Elektronische Gesundheitskarte und Telematikinfrastruktur

Feature:

E-Rezept: Übermitteln von Rezeptdaten in die ePA

    

     

      
Version
      
1.0.0_CC
     
     

      
Revision
      
796208
     
     

      
Stand
      
15.12.2023
     
     

      
Status
      
zur Abstimmung freigegeben
     
     

      
Klassifizierung
      
öffentlich_Entwurf
     
     

      
Referenzierung
      
gemF_eRp_ePA
     
    

Inhaltsverzeichnis

1 Einordnung des Dokuments

Dieses Dokument beschreibt das Feature zur Übermittlung von Verordnungsdaten und Dispensierinformationen eines E-Rezeptes in die elektronische Patientenakte des Versicherten. Es dient der Erstellung der elektronischen Medikationsliste (eML) des Versicherten.

1.1 Zielsetzung

Die Beschreibung des Funktionsumfangs als Feature erleichtert das Verständnis und die Nachvollziehbarkeit der Lösung, ausgehend von der Darstellung der Nutzersicht auf Epic-Ebene, über das technische Konzept bis zur Spezifikation der technischen Details. Mit den hier aufgestellten Anforderungen sollen Hersteller in der Lage sein, den zusätzlichen Funktionsumfang ihrer verantworteten Komponente bzw. Produkttyp bewerten und umsetzen zu können. 

1.2 Zielgruppe

Das Dokument richtet sich an den Hersteller und Anbieter des Produkttyps E-Rezept-Fachdienst und der ePA-Aktensysteme.

1.3 Abgrenzungen

Die technische Spezifikation zur Schnittstelle wird in den Dokumenten der Anwendung elektronische Patientenakte (ePA) beschrieben. Dieses Dokument beschreibt, wie die Schnittstelle durch den E-Rezept-Fachdienst zur Übermittlung von Verordnungsdaten und Dispensierinformationen genutzt wird.

1.4 Methodik

Rolle Arzt/Zahnarzt

Wenn im Dokument die Rolle Arzt benannt wird, dann umfasst diese sowohl die Ärzte als auch Zahnärzte, sofern Zahnärzte nicht explizit ausgeschlossen werden.

Anforderungen

Anforderungen als Ausdruck normativer Festlegungen werden durch eine eindeutige ID sowie die dem RFC 2119 [RFC2119] entsprechenden, in Großbuchstaben geschriebenen deutschen Schlüsselworte MUSS, DARF NICHT, SOLL, SOLL NICHT, KANN gekennzeichnet.

Anforderungen werden im Dokument wie folgt dargestellt:
<AFO-ID> - <Titel der Afo>
Text / Beschreibung
[<=]

Dabei umfasst die Anforderung sämtliche zwischen Afo-ID und Textmarke [<=] angeführten Inhalte.

Hinweise auf offene Punkte
Themen, die noch intern geklärt werden müssen oder eine Entscheidung seitens der Gesellschafter erfordern, sind wie folgt im Dokument gekennzeichnet:
Beispiel für einen offenen Punkt.

2 Epic und User Story

Der Businessprozess ist in [Fachkonzept ePA für alle] beschrieben.

3 Einordnung in die Telematikinfrastruktur

Das Feature "E-Rezept: Übermitteln von Rezeptdaten in die ePA" wird durch das ePA-Aktensystem und den E-Rezept-Fachdienst umgesetzt. Es werden hierfür keine neuen Produkttypen eingeführt.

4 Fachliches Konzept

Es werden die Informationen von ärztlichen und zahnärztlichen Verordnungen für apothekenpflichtige Arzneimittel in die ePA übermittelt.

Eine Verordnung wird nach dem Einstellen durch die verordnende LEI in den E-Rezept-Fachdienst durch den E-Rezept-Fachdienst an das ePA-Aktensystem übermittelt.

Eine Dispensierinformation wird nach dem Einstellen durch die abgebende LEI in den E-Rezept-Fachdienst durch den E-Rezept-Fachdienst an das ePA-Aktensystem übermittelt.

Die technische Umsetzung erfolgt mittels einer asynchronen Übermittlung. D.h. die zu übermittelnden Daten werden in einer Warteschlange gelistet und sukzessive abgearbeitet. In Spitzenzeiten soll die Übermittlung nicht mehr als 1h dauern.

