C_12019_Anlage_V1.0.0


C_12019_Anlage

Inhaltsverzeichnis

1 Änderungsbeschreibung

Die Testanforderungen für die neuen Produkttypen PoPP-Service und PoPP-Modul sind in diesem Änderungseintrag dokumentiert. Diese Testanforderungen richten sich speziell an den Hersteller der PoPP-Komponenten bzw. PoPP-Service.
Nach Freigabe der PoPP-spezifischen Dokumente werden die Änderungen in gemKPT_Test überführt.

2 Änderung in gemKPT_Test

Hinweis dieses Kapitel erweitert Kapitel 3.2.10 Umgebungen in gemKPT_Test

2.1 Testumgebung

Die erfolgreiche Durchführung der definierten Testaktivitäten erfordert eine integrierte Testinfrastruktur. Alle Beteiligten im Test müssen ihren Teil der Telematikinfrastruktur als Testsystem in diese gemeinsame Umgebung einbringen. Dies gewährleistet eine realitätsnahe Simulation der Gesamtinfrastruktur und ermöglicht umfassende Tests aller Komponenten und ihrer Interaktionen.

Für die Durchführung der Tests stehen mehrere spezialisierte Umgebungen zur Verfügung:

2.1.1 Vorintegrationsumgebung (RU DEV)

Die RU DEV ist eine flexible Entwicklungsumgebung, wo Hersteller schnell Änderungen vornehmen und testen, ohne einen formalen Änderungsprozess durchlaufen zu müssen, sie dient der Vorintegration und ermöglicht entwicklungsbegleitende Interoperabilitätstests mit Primärsystemen im Vorfeld der offiziellen Zulassung. Diese Vorstufe zur Testumgebung (TU) erfüllt folgende zentrale Funktionen:

  • Frühzeitige Erkennung von Integrationsproblemen in der Telematikinfrastruktur (TI),
  • Ermöglichung einer schrittweisen und gezielten Integration von Primärsystemen und Anwendungen,
  • Identifikation potenzieller Interoperabilitätsprobleme vor Beginn der offiziellen Zulassungsphase,
  • Bereitstellung einer Testplattform für Primärsystemhersteller zur iterativen Produktintegration,
  • Schaffung eines kontrollierten Raums für Tests und notwendige Anpassungen vor der Überführung in die TU.

Für diese Testumgebungen können auch Simulatoren und Mocks eingesetzt werden, falls Echtkomponenten noch nicht bereitgestellt werden können.

2.1.2 Testumgebung (TU)

Die Testumgebung (TU) ist eine zentrale Komponente in der Testinfrastruktur der gematik, speziell ausgelegt für die Durchführung umfassender Ende-zu-Ende (E2E)- und Interoperabilitätstests. Sie dient als realitätsnahe Simulation der gesamten Telematikinfrastruktur und ermöglicht die Integration und Prüfung aller relevanten Produkte in einem kontrollierten Umfeld.

Die TU wird primär für die Durchführung von funktionalen Zulassungstests genutzt.

Um die Integrität der Umgebung sicherzustellen sind strenge und produktionsnahe Zugangskontrollen und Sicherheitsmaßnahmen eingeführt.

2.1.3 Referenzumgebung (RU)

Diese Umgebung dient als Referenz für die Telematikinfrastruktur und unterstützt folgende Szenarien:

Durchführung spezialisierter nicht-funktionaler Tests

·       Reproduktion von Fehlern aus der Produktivumgebung

·       Ausführung von HotFix- und Emergency-Tests

·       Bereitstellung von Serviceprodukten durch die gematik

·       Unterstützung bei der Entwicklung neuer Anwendungen für Dritte

·       Förderung der "Ende-zu-Ende-Verantwortung" von Herstellern und Anbietern

Die RU wird von Herstellern und interessierten Parteien, wie Universitäten, für Schulungszwecke genutzt. Der dezentrale Bereich wird von Industriepartnern (Enabler) unabhängig organisiert. Dies ermöglicht eine flexible und praxisnahe Nutzung der Umgebung für verschiedene Zwecke innerhalb des TI.

