Echtheitsprüfung (C2C-Authentisierung) verwendet werden soll
Aufrufkontext
Aufrufkontext einer Kartenoperation, bestehend aus personenbezogenen und systembezogenen Informationsanteilen wie z. B. Mandant bzw. aufrufendes System
PIN zur Kartenfreischaltung
  • AMTS-PIN
  • Vertreter-PIN
Ausgangsparameter
Status
Statusinformation
  • Flag, ob eGK valide war (AUT-Zertifikat der eGK gültig)
  • belegter Speicherplatz auf der eGK in Prozent
Fehlermeldung (optional)
Beschreibung im Fehlerfall
eMP/AMTS-Daten
eMP/AMTS-Daten nach Informationsmodell

[<=]

4.2.2.2.3 Erfolgsbedingungen

AMTS-A_2030 - SysL AMTS: eMP/AMTS-Daten markieren

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN jeden Medikationseintrag aus den eMP/AMTS-Daten wie in Tabelle Tab_AMTS_SysL_011 Markierungen der eMP/AMTS-Daten vor Rückgabe an das aufrufende System markieren, bevor er an das das aufrufende System übergebenen wird:

Tabelle 10: Tab_AMTS_SysL_011 Markierungen der eMP/AMTS-Daten vor Rückgabe an das aufrufende System

Bedingung

Markierung

Medikationseintrag hat nicht-leeres Attribut „Datum Status beendet“, welches weiter als 3 Monate vor dem aktuellen Tag liegt

„potentiell veraltet (beendet)“

Medikationseintrag ist keine Dauermedikation, hat leeres Attribut „Datum Status beendet“ und nicht-leeres Attribut „Ersterfassungsdatum“, welches weiter als 6 Monate vor dem aktuellen Tag liegt

„potentiell veraltet (ersterfasst)“


[<=]

AMTS-A_2031 - SysL AMTS: Vollständiges Lesen der eMP/AMTS-Daten

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN die eMP/AMTS-Daten immer vollständig vom Speichermedium lesen und an das aufrufende System zurückliefern.

[<=]

4.2.3 AF.A.03 – eMP/AMTS-Daten auf eGK schreiben

4.2.3.1 Übersicht

Dieser Anwendungsfall beschreibt das Schreiben der eMP/AMTS-Daten auf das Speichermedium. Da die Daten immer vollständig, wie vom Clientsystem übergeben, geschrieben werden, deckt der Anwendungsfall gleichzeitig auch das Ändern oder Löschen von Medikationseinträgen ab.

Tabelle 11: Tab_AMTS_SysL_012 Übersicht AF.A.03 eMP/AMTS-Daten auf eGK schreiben

Kurzbeschreibung
Der LE möchte, Einwilligung und Einverständnis vorausgesetzt, eMP/AMTS-Daten aus seinem Clientsystem auf das Speichermedium schreiben. Dabei werden die Daten vorher validiert und komprimiert.
Initiierender Akteur
LE auf Anfrage des Versicherten/Vertreters
Umsetzung
WriteMP
Ergebnis
Die neuen eMP/AMTS-Daten wurden erfolgreich komprimiert und haben die alten Daten auf dem Speichermedium ersetzt.
4.2.3.2 Umsetzung

Die Operation WriteMP setzt die in der TI stattfindenden Abläufe des Anwendungsfalls AF.A.03 eMP/AMTS-Daten auf eGK schreiben um.

4.2.3.2.1 Ablaufdiagramm

AMTS-A_2032 - SysL AMTS: Ablaufdiagramm WriteMP

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN die Operation WriteMP inhaltlich gemäß Abbildung Abb_AMTS_SysL_006 Ablaufdiagramm der Operation WriteMP umsetzen.

[<=]

AMTS-A_2033 - SysL AMTS: Optimierung WriteMP

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS SOLLEN den Ablauf der Operation WriteMP gemäß Abbildung Abb_AMTS_SysL_006 Ablaufdiagramm der Operation WriteMP optimieren und ergänzen, falls dies erforderlich ist.

[<=]


Abbildung 6: Abb_AMTS_SysL_006 Ablaufdiagramm der Operation WriteMP

Der LE kann mit dem Schreiben eines leeren Datensatzes auch die gesamten eMP/AMTS-Daten löschen.