Wenn eine Verordnung im Rahmen des E-Rezept-Workflows durch eine verordnende oder abgebende LEI gelöscht wird, dann wird der zugehörige Datensatz in ePA-Aktenkonto des Versicherten als gecancelt markiert. Der Datensatz wird in der ePA nicht gelöscht.  Wenn ein Versicherter ein E-Rezept im E-Rezept-Fachdienst löscht, dann werden die Information in der ePA nicht durch den E-Rezept-Fachdienst als gecancelt markiert.

Der E-Rezept-Fachdienst übermittelt ausschließlich Daten in das Aktenkonto eines Versicherten (schreibender Zugriff). Der E-Rezept-Fachdienst hat keinen lesenden Zugriff auf das Aktenkonto eines Versicherten.

5 Technisches Konzept

Das ePA-Aktensystem fungiert bei der Übermittlung als Server und bietet die Schnittstelle (API) an. Der E-Rezept-Fachdienst fungiert als Client des ePA-Aktensystems.

Die Übermittlung der Verordnungsdaten und Dispensierinformationen erfolgt asynchron. D.h. im Rahmen des Ausführens einer von einem Primärsystem aufgerufenen Operation am E-Rezept-Fachdienst (bspw. Einstellen eines E-Rezeptes) wird die Übermittlung der Daten an das ePA-Aktensystem initiiert. Die vom Primärsystem aufgerufene Operation wird abgeschlossen, ohne dass die Information vorliegt, dass die Übermittlung in das ePA-Aktensystem abgeschlossen wurde.

Datenmodell

Das Datenmodell für die Übermittlung der Daten wird durch die API des ePA-Aktensystem vorgegeben. Der Medication Service des ePA-Aktensystems ist FHIR-basiert. Der E-Rezept-Fachdienst mappt die Informationen aus dem von der verordnenden LEI eingestellten Verordnungsdaten und der von der abgebenden LEI eingestellten Dispensierinformationen auf das Datenmodell. Er ist dafür verantwortlich, sich bei Profiländerungen des Medikationslisten-Datenformat des ePA-Aktensystems anzupassen.

Identifier RxPrescriptionProcessIdentifier

Es wird ein Identifer RxPrescriptionProcessIdentifier eingeführt, um die Information zu einem Verschreibungsvorgang zu bündeln.

Bei dem Aufruf der Operation $activate am E-Rezept-Fachdienst durch das PS generiert der E-Rezept-Fachdienst den RxPrescriptionProcessIdentifier. Dieser setzt sich aus der E-Rezept-ID und dem Datum (YYYY-MM-DD) der Eigenschaft MedicationRequest.authoredOn zusammen. Es ist zu beachten, dass die E-Rezept-ID allein nicht ausreicht, da sie nur für 10 Jahre eindeutig ist. Der RxPrescriptionProcessIdentifier wird für die Dauer des Workflows im E-Rezept-Fachdienst gespeichert. Er dient im ePA-Aktenkonto zur Identifikation der zu diesem Verschreibungsvorgang gehörenden FHIR Ressourcen. Dadurch kann bei weiteren Operationen am ePA-Aktenkonto, wie der Übermittlung zugehöriger Dispensierinformationen oder Statuswechsel, der entsprechende Verschreibungsvorgang eindeutig referenziert bzw. identifiziert werden.

REST-basierte Datenübermittlung mit FHIR-Operationen

Die Übermittlung der Daten vom E-Rezept-Fachdienst zum Medication Service erfolgt REST basiert. Dabei werden je nach Anwendungsfall spezifische Operationen am Medication Service aufgerufen, um FHIR Ressourcen im JSON-Format zu übermitteln. Diese Operationen nehmen als Parameter sowohl Verordnungsdaten, Dispensierinformationen als auch einzelne Identifier entgegen und beinhalten zudem abhängige Ressourcen wie Organization, Practitioner, PractitionerRole und weitere. Für allgemeine Informationen zur Verwendung von FHIR-Operationen siehe https://build.fhir.org/operations.html.

Sicherheit und Authentifizierung

Die Verbindung zwischen E-Rezept-Fachdienst und Medication Service ist durch TLS und einen VAU-Kanal gesichert. 