A_27249 - Referenzobjekte in der Test und Referenzumgebungen

Der Hersteller eines zugelassenen Produkts der Telematikinfrastruktur (TI) ist verpflichtet, dieses Produkt als Referenzobjekt in der Testumgebung TU und Referenzumgebung RU  bereitzustellen und zu pflegen.
Die Bereitstellung und Pflege des Referenzobjekts beginnt mit der Zulassungserteilung des Produkts und endet mit der offiziellen Außerbetriebnahme in der Produktivumgebung (PU) der Telematikinfrastruktur.
Der Hersteller muss das Referenzobjekt stets auf dem aktuellsten Stand halten, der dem in der PU eingesetzten Produktstand entspricht.
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A_27250 - Testobjekte in der Test und Referenzumgebungen

Der Hersteller eines für die Telematikinfrastruktur (TI) entwickelten Produkt ist verpflichtet, dieses Produkt als Testobjekt in der Testumgebung TU und Referenzumgebung RU  bereitzustellen und zu pflegen ab Beginn der Zulassungstestphase.
Die Bereitstellung und Pflege des Referenzobjekts beginnt mit der Start der Zulassungstestphase und endet mit der offiziellen Zulassung oder der Entscheidung, das Produkt nicht weiter für eine Zulassung zu verfolgen.
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A_27262 - Vorgaben an die Deployments in der RU DEV Umgebung

Deployments in der RU DEV finden nur in Abstimmung mit dem Test Consultant der gematik statt und MÜSSEN mit folgenden Informationen begleitet werden:

    • Versionsnummer oder Build-Identifier: Zur eindeutigen Identifikation des Deployment,
    • Änderungsprotokoll (Changelog): Eine Zusammenfassung der implementierten Funktionen und Fehlerbehebungen,
    • Konfigurationsdetails: Informationen zu Umgebungsvariablen und spezifischen Einstellungen für die Entwicklungsumgebung,
    • Abhängigkeiten: Liste aller externen Dienste, Bibliotheken oder APIs, die für das Deployment erforderlich sind,
    • Bereitstellungszeitpunkt: Datum und Uhrzeit des Deployments,
    • Rollback-Anweisungen: Für die Wiederherstellung des vorherigen Zustands im Falle von Probleme,
    • Bekannte Probleme oder Einschränkungen: Dokumentation eventueller bekannter Fehler oder Limitierungen.
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3 Testregelungen und Festlegungen bei Beauftragungen

Die Test- und Prüfaktivitäten der gematik bei Beauftragungen zielen auf eine umfassende Validierung der Qualität, Funktionalität und Interoperabilität der entwickelten Produkte und Anwendungen im Gesamtkontext der Telematikinfrastruktur ab.

Dieser ganzheitliche Ansatz gewährleistet, dass die Produkte sowohl eigenständig funktionieren als auch nahtlos mit anderen Komponenten interagieren und die vorgegebenen Qualitätsstandards erfüllen. Der Testprozess umfasst produktspezifische und -übergreifende Tests, um die Ende-zu-Ende-Funktionalität und Interoperabilität im gesamten System sicherzustellen. Der Auftragnehmer (AN) muss die Erfüllung aller funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungen nachweisen.

Während der Entwicklung ist der AN verpflichtet, den Fortschritt an definierten Kontrollpunkten transparent darzulegen und das Erreichen von Meilensteinen proaktiv der gematik mitzuteilen. Nach Abschluss der Entwicklung erfolgt eine Güteprüfung durch die gematik, bei der die vom AN erstellte Testdokumentation eingehend bewertet wird. In der Gesamtintegration testet die gematik das Zusammenspiel aller Komponenten der TI.

Die erfolgreiche Gesamtintegration ist Voraussetzung für die Produktivsetzung, eine formale Abnahme wird im jeweiligen Vertrag mit dem AN geregelt.

Der Test Consultant begleitet den gesamten Prozess von der Beauftragung bis zur Abnahme und übernimmt verschiedene Verantwortlichkeiten. Folgende Tätigkeiten sind relevant:

  1. Kontrollpunkte
    • Ziel: Überprüfung des Projektfortschritts, regelmäßige Bewertung von Zwischenergebnissen, Möglichkeit für zeitnahe Korrekturen
    • Art: Informativ
    • Aufgabe Test Consultant: Begleitend
  2. Information
    • Ziel: Kontinuierlicher Austausch mit dem Auftragnehmer, proaktive Mitteilung über Meilensteine und potenzielle Blocker vom Auftragnehmer, Sicherstellung der Transparenz im Projektverlauf
    • Art: Informativ
    • Aufgabe Test Consultant: Begleitend
  3. Güteprüfung
    • Ziel: Detaillierte Bewertung der Testdokumentation
    • Art: Formal
    • Aufgabe Test Consultant: Prüfung
  4. Zulassungstests
    • Ziel: Gesamtintegration in der Telematikinfrastruktur
    • Art: Test
    • Aufgabe Test Consultant: Durchführend
  5. Abnahme
    • Ziel: Überprüfung und Freigabe der Gesamtleistung
    • Art: Formal
    • Aufgabe Test Consultant: Begleitend