Die Versicherten-ID (die ersten zehn Stellen aus dem unveränderbaren Teil der KVNR) wird aus den Versichertenstammdaten (EF.PD) extrahiert, um sie mit jener des auf die eGK zu schreibenden eMP/AMTS-Datensatzes abzugleichen. So wird sichergestellt, dass der Versicherte der eGK identisch ist mit dem Versicherten des eMP/AMTS-Datensatzes, bevor letzterer auf die eGK geschrieben wird. Eine Signatur des eMP/AMTS-Datensatzes erfolgt nicht.

4.2.3.2.2 Parameter

AMTS-A_2034 - SysL AMTS: Parameter der Operation WriteMP

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN die Parameter der Operation WriteMP gemäß der folgenden Tabelle Tab_AMTS_SysL_013 Parameter der Operation WriteMP umsetzen:


Tabelle 12: Tab_AMTS_SysL_013 Parameter der Operation WriteMP

Parameter

Beschreibung

Eingangsparameter

Identifier der eGK

Merkmal zur Identifizierung der eGK, auf die die Daten geschrieben werden sollen

Identifier der SMC-B bzw. der HBA

Merkmal zur Identifizierung der SMC-B/HBA, die zur Durchführung der Echtheitsprüfung (C2C-Authentisierung) verwendet werden soll

Aufrufkontext

Aufrufkontext einer Kartenoperation, bestehend aus personenbezogenen und systembezogenen Informationsanteilen wie z. B. Mandant bzw. aufrufendes System

eMP/AMTS-Daten

eMP/AMTS-Daten nach Informationsmodell

PIN zur Kartenfreischaltung

  • AMTS-PIN

  • Vertreter-PIN

Ausgangsparameter

Status

Statusinformation

  • Flag, ob eGK valide war (AUT-Zertifikat der eGK gültig)

Fehlermeldung (optional)

Beschreibung im Fehlerfall


[<=]

4.2.3.2.3 Erfolgsbedingungen

Zusätzlich zu den übergreifenden Erfolgsbedingungen gelten:

AMTS-A_2035 - SysL AMTS: Validierung der eMP/AMTS-Daten

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN die eMP/AMTS-Daten vor der Speicherung auf dem Speichermedium gegen das Informationsmodell validieren und die laufende Operation mit einer Fehlermeldung abbrechen, falls dies nicht erfolgreich durchgeführt werden kann.

[<=]

AMTS-A_2036 - SysL AMTS: Größe der eMP/AMTS-Daten

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN die Operation WriteMP mit einer Fehlermeldung abbrechen, falls die komprimierten eMP/AMTS-Daten größer als der zur Verfügung stehende Speicherplatz in dem AMTS-Container auf dem Speichermedium ist.

[<=]

AMTS-A_2037 - SysL AMTS: Verhinderung einer Signatur der eMP/AMTS-Daten

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS DÜRFEN die eMP/AMTS-Daten in Stufe A der Fachwendung eMP/AMTS-Datenmanagement NICHT signieren.

[<=]

AMTS-A_2038 - SysL AMTS: Vollständiges Schreiben der eMP/AMTS-Daten

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN die eMP/AMTS-Daten immer vollständig, wie vom aufrufenden System übergeben, auf das Speichmedium schreiben. Falls die alten eMP/AMTS-Daten auf der eGK nicht vollständig überschrieben werden, MÜSSEN das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS die restlichen alten eMP/AMTS-Daten zusätzlich löschen.

[<=]

4.2.4 AF.A.50 – Einwilligung anzeigen

4.2.4.1 Übersicht

Dieser Anwendungsfall beschreibt das Anzeigen der Einwilligung zur Teilnahme am eMP/AMTS-Datenmanagement in der LE- oder AdV-Umgebung.

Tabelle 13: Tab_AMTS_SysL_014 Übersicht AF.A.50 Einwilligung anzeigen

Kurzbeschreibung
Der LE oder der Versicherte möchte die auf der eGK gespeicherte Einwilligung zur Teilnahme am eMP/AMTS-Datenmanagement einsehen.
Initiierender Akteur
LE auf Anfrage des Versicherten
Umsetzung
ReadConsent
Ergebnis
Einwilligung erfolgreich gelesen
4.2.4.2 Umsetzung

Die Operation ReadConsent setzt die in der TI stattfindenden Abläufe des Anwendungsfalls AF.A.50 Einwilligung anzeigen um.