Beim Aufbau der mutual TLS-Verbindung (mTLS-Verbindung) und der Autorisierung wird das TLS-Verfahren angewendet, welches eine Zertifikatsprüfung gemäß [gemSpec_PKI#TUK_PKI_018] sowie eine Rollenprüfung beinhaltet. Hierbei nutzt der E-Rezept-Fachdienst ein C.FD.TLS-C Zertifikat mit der Rolle oid_erezept aus der Komponenten-PKI der TI.

Beim Aufbau des VAU-Kanals für eine User Session nutzt der E-Rezept-Fachdienst einen self-signed ID-Token (JSON Web Token). Der ID-Token wird vom E-Rezept-Fachdienst mit dem C.FD.OSIG Zertifikat mit der Rolle oid_erezept signiert. Der ID-Token hat eine Gültigkeitsdauer von 5 Minuten.

5.1 Use Cases

5.1.1 Use Case: Verordnungsdaten in Aktenkonto einstellen

AF_10221 - E-Rezept: Verordnungsdaten in Aktenkonto einstellen

Alle am Anwendungsfall "Verordnungsdaten in Aktenkonto einstellen" beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN die nachfolgenden Festlegungen umsetzen. 

Tabelle 1 : Festlegungen UseCase I - Verordnungsdaten in Aktenkonto einstellen

Name	Verordnungsdaten in Aktenkonto einstellen
Vorbedingung	Der Anwendungsfall "UC 2.3 - E-Rezepte einstellen" wird ausgeführt und die verordnende LEI hat die Operation POST /Task/<id>/$activate aufgerufen.
Kurzbeschreibung (Außenansicht)	Das PS ruft die Operation am E-Rezept-Fachdienst auf und übermittelt die Verordnungsdaten. Der E-Rezept-Fachdienst führt die fachlichen Prüfungen der Operation aus. Wenn erfolgreich abgeschlossen: Der E-Rezept Fachdienst erzeugt einen RxPrescriptionProcessIdentifier für den aktuellen Task Der E-Rezept-Fachdienst stellt den Datenübermittlungsauftrag inklusive der vom PS übermittelten FHIR Ressourcen und des RxPrescriptionProcessIdentifier in eine Warteschlange Der E-Rezept-Fachdienst ermittelt das ePA-Aktensystem des Aktenkontos des Versicherten. Der E-Rezept-Fachdienst prüft, ob ein Widerspruch des Versicherten zum Medikationsprozess im ePA-Aktensystem vorliegt. Falls kein Widerspruch des Versicherten zum Medikationsprozess vorliegt: Der E-Rezept-Fachdienst baut, falls nicht vorhanden, eine User Session zum ePA-Aktensystem auf. Der E-Rezept-Fachdienst verschlüsselt (VAU-Transport) und übermittelt die in das Zielformat der ePA konvertierten FHIR Ressourcen an das ePA-Aktensystem. Das ePA-Aktensystem verarbeitet und persistiert die übermittelten FHIR Ressourcen im ePA-Aktenkonto. Der E-Rezept-Fachdienst protokolliert die Datenübermittlung an das ePA-Aktenkonto für den Versicherten. Der E-Rezept-Fachdienst löscht den Datenübermittlungsauftrag aus der Warteschlange, wenn das ePA-Aktensystem die Daten erfolgreich verarbeiten konnte.
Nachbedingung	Die Verordnungsdaten sind im ePA-Aktenkonto des Versicherten gespeichert.

Abbildung 1 : Sequenzdiagramm zu UseCase I - Verordnungsdaten in Aktenkonto einstellen

[<=]

5.1.2 Use Case: Verordnungsdaten in Aktenkonto als gelöscht markieren

AF_10222 - E-Rezept: Verordnungsdaten in Aktenkonto als gelöscht markieren

Alle am Anwendungsfall "Verordnungsdaten in Aktenkonto als gelöscht markieren" beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN die nachfolgenden Festlegungen umsetzen. 