A_27248 - Güteprüfung Test

Die Güteprüfung stellt eine zentrale Qualitätssicherungsmaßnahme im Rahmen von Beauftragungen dar. Sie dient der detaillierten Prüfung und Bewertung der geforderten Testdokumente und die jeweiligen Produkte. 
Der Auftragnehmer MUSS mindestens folgende Testdokumente als Liefergegenstände bereitzustellen:

  1. Testkonzept: Entsprechend den Vorgaben in Tab_Test_013 des [gemKPT_Test],
  2. Testspezifikation: Gemäß den Anforderungen in Tab_Test_014 des [gemKPT_Test],
  3. Testbericht: Konform zu Tab_Test_018 des [gemKPT_Test],
  4. Produktdokumentation: entsprechend der Vorgaben in "Tab_Test_016 Produktdokumentation" des [gemKPT_Test],
  5. Afo-Testmatrix: In Übereinstimmung mit den Richtlinien des [gemKPT_Test].
Diese Dokumente bilden die Grundlage für eine umfassende Beurteilung der Testqualität und -Vollständigkeit. Der Auftraggeber (AG) prüft die Dokumente auf Einhaltung der definierten Vorgaben  gemäß [TIP1-A6524-01] und protokolliert die Prüfung.
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A_27141 - Testmanagementsystem des AN

Der AN MUSS für die Testaktivitäten ein umfassendes Testmanagementsystem einsetzen und dem AG den vollen Zugriff hierfür gewähren. Das Testmanagementsystem MUSS folgende Testaktivitäten unterstützen:

  1. Testdurchführung: Alle Tests im System durchführen und dokumentieren, einschließlich E2E-Tests und BDD-Szenarien.
  2. Fehlermanagement: Fehler erfassen, mit Details versehen und sichtbar machen.
  3. Fortschritt und Berichte: Testfortschritt jederzeit einsehbar, automatische Berichtgenerierung.
  4. Artefakte: Testartefakte im System verwalten.
  5. Dokumentation: Benutzerdokumentation und Systemanleitungen bereitstellen.
  6. Zugriffsrechte: AG erhält Lesezugriff, bei Bedarf auch Schreibrechte.
  7. Versionskontrolle: Für Testfälle, Skripte und andere Artefakte.
  8. Nachverfolgbarkeit: Zwischen Anforderungen, Testfällen und Ergebnissen.
Der AN MUSS die Erfüllung dieser Anforderungen für eine transparente Zusammenarbeit gewährleisten.
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A_27142 - Anforderungen an Testreporting

Der AN MUSS über den Teststatus regelmäßig berichten (Frequenz noch zu definieren), dabei wird:

  1. Eine Darstellung des aktuellen Testfortschritts, einschließlich der Anzahl durchgeführter, erfolgreicher und fehlgeschlagener Tests.
  2. Einer detaillierten Erfassung aller gefundenen Fehler, inklusive Schweregrad, Priorität und Status.
  3. Informationen zur Testabdeckung, um sicherzustellen, dass alle kritischen Funktionen getestet wurden.
  4. Eine Einschätzung der identifizierten Risiken basierend auf den Testergebnissen.
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Dieses Kapitel wird nach Kapitel 9 in gemKPT_Test übernommen, und beinhaltet spezielle Anforderungen für den PoPP Service

4 Proof of Patient Presence PoPP

Die Telematikinfrastruktur erfährt im Zuge ihrer Modernisierung auf Version 2.0 diverse architektonische Verbesserungen.
Ein Kernaspekt der TI 2.0 ist die Nutzung der TI-Fachdienste "Anytime Anywhere" über das Internet, wonach ein Versorgungskontext zwischen Versichertem und Leistungserbringer nachgewiesen wird. Der dafür zuständige PoPP-Service erzeugt die Bestätigung eines Versorgungskontextes in Form des kryptographisch gesicherten PoPP-Token. Dieses bestätigt, dass ein bestimmter Versicherter mit einer bestimmten Leistungserbringerinstitution zusammengekommen ist. Dieser Versorgungskontext wird beim Zugriff von Leistungserbringern auf TI-Fachdienste (z. B. VSDM2, ePA für alle, E-Rezept) diesen mit übergeben.