4.2.4.2.1 Ablaufdiagramm

AMTS-A_2039 - SysL AMTS: Ablaufdiagramm ReadConsent

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN die Operation ReadConsent inhaltlich gemäß Abbildung Abb_AMTS_SysL_007 Ablaufdiagramm der Operation ReadConsent umsetzen.

[<=]

AMTS-A_2040 - SysL AMTS: Optimierung ReadConsent

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS SOLLEN den Ablauf der Operation ReadConsent gemäß Abbildung Abb_AMTS_SysL_007 Ablaufdiagramm der Operation ReadConsent optimieren und ergänzen, falls dies erforderlich ist.

[<=]


Abbildung 7: Abb_AMTS_SysL_007 Ablaufdiagramm der Operation ReadConsent

4.2.4.2.2 Parameter

AMTS-A_2041 - SysL AMTS: Parameter ReadConsent

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN sicherstellen, dass die Parameter der Operation ReadConsent gemäß der folgenden Tabelle Tab_AMTS_SysL_015 Parameter der Operation ReadConsent umgesetzt werden:

Tabelle 14: Tab_AMTS_SysL_015 Parameter der Operation ReadConsent

Parameter
Beschreibung
Eingangsparameter
Identifier der eGK
Merkmal zur Identifizierung der eGK, von der die Daten gelesen werden sollen
Identifier der SMC-B bzw. der HBA
Merkmal zur Identifizierung der SMC-B/HBA, die zur Durchführung der Echtheitsprüfung (C2C-Authentisierung) verwendet werden soll
Aufrufkontext
Aufrufkontext einer Kartenoperation, bestehend aus personenbezogenen und systembezogenen Informationsanteilen wie z. B. Mandant bzw. aufrufendes System
Ausgangsparameter
Status
Statusinformation
  • Flag, ob eGK valide war (AUT-Zertifikat der eGK gültig)
Einwilligungsdaten
Einwilligungsdaten, die auf der eGK gespeichert sind
Fehlermeldung (optional)
Beschreibung im Fehlerfall

[<=]

4.2.4.2.3 Erfolgsbedingungen

– keine zusätzlichen, anwendungsfallspezifischen Anforderungen –

4.2.5 AF.A.51 – Einwilligung erteilen

4.2.5.1 Übersicht

Dieser Anwendungsfall beschreibt die Erteilung der Einwilligung durch den Versicherten zur Teilnahme am eMP/AMTS-Datenmanagement.

Tabelle 15: Tab_AMTS_SysL_016 Übersicht AF.A.51 Einwilligung erteilen

Kurzbeschreibung Der Versicherte möchte am eMP/AMTS-Datenmanagement teilnehmen und seine Einwilligung dazu geben. Auf der eGK des Versicherten wird eine Referenz auf den Ort der Erteilung der Einwilligung erzeugt.
Initiierender Akteur Versicherte bzw. LE auf Anfrage des Versicherten
Umsetzung WriteConsent
Ergebnis Einwilligung wurde erteilt und der Einwilligungsdatensatz auf der eGK gespeichert.
4.2.5.2 Umsetzung

Die Operation WriteConsent setzt die in der TI stattfindenden Abläufe des Anwendungsfalls AF.A.51 Einwilligung erteilen um.

4.2.5.2.1 Ablaufdiagram

AMTS-A_2042 - SysL AMTS: Ablaufdiagramm WriteConsent

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN die Operation WriteConsent inhaltlich gemäß Abbildung Abb_AMTS_SysL_008 Ablaufdiagramm der Operation WriteConsent umsetzen.

[<=]

AMTS-A_2043 - SysL AMTS: Optimierung WriteConsent

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS SOLLEN den Ablauf der Operation WriteConsent gemäß Abbildung Abb_AMTS_SysL_008 Ablaufdiagramm der Operation WriteConsent optimieren und ergänzen, falls dies erforderlich ist.