Tabelle 2 : Festlegungen UseCase II - Verordnungsdaten in Aktenkonto als gelöscht markieren

Name	Verordnungsdaten in Aktenkonto als gelöscht markieren
Vorbedingung	Der Anwendungsfall "UC 2.5 - E-Rezept durch Verordnenden löschen" oder "UC 4.3 - E-Rezept durch Abgebenden löschen" wird ausgeführt und die LEI hat die Operation POST /Task/<id>/$abort aufgerufen.
Kurzbeschreibung (Außenansicht)	Das PS ruft die Operation am E-Rezept-Fachdienst auf und übermittelt die Task-ID der zu löschenden Verordnungsdaten. Der E-Rezept-Fachdienst führt die fachlichen Prüfungen der Operation aus. Wenn erfolgreich abgeschlossen: Der E-Rezept-Fachdienst ermittelt den RxPrescriptionProcessIdentifier und die KVNR des Task Der E-Rezept-Fachdienst stellt den Auftrag zur Statusänderungen inklusive der  RxPrescriptionProcessIdentifier und der KVNR des Task in eine Warteschlange Der E-Rezept-Fachdienst ermittelt das ePA-Aktensystem des Aktenkontos des Versicherten Der E-Rezept-Fachdienst prüft, ob ein Widerspruch des Versicherten zum Medikationsprozess im ePA-Aktensystem vorliegt. Falls kein Widerspruch des Versicherten zum Medikationsprozess vorliegt: Der E-Rezept-Fachdienst baut, falls nicht vorhanden, eine User Session zum ePA-Aktensystem auf. Der E-Rezept-Fachdienst verschlüsselt (VAU-Transport) und übermittelt FHIR Ressourcen für die Statusänderung der Verordnungsdaten an das ePA-Aktensystem. Das ePA-Aktensystem verarbeitet die übermittelten FHIR Ressourcen im ePA-Aktenkonto und setzt den Status der betroffenen Ressourcen im Aktenkonto als gelöscht. Der E-Rezept-Fachdienst protokolliert die Übermittlung der Statusänderung an das ePA-Aktenkonto für den Versicherten. Der E-Rezept-Fachdienst löscht den Auftrag zur Statusänderungen aus der Warteschlange, wenn das ePA-Aktensystem die Daten erfolgreich verarbeiten konnte.
Nachbedingung	Die Verordnungsdaten und ggf. Dispensierinformationen sind im ePA-Aktenkonto des Versicherten durch den Medication Service des Aktenkontos als gelöscht markiert.

Abbildung 2 : Sequenzdiagramm zu UseCase II - Verordnungsdaten in Aktenkonto als gelöscht markieren

[<=]

5.1.3 Use Case: Dispensierinformationen in Aktenkonto einstellen

AF_10223 - E-Rezept: Dispensierinformationen in Aktenkonto einstellen

Alle am Anwendungsfall "Dispensierinformationen in Aktenkonto einstellen" beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN die nachfolgenden Festlegungen umsetzen. 

Tabelle 3 : Festlegungen UseCase III - Dispensierinformationen in Aktenkonto einstellen

Name	Dispensierinformationen in Aktenkonto einstellen
Vorbedingung	Der Anwendungsfall "UC 4.4 - Quittung Abrufen" oder "UC 4.16 - Dispensierinformationen bereitstellen" wird ausgeführt und die abgebende LEI hat die Operation POST /Task/<id>/$close oder POST /Task/<id>/$dispense aufgerufen.
Kurzbeschreibung (Außenansicht)	Das PS ruft die Operation am E-Rezept-Fachdienst auf und übermittelt die Dispensierinformationen. Der E-Rezept-Fachdienst führt die fachlichen Prüfungen der Operation aus. Wenn erfolgreich abgeschlossen: Der E-Rezept-Fachdienst ermittelt den RxPrescriptionProcessIdentifier des Task Der E-Rezept-Fachdienst stellt den Datenübermittlungsauftrag inklusive der vom PS übermittelten FHIR Ressourcen und des RxPrescriptionProcessIdentifier in eine Warteschlange Der E-Rezept-Fachdienst ermittelt das ePA-Aktensystem des Aktenkontos des Versicherten Der E-Rezept-Fachdienst prüft, ob ein Widerspruch des Versicherten zum Medikationsprozess im ePA-Aktensystem vorliegt. Falls kein Widerspruch vorliegt: Der E-Rezept-Fachdienst baut, falls nicht vorhanden, eine User Session zum ePA-Aktensystem auf Der E-Rezept-Fachdienst verschlüsselt (VAU-Transport) und übermittelt die in das Zielformat der ePA konvertierten FHIR Ressourcen an das ePA-Aktensystem. Das ePA-Aktensystem verarbeitet und persistiert die übermittelten FHIR Ressourcen im ePA-Aktenkonto. Der E-Rezept-Fachdienst protokolliert die Datenübermittlung an das ePA-Aktenkonto für den Versicherten. Der E-Rezept-Fachdienst löscht den Datenübermittlungsauftrag aus der Warteschlange, wenn das ePA-Aktensystem die Daten erfolgreich verarbeiten konnte.
Nachbedingung	Die Dispensierinformationen sind im ePA-Aktenkonto des Versicherten gespeichert.