4.1 Allgemeine Anforderungen an den Test der PoPP-Service-Komponenten

A_26671 - Erfüllung der Anforderungen aus dem Produkttypsteckbrief

Der Hersteller des PoPP-Services MUSS alle funktionalen Anforderungen aus dem Produkttypsteckbrief [gemProdT_PoPP_Service_PTV] durch Tests nachweisen. Die Tests von funktionalen Anforderungen, die nicht über die externen Produktschnittstellen getestet werden können, können mittels Testtreiberschnittstellen durchgeführt werden.
[<=]

A_26673 - Testumgebung in der Produktentwicklungsphase

Der Hersteller des PoPP-Services MUSS in der Produktentwicklungsphase die PoPP-Produkte in der Vorintegrationsumgebung RU DEV bereitstellen, um Tests für die Kontrollpunkte unter [A_26676] zu ermöglichen. 
[<=]

A_26674 - Bereitstellung von Testkomponenten und Testartefakten in den Testumgebungen

Der Hersteller des PoPP-Services MUSS Testkomponenten und Testartefakte so entwickeln und bereitstellen, dass diese in allen Testumgebungen genutzt werden können.
[<=]

A_26675 - Format der Testszenarien

Der Hersteller des PoPP-Services MUSS alle für den funktionalen Test erforderlichen Testszenarien und Testfälle nach der Behavior Driven Development (BDD)-Technik erstellen und z. B. in der Beschreibungssprache "Gherkin" formulieren.
[<=]

A_26676 - Kontrollpunkte während der Entwicklungsphase

Der AN MUSS die vom AG vorgegebenen Kontrollpunkte während der Entwicklungsphase durchführen. Dadurch wird die Reife und der Fortschritt der in Entwicklung befindlichen Produktkomponenten überprüft.

[<=]

A_26677 - Herstellerspezifische Kontrollpunkte

Der Hersteller des PoPP-Services KANN weitere Kontrollpunkte in seinem Qualitätsprozess vorsehen und umsetzen. In diesem Fall KÖNNEN die Testergebnisse in einer von der gematik bereitgestellten Datenaustauschplattform abgelegt werden.
[<=]

A_26678 - Tests der einzelnen Systemkomponenten über die externe Schnittstelle

Der AN MUSS für die Komponententests alle darin verorteten funktionalen Anforderungen über die dokumentierte externe Schnittstelle testen.
[<=]

A_26679 - Tests der einzelnen Systemkomponenten über Testtreiber

Der Hersteller des PoPP-Services MUSS eine Testtreiberschnittstelle entwickeln und für die Tests der funktionalen Anforderungen einsetzen, die in den Systemkomponenten nicht über ihren externen Schnittstellen testen kann. 
[<=]

A_26680 - Versionierung der Testkomponenten

Der Hersteller des PoPP-Services MUSS alle für den Test genutzten Komponenten mit Datum und Version auflisten. 
[<=]

4.1.1 Testumgebungen für PoPP

Die neue Teststrategie der gematik unterscheidet zwischen einer Phase "Eigenverantwortlicher Test (EvT)", welcher durch den Hersteller des PoPP-Service selbst und einer Phase "Zulassungstest (ZulT)", welcher durch die gematik im Zusammenspiel mit dem Hersteller des PoPP-Service durchgeführt wird. Diese Testphasen werden in verschiedenen Testumgebungen absolviert, für die der Hersteller des PoPP-Service Testobjekte (Produktmuster, Zulassungsobjekt) zur Verfügung stellen müssen. Die folgenden Systemumgebungen werden für den Test des PoPP-Service mindestens benötigt:

Tabelle 1: Testumgebungen für PoPP

Bezeichnung Verantwortung Testphase Teststufe(n) Testobjekt
DEV Hersteller EvT Produkttest Hersteller
RU DEV gematik EvT Produktübergreifender Test Hersteller
TU gematik  ZulT Produktübergreifender Test, Gesamtintegrationstest Betreiber
RU gematik  ZulT  Gesamtintegrationstest, Hotfix-Test Betreiber

4.1.2 Bereitstellung PoPP-Service für die Testphase "Eigenverantwortlicher Test"

Der Hersteller des PoPP-Service soll zukünftig die Möglichkeit erhalten, produktübergreifende, eigenverantwortliche Tests (EvT PüT) noch vor den Zulassungstests ausführen zu können. Hierzu stellt die gematik eine neue Testumgebung bereit, die RU DEV. Für die Bereitstellung des PoPP-Service in der RU DEV während der Entwicklungsphase ist der Hersteller des PoPP-Service verantwortlich. In der RU DEV können E2E-Testszenarien für PoPP und Interoperabilität auch mit Primärsystemherstellern getestet werden.