[<=]


Abbildung 8: Abb_AMTS_SysL_008 Ablaufdiagramm der Operation WriteConsent

4.2.5.2.2 Parameter

AMTS-A_2044 - SysL AMTS: Parameter der Operation WriteConsent

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN die Parameter der Operation WriteConsent gemäß der folgenden Tabelle Tab_AMTS_SysL_017 Parameter der Operation WriteConsent umsetzen:

Tabelle 16: Tab_AMTS_SysL_017 Parameter der Operation WriteConsent

Parameter

Beschreibung

Eingangsparameter

Identifier der eGK

Merkmal zur Identifizierung der eGK, auf der die Einwilligung abgelegt werden soll

Identifier der SMC-B bzw. der HBA

Merkmal zur Identifizierung der SMC-B/HBA, die zur Durchführung der Echtheitsprüfung (C2C-Authentisierung) verwendet werden soll

Einwilligungsdatensatz

Einwilligungsdatensatz nach dem Informationsmodell AMTS

Aufrufkontext

Aufrufkontext einer Kartenoperation, bestehend aus personenbezogenen und systembezogenen Informationsanteilen wie z. B. Mandant bzw. aufrufendes System

Ausgangsparameter

Status

Statusinformation

  • Flag, ob eGK valide war (AUT-Zertifikat der eGK gültig)

Fehlermeldung (optional)

Beschreibung im Fehlerfall


[<=]

4.2.5.2.3 Erfolgsbedingungen

Zusätzlich zu den übergreifenden Erfolgsbedingungen gelten:

AMTS-A_2045 - SysL AMTS: Validierung der Einwilligungsdatensatzes

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN den Einwilligungsdatensatz vor der Speicherung auf der eGK gegen das Informationsmodell validieren und die laufende Operation mit einer Fehlermeldung abbrechen, falls dies nicht erfolgreich durchgeführt werden kann.

[<=]

4.2.6 AF.A.52 – Einwilligung widerrufen

4.2.6.1 Übersicht

Dieser Anwendungsfall beschreibt den Widerruf der Einwilligung durch den Versicherten zur Teilnahme am eMP/AMTS-Datenmanagement.

Tabelle 17: Tab_AMTS_SysL_018 Übersicht AF.A.52 Einwilligung widerrufen

Kurzbeschreibung
Der Versicherte möchte seine Teilnahme am eMP/AMTS-Datenmanagement widerrufen. Auf der eGK des Versicherten werden sowohl Einwilligungs- als auch alle eMP/AMTS-Daten gelöscht.
Initiierender Akteur
LE auf Anfrage des Versicherten
Umsetzung
DeleteConsent
Ergebnis
Einwilligung wurde widerrufen, der eMP/AMTS-Datensatz auf der eGK komplett gelöscht.
4.2.6.2 Umsetzung

Die Operation DeleteConsent setzt die in der TI stattfindenden Abläufe des Anwendungsfalls AF.A.52 Einwilligung widerrufen um.

4.2.6.2.1 Ablaufdiagramm

AMTS-A_2047 - SysL AMTS: Ablaufdiagramm DeleteConsent

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN die Operation DeleteConsent inhaltlich gemäß Abbildung Abb_AMTS_SysL_009 Ablaufdiagramm der Operation DeleteConsent umsetzen.

[<=]

AMTS-A_2048 - SysL AMTS: Optimierung DeleteConsent

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS SOLLEN den Ablauf der Operation DeleteConsent gemäß Abbildung Abb_AMTS_SysL_009 Ablaufdiagramm der Operation DeleteConsent optimieren und ergänzen, falls dies erforderlich ist.

[<=]


Abbildung 9: Abb_AMTS_SysL_009 Ablaufdiagramm der Operation DeleteConsent

4.2.6.2.2 Parameter

AMTS-A_2049 - SysL AMTS: Parameter DeleteConsent

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN die Parameter der Operation DeleteConsent gemäß der folgenden Tabelle Tab_AMTS_SysL_019 Parameter der Operation DeleteConsent umsetzen:


Tabelle 18: Tab_AMTS_SysL_019 Parameter der Operation DeleteConsent

Parameter

Beschreibung

Eingangsparameter

Identifier der eGK

Merkmal zur Identifizierung der eGK, von der die Einwilligung gelöscht werden soll

Identifier der SMC-B bzw. der HBA

Merkmal zur Identifizierung der SMC-B/HBA, die zur Durchführung der Echtheitsprüfung (C2C-Authentisierung) verwendet werden soll