Abbildung 3 : Sequenzdiagramm zu UseCase III - Dispensierinformationen in Aktenkonto einstellen

[<=]

5.1.4 Use Case: Dispensierinformationen in Aktenkonto als gelöscht markieren

AF_10224 - E-Rezept: Dispensierinformationen in Aktenkonto als gelöscht markieren

Alle am Anwendungsfall "Dispensierinformationen in Aktenkonto als gelöscht markieren" beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN die nachfolgenden Festlegungen umsetzen. 

Tabelle 4 : Festlegungen UseCase IV - Dispensierinformationen in Aktenkonto als gelöscht markieren

Name	Dispensierinformationen in Aktenkonto als gelöscht markieren
Vorbedingung	Der Anwendungsfall "UC 4.2 - E-Rezept durch Abgebenden zurückgeben" wird ausgeführt und die LEI hat die Operation POST /Task/<id>/$reject aufgerufen.
Kurzbeschreibung (Außenansicht)	Das AVS ruft die Operation am E-Rezept-Fachdienst auf und übermittelt die Task-ID der zu löschenden Dispensierinformationen. Der E-Rezept-Fachdienst führt die fachlichen Prüfungen der Operation aus. Wenn erfolgreich ausgeschlossen: Der E-Rezept-Fachdienst ermittelt den RxPrescriptionProcessIdentifier und die KVNR des Task. Der E-Rezept-Fachdienst stellt den Auftrag zur Statusänderungen inklusive der  RxPrescriptionProcessIdentifier und der KVNR des Task in eine Warteschlange. Der E-Rezept-Fachdienst ermittelt das ePA-Aktensystem des Aktenkontos des Versicherten Der E-Rezept-Fachdienst prüft, ob ein Widerspruch des Versicherten zum Medikationsprozess im ePA-Aktensystem vorliegt. Falls kein Widerspruch vorliegt: Der E-Rezept-Fachdienst baut, falls nicht vorhanden, eine User Session zum ePA-Aktensystem auf. Der E-Rezept-Fachdienst verschlüsselt (VAU-Transport) und übermittelt FHIR Ressourcen für die Statusänderung der Verordnungsdaten an das ePA-Aktensystem. Das ePA-Aktensystem verarbeitet die übermittelten FHIR Ressourcen im ePA-Aktenkonto und setzt den Status der betroffenen Ressourcen im Aktenkonto als gelöscht. Der E-Rezept-Fachdienst protokolliert die Übermittlung der Statusänderung an das ePA-Aktenkonto für den Versicherten. Der E-Rezept-Fachdienst löscht den Auftrag zur Statusänderungen aus der Warteschlange, wenn das ePA-Aktensystem die Daten erfolgreich verarbeiten konnte.
Nachbedingung	Die Dispensierinformationen sind im ePA-Aktenkonto des Versicherten durch den Medication Service des Aktenkontos als gelöscht markiert.

Abbildung 4 : Sequenzdiagramm zu UseCase IV - Dispensierinformationen in Aktenkonto als gelöscht markieren

[<=]

5.1.5 Use Case Function: ePA-Aktensystem ermitteln und Widerspruch prüfen

AF_10225 - E-Rezept: ePA-Aktensystem ermitteln und Widerspruch prüfen

Alle am Anwendungsfall "ePA-Aktensystem ermitteln und Widerspruchprüfen" beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN die nachfolgenden Festlegungen umsetzen. 

Tabelle 5 : Festlegungen UseFunction: ePA-Aktensystem ermitteln und Widerspruchprüfen

Name	ePA-Aktensystem ermitteln und Widerspruch prüfen
Vorbedingung	einer der fachlichen Anwendungsfälle wird ausgeführt
Kurzbeschreibung (Außenansicht)	Der E-Rezept-Fachdienst ruft den DNS der TI auf, um die URL des Information Service zu ermitteln. Der E-Rezept-Fachdienst