Die gematik koordiniert die Entwicklung einer Testsuite, welche auf gitHub zur gemeinsamen Weiterentwicklung und Nutzung zur Verfügung gestellt wird. Die Testsuite bietet die Möglichkeit, die wichtigsten E2E-Testszenarien für PoPP automatisch ausführbar zu machen. Der erfolgreiche Testdurchlauf gilt als Vorbedingung für den Einsatz des Produktes in der jeweiligen Testumgebung.

A_27393 - Bereitstellung als signiertes Container-Image

Der Hersteller des PoPP-Services MUSS jedes Release des PoPP-Service als signiertes Container-Image gemeinsam mit der Konfigurationsanleitung zur Integration in die gemeinsame EvT-PÜT-Umgebung liefern. [<=]

A_27394 - Agiler Bereitstellungsprozess

Um die Stabilität der gemeinsamen EvT-PüT-Umgebungen zu gewährleisten, MUSS der Hersteller des PoPP-Services sich an folgendem agilen Prozess halten.

  1. Agiler Bereitstellungsprozess - Änderungsmanagement: Der PoPP-Service Hersteller DARF Modifikationen an den Komponenten ausschließlich innerhalb der dafür vorgesehenen Zeitfenster zwischen den durch gematik festgelegten Sprints vornehmen.
  2. Agiler Bereitstellungsprozess - Flexibilität bei der Bereitstellung: Der PoPP-Service Hersteller MUSS das aktuelle Bereitstellungsfenster überspringen, wenn der PoPP-Service noch keinen stabilen Status erreicht hat.
  3. Agiler Bereitstellungsprozess - Automatisierte Qualitätssicherung: Nach dem Schließen des Änderungszeitfensters werden in der EvT-PüT-Umgebung über Nacht automatisierte E2E-Tests ausgeführt. Diese haben zum Ziel, potenzielle Probleme in den Komponenten zu identifizieren, die möglicherweise negative Auswirkungen auf die Tests anderer Hersteller haben könnten.
  4. Agiler Bereitstellungsprozess - Fehleranalyse-Phase: Der PoPP-Service Hersteller MUSS während der Testdurchführung aufgetretene Fehler, nach der Bereitstellung analysieren, um die betroffenen Komponenten zu identifizieren. Die gematik legt die Länge der Fehleranalyse-Phase anlassbezogen fest.
  5. Agiler Bereitstellungsprozess - Rollback: Der PoPP-Service Hersteller MUSS den PoPP-Service Ende der Fehleranalyse-Phase auf die letzte bekannte, fehlerfreie Version zurückzusetzen, falls Fehler im PoPP-Service festgestellt wurden, welche die Integrität des Gesamtsystems gefährden. Der PoPP-Service Hersteller MUSS die festgestellten Fehler im PoPP-Service in den nächsten Sprints beheben.
  6. Agiler Bereitstellungsprozess - Abschluss der Änderungen: Nach dem Rollback prüft die automatisierte Qualitätssicherung erneut, ob die Stabilität der gemeinsamen Umgebung gewährleistet ist. Sollte dies nicht der Fall sein, werden die Schritte 4 bis 6 solange überprüft, bis die gemeinsame Umgebung die notwendige Stabilität erreicht.
Durch diese strukturierte Vorgehensweise wird eine hohe Systemstabilität gewährleistet und gleichzeitig die notwendige Flexibilität für kontinuierliche Verbesserungen und Anpassungen ermöglicht.
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4.2 Anforderungen an die Testinfrastruktur und Testartefakte der PoPP-Service-Komponenten

A_26684 - Freie Nutzung der entwickelten Testartefakte

Der Hersteller des PoPP-Services MUSS alle Testartefakte, die für die Testaktivitäten vom Hersteller entwickelt werden, der gematik Kosten- und Lizenzfrei zur Nutzung und Weiterentwicklung zur Verfügung stellen.
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A_27053 - Freie Nutzung der erworbenen Testartefakte