Aufrufkontext

Aufrufkontext einer Kartenoperation, bestehend aus personenbezogenen und systembezogenen Informationsanteilen wie z. B. Mandant bzw. aufrufendes System

Ausgangsparameter

Status

Statusinformation

  • Flag, ob eGK valide war (AUT-Zertifikat der eGK gültig)

Fehlermeldung (optional)

Beschreibung im Fehlerfall


[<=]

4.2.6.2.3 Erfolgsbedingungen

AMTS-A_2050 - SysL AMTS: Warnhinweis beim Widerruf der Einwilligung

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN sicherstellen, dass die Operation DeleteConsent dem Versicherten vor der Authentisierung über das Kartenterminal einen Hinweis inklusive Abbruchmöglichkeit auf das mit dem Widerruf der Einwilligung verbundene Löschen des gesamten Datensatzes gibt.

[<=]

4.2.7 AF.A.53 – Vertreter-PIN ändern

Die Funktionalität zur Änderung des Vertreter-PIN-Objekts wird als Leistung der TI-Plattform zur Verfügung gestellt und kann direkt von den jeweiligen Clientsystemen aufgerufen werden.

Entsprechend dazu erfolgt der Aufruf zur Änderung der Vertreter-PIN in der LE-Umgebung durch die Primärsysteme. Schnittstellen, Parameter und die Vorbedingungen werden im Implementierungsleitfaden beschrieben.

4.2.8 AF.A.54 – Datenübertragung bei Kartentausch durchführen

Der Anwendungsfall beschreibt den Prozess der Datenübertragung von einer alten auf eine neue eGK, bedingt beispielsweise durch den Ablauf des AUT-Zertifikats.

Da die TI-Plattform in dem für die Stufe A geplanten Ausbau nicht über das Leistungsmerkmal des Daten- und Berechtigungserhalts bei Kartentausch verfügt, wird diese Funktionalität durch die Fachanwendungen, zumindest temporär, selbst durchgeführt. Eine anwendungsübergreifende Lösung durch die TI-Plattform kann diese Projektimplementierung später ersetzen.

Grob gliedert sich der Anwendungsfall, unabhängig von der Umgebung, in die folgenden Schritte:

  1. alte eGK stecken
  2. Einwilligung und eMP/AMTS lesen
  3. neue eGK stecken
  4. Einwilligung und eMP/AMTS schreiben
  5. alte eGK stecken
  6. Einwilligung widerrufen

In der LE-Umgebung übernimmt das Clientsystem die Aufgabe der Datenübertragung. Der genaue Ablauf ist zu finden unter [gemILF_PS_AMTS#6.3.10 - Datenübertragung bei Kartentausch AF.A.54]. Hierbei werden die bereits vorhandenen Operationen des Fachmoduls AMTS zum Lese- und Schreibzugriff auf die Einwilligung und eMP/AMTS-Daten verwendet, d.h. eine Erweiterung der Schnittstelle I_AMTS_Management ist nicht notwendig.

Tabelle 19: Tab_AMTS_SysL_020 Übersicht AF.A.54 – Datenübertragung bei Kartentausch durchführen (LE-Umgebung)

Kurzbeschreibung
Der Versicherte befindet sich in der LE-Umgebung und möchte die eMP/AMTS-Daten und die Einwilligung von seiner alten eGK auf die neue eGK übertragen.
Initiierender Akteur
LE auf Anfrage des Versicherten
Umsetzung
erfolgt durch das Clientsystem, siehe [gemILF_PS_AMTS#6.3.10]
Ergebnis
Der Anwendungsfall hat, neben den Fehlerfällen, folgende positive Endzustände:
  • Die Einwilligung und die eMP/AMTS-Daten wurden auf die neue eGK geschrieben.

4.2.9 AF.A.62 – eMP/AMTS-PIN aktivieren

Die Funktionalität der Aktivierung von PIN-Objekten (vgl. [gemSpec_COS#14.6.3 Enable Verification Requirement]) wird als Leistung der TI-Plattform zur Verfügung gestellt und kann direkt von den jeweiligen Clientsystemen aufgerufen werden.

Entsprechend dazu erfolgt der Aufruf zur Aktivierung des PIN-Objektes in der LE-Umgebung durch die Primärsysteme. Schnittstellen, Parameter und die Vorbedingungen werden im Implementierungsleitfaden beschrieben.