Der Hersteller des PoPP-Services MUSS alle Testartefakte, die für die Testaktivitäten von Dritten erworben werden, der gematik Kosten- und lizenzfrei zur Nutzung zur Verfügung stellen.
[<=]

A_26685 - Automatisierung der Testartefakte

Der Hersteller des PoPP-Services MUSS alle Testartefakte so entwickeln und bereitstellen, dass diese eine kontinuierliche, automatisierte Testausführung ermöglichen.
[<=]

A_26686 - Verwendbarkeit von Testkomponenten und Testartefakten in automatisierten CI/CD-Pipelines

Der Hersteller des PoPP-Services MUSS ausführbare Testartefakte so entwickeln und bereitstellen, dass sie in automatisierten CI/CD-Pipelines verwendet werden können.
[<=]

A_26688 - Labeln von Komponenten

Der Hersteller des PoPP-Services MUSS seine Komponenten mit einem zur Umgebung gehörenden Label versehen. Dadurch sollen Komponenten im Produktlebenszyklus eindeutig identifiziert werden, ob sie in der TU oder PU eingesetzt werden dürfen.
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A_26689 - Keine Hardware-Abhängigkeiten bei Komponenten in Testumgebungen

Der Hersteller des PoPP-Services MUSS seine Komponenten so entwickeln und bereitstellen, dass keine Hardware-Abhängigkeiten, z. B. zu einem HSM entstehen. Dies kann z. B. durch den Einsatz von Simulatoren oder Mocks erreicht werden.
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A_26690 - Nutzung von Private oder Secret Keys in Testumgebungen

Der Hersteller des PoPP-Services MUSS in Testumgebungen sicherstellen, dass die verwendeten Private oder Secret Keys bekannt sind.
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Hinweis: Dies kann z. B. durch das Einbringen von bekannten Private bzw. Secret Keys erfolgen, oder durch dessen Auslesen aus einem Schlüsselspeicher der Testumgebung.

A_27100 - Übergreifende Testmaßnahmen

Der Hersteller des PoPP-Services MUSS bei der Vorbereitung und Durchführung von übergreifenden Testmaßnahmen, wie z. B. Durchstichtests oder Connectathons, auch nach der Zulassung auf Aufforderung des AG mitwirken, z. B. durch Bereitstellung und Konfiguration der benötigten Komponenten und Testumgebungen oder Unterstützung bei der Problemanalyse. [<=]

Eine genaue Definition von Art und Umfang des zu leistenden Supports wird vertraglich zwischen gematik und Hersteller abgestimmt.

4.3 Anforderungen an die Testtreiberschnittstellen der PoPP-Service-Komponenten

Für die Erfüllung der Spezifikationsanforderungen kommunizieren die PoPP-Komponenten untereinander und mit externen Instanzen wie z. B. Primärsysteme oder weitere TI-Dienste. Nicht alle funktionalen Anforderungen, die in den internen Komponenten umgesetzt werden, können über eine API-Schnittstelle getestet werden; dadurch kann eine vollständige Testabdeckung nicht garantiert werden. Für die Sicherstellung der Produktqualität ist es notwendig, in den entsprechenden PoPP-Komponenten eine Testtreiber-Schnittstelle bzw. einen Testmodus zu implementieren, der eine vollständige Testabdeckung ermöglicht.

A_26694 - Bereitstellen einer Testtreiberschnittstelle für den Testbetrieb

Der Hersteller des PoPP-Services MUSS in jeder Komponente eine Testtreiberschnittstelle bereitstellen, die es ermöglicht, in einem Blackbox-Test, d.h. einem Test an den externen Schnittstellen, automatisiert alle funktionalen Anforderungen an die jeweilige Komponente zu prüfen, die sonst über die normale API der Komponente nicht oder nur mit erhöhtem Aufwand prüfbar wären.
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A_26695 - Keine Testtreiberschnittstelle in produktiv einsetzbaren Komponenten

Der Hersteller der PoPP-Services MUSS sicherstellen, dass die Testtreiberschnittstelle in produktiven Umgebungen nicht enthalten ist.
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A_26696 - API und Dokumentation der Testtreiberschnittstelle

Der Hersteller des PoPP-Services MUSS die API der Testtreiberschnittstelle und ihre Dokumentation frei verfügbar bereitstellen.
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Hinweis: Eine genaue Abstimmung zu Art und Umfang der Testtreiberschnittstelle in den jeweiligen Komponenten erfolgt später in Abstimmung mit dem Hersteller.