4.2.10 AF.A.63 – eMP/AMTS-PIN deaktivieren

Die Funktionalität der Deaktivierung von PIN-Objekten (vgl. [gemSpec_COS#14.6.2 Disable Verification Requirement]) wird als Leistung der TI-Plattform zur Verfügung gestellt und kann direkt von den jeweiligen Clientsystemen aufgerufen werden.

Entsprechend dazu erfolgt der Aufruf zur Deaktivierung des PIN-Objektes in der LE-Umgebung durch die Primärsysteme. Schnittstellen, Parameter und die Vorbedingungen werden im Implementierungsleitfaden beschrieben.

4.3 Anwendungsfälle in den AdV-Umgebungen

Die nachfolgenden Anwendungsfälle in den AdV-Umgebungen sind stark mit der Systemlösung des Projekts AdV [gemSysL_AdV] verbunden. Der startende Akteur ist immer der Versicherte, der sich in einer AdV-Umgebung (KTR-AdV-Terminal und @home) befindet und seine Rechte auf informationelle Selbstbestimmung in der Telematikinfrastruktur ohne einen Leistungserbringer wahrnehmen möchte. Während die fachlichen Anforderungen innerhalb des Projekts AMTS und anderen Fachprojekten erstellt und an das Projekt AdV weitergereicht werden, liegen die Gesamtarchitektur mit allen Komponenten der AdV und damit auch die Einstiegspunkte in die Prozessabläufe in dessen Verantwortungsbereich.

4.3.1 AF.A.04.03 Vertreter-PIN ändern

Der Anwendungsfall Vertreter-PIN ändern wird in den AdV-Umgebungen wie in der Abbildung Abb_AMTS_SysL_011 Umsetzung AF.A.04.03 Vertreter-PIN ändern in allen AdV-Umgebung und der Tabelle Tab_AMTS_SysL_022 Ablauf / Konfiguration von AdV-UC_01 in allen AdV-Umgebungen beschrieben, umgesetzt.


Abbildung 10: Abb_AMTS_SysL_011 Umsetzung AF.A.04.03 Vertreter-PIN ändern in allen AdV-Umgebungen

Tabelle 20: Tab_AMTS_SysL_022 Ablauf / Konfiguration von AdV-UC_01 in allen AdV-Umgebungen

ID
ID AdV-UC
Aktivität
Parameter / Erklärung
1
AdV-UC_01
PIN ändern
PIN.AMTS_REP

4.3.2 Vertreter-PIN entsperren

Die Vertreter-PIN wird nach dreifacher Falscheingabe gesperrt. Zum Entsperren muss nicht eine PUK eingegeben werden wie etwa bei der PIN.CH, sondern lediglich die AMTS-PIN. Die Umsetzung erfolgt durch das Projekt AdV in [gemSysL_AdV].

4.3.3 AF.A.04.04 Protokolldaten zu eMP/AMTS anzeigen

Die Protokolldaten über Zugriffe auf die eGK werden von allen Fachanwendungen in die gleiche Datei auf der eGK geschrieben und können nur als Ganzes gelesen werden. Festlegungen zu deren Anzeige trifft das Projekt AdV.

4.3.4 AF.A.04.06 eMP/AMTS-Datensatz verbergen

Der Versicherte kann mit diesem Anwendungsfall die gesamte AMTS-Datei auf der eGK verbergen.

Er wird in den AdV-Umgebungen wie in der Abbildung Abb_AMTS_SysL_013 Umsetzung AF.A.04.06 eMP/AMTS-Datensatz verbergen in allen AdV-Umgebungen und der Tabelle Tab_AMTS_SysL_024 Ablauf / Konfiguration von AdV-UC_14 in allen AdV-Umgebungen beschrieben, umgesetzt.


Abbildung 11: Abb_AMTS_SysL_013 Umsetzung AF.A.04.06 eMP/AMTS-Datensatz verbergen in allen AdV-Umgebungen

Tabelle 21: Tab_AMTS_SysL_024 Ablauf / Konfiguration von AdV-UC_14 in allen AdV-Umgebungen

ID
ID AdV-UC
Aktivität
Parameter / Erklärung
2
AdV-ACT_52
Version der eGK prüfen
mind. G2
3
AdV-ACT_53
Echtheit der beteiligten Karten durch C2C prüfen

4
AdV-ACT_54
Authentifizierung des Versicherten mittels PIN-Verifikation einholen
AMTS-PIN
5
AdV-ACT_58
Applikation AMTS deaktivieren (DF Status setzen)
DF.AMTS deaktivieren
6
AdV-ACT_61
Datenzugriff protokollieren

4.3.5 AF.A.04.07 eMP/AMTS-Datensatz sichtbar machen

Der Versicherte kann mit diesem Anwendungsfall eine verborgende AMTS-Datei auf der eGK wieder sichtbar machen.

Er wird in den AdV-Umgebungen wie in der Abbildung Abb_AMTS_SysL_014 Umsetzung AF.A.04.07 eMP/AMTS-Datensatz sichtbar machen in allen AdV-Umgebungen und der Tabelle Tab_AMTS_SysL_025 Ablauf / Konfiguration von AdV-UC_15 in allen AdV-Umgebungen beschrieben, umgesetzt.


Abbildung 12: Abb_AMTS_SysL_014 Umsetzung AF.A.04.07 eMP/AMTS-Datensatz sichtbar machen in allen AdV-Umgebungen

Tabelle 22: Tab_AMTS_SysL_025 Ablauf / Konfiguration von AdV-UC_15 in allen AdV-Umgebungen

ID
ID AdV-UC
Aktivität
Parameter / Erklärung
2
AdV-ACT_52
Version der eGK prüfen
mind. G2
3
AdV-ACT_53
Echtheit der beteiligten Karten durch C2C prüfen

4
AdV-ACT_54
Authentifizierung des Versicherten mittels PIN-Verifikation einholen
AMTS-PIN
5
AdV-ACT_58
Applikation AMTS aktivieren (DF Status setzen)
DF.AMTS aktivieren
6
AdV-ACT_61
Datenzugriff protokollieren

4.3.6 AF.A.04.15 eMP/AMTS-PIN deaktivieren

Der Anwendungsfall AMTS-PIN deaktivieren wird in den AdV-Umgebungen wie in der Abbildung Abb_AMTS_SysL_015 Umsetzung AF.A.04.15 AMTS-PIN deaktivieren in allen AdV-Umgebungen und der Tabelle Tab_AMTS_SysL_026 Ablauf / Konfiguration von AdV-UC_04 in allen AdV-Umgebungen beschrieben, umgesetzt.


Abbildung 13: Abb_AMTS_SysL_015 Umsetzung AF.A.04.15 AMTS-PIN deaktivieren in allen AdV-Umgebungen

Tabelle 23: Tab_AMTS_SysL_026 Ablauf / Konfiguration von AdV-UC_04 in allen AdV-Umgebungen

ID
ID AdV-UC
Aktivität
Parameter / Erklärung
1
AdV-UC_04
PIN deaktivieren
AMTS-PIN

4.3.7 AF.A.04.16 eMP/AMTS-PIN aktivieren

Der Anwendungsfall AMTS-PIN aktivieren wird in den AdV-Umgebungen wie in der Abbildung Abb_AMTS_SysL_016 Umsetzung AF.A.04.16 AMTS-PIN aktivieren in allen AdV-Umgebung und der Tabelle Tab_AMTS_SysL_027 Ablauf / Konfiguration von AdV-UC_03 in allen AdV-Umgebungen beschrieben, umgesetzt.


Abbildung 14: Abb_AMTS_SysL_016 Umsetzung AF.A.04.16 AMTS-PIN aktivieren in allen AdV-Umgebungen

Tabelle 24: Tab_AMTS_SysL_027 Ablauf / Konfiguration von AdV-UC_03 in allen AdV-Umgebungen

ID
ID AdV-UC
Aktivität
Parameter / Erklärung
1
AdV-UC_03
PIN aktivieren
AMTS-PIN

5 Nichtfunktionale Anforderungen(Vgl. Kapitel 1.7 Hinweis auf offene Punkte)

AMTS-A_2617 - SysL AMTS: Performancevorgaben

Das Fachmodul AMTS und die TI-App AMTS MÜSSEN sicherstellen, dass die Performance-Vorgaben gemäß Tabelle Tab_AMTS_SysL_032 Ablauf / Performance-Vorgaben für Anwendungsfälle eingehalten werden.


Tabelle 25: Tab_AMTS_SysL_032 Ablauf / Performance-Vorgaben für Anwendungsfälle

Anwendungsfall

Zielwert

Maximalwert

eMP/AMTS-Daten von eGK lesen

3 Sekunden

5 Sekunden

eMP/AMTS-Daten auf eGK schreiben

4 Sekunden

6 Sekunden


[<=]

6 Anhang A – Verzeichnisse

6.1 Abkürzungen

Kürzel
Erläuterung
AdV
Anwendungen des Versicherten
AMTS
Arzneimitteltherapiesicherheit
BMP
bundeseinheitlicher Medikationsplan
C2C
Card-to-Card
CVC
Card Verifiable Certificate
eGK
elektronische Gesundheitskarte
eMP
elektronischer Medikationsplan
HBA
Heilberufsausweis
HCA
HealthCareApplication
ICCSN
Integrated Circuit Card Serial Number
KSR
Konfigurations- und Software-Repository
KT
Kartenterminal
KTR
Kostenträger
KVNR
Krankenversichertennummer
LE
Leistungserbringer
mobEG
mobiles Einsatzgerät
ORS
Online Rollout Stufe
PIN
Persönliche Identifikationsnummer
PZN
Pharmazentralnummer
RFC
Request for Comments
SBV-TIP
Servicebetriebsverantwortliche der TI-Plattform
SMC-B
SecureModuleCard Typ B
TI
Telematikinfrastruktur
TIP
Telematikinfrastruktur-Plattform
VSDM
Versichertenstammdatenmanagement

6.2 Glossar

Begriff
Erläuterung
Speichermedium
Speicherplatz des eMP/AMTS-Datensatzes (eGK oder Fachdienst, in Stufe A immer eGK)
Kartenbesitzer
Versicherte oder dessen Vertreter
Karteninhaber
Versicherte

Weitere Begriffe werden in dem eigenständigen Dokument [gemGlossar] erläutert.

6.3 Abbildungsverzeichnis

6.4 Tabellenverzeichnis

6.5 Referenzierte Dokumente

6.5.1 Dokumente der gematik

Die nachfolgende Tabelle enthält die Bezeichnung der in dem vorliegenden Dokument referenzierten Dokumente der gematik zur Telematikinfrastruktur. Der mit der vorliegenden Version korrelierende Entwicklungsstand dieser Konzepte und Spezifikationen wird pro Release in einer Dokumentenlandkarte definiert; Version und Stand der referenzierten Dokumente sind daher in der nachfolgenden Tabelle nicht aufgeführt. Deren zu diesem Dokument jeweils gültige Versionsnummern sind in der aktuellen, von der gematik veröffentlichten Dokumentenlandkarte enthalten, in der die vorliegende Version aufgeführt wird.

[Quelle]
Titel
[gemGlossar]
Glossar der Telematikinfrastruktur
[gemKPT_DS_AMTS]
Datenschutzkonzept Fachanwendung eMP/AMTS
[gemKPT_Sich_AMTS]
Sicherheitskonzept Fachanwendung eMP/AMTS
[gemSysL_AdV]
Systemspezifisches Konzept Anwendung des Versicherten (AdV)
[gemSpec_Karten_Fach_TIP]
Befüllvorschriften für die Plattformanteile der Karten der TI
[gemKPT_Arch_TIP]
Konzept Architektur der TI-Plattform
[gemSpec_COS]
Spezifikation des Card Operating System (COS) – Elektrische Schnittstelle
[gemKPT_Betr]
Betriebskonzept Online-Rollout (Stufe 2.1)
[gemSpec_eGK_Fach_AMTS]
Speicherstrukturen der eGK für die Fachanwendung AMTS
[gemSpec_OM]
Übergreifende Spezifikation – Operations und Maintenance

6.5.2 Weitere Dokumente

[Quelle]
Herausgeber (Erscheinungsdatum): Titel
[RFC2119]
RFC 2119 (März 1997): Key words for use in RFCs to Indicate Requirement
Levels, S. Bradner, https://www.ietf.org/rfc/rfc2119.txt

[Spec_BMP]
http://www.abda.de/uploads/tx_news/BMP_Anlage3_Unterschriftenverfahren_
03.pdf

[IFAFFM]
http://www.ifaffm.de/de/faq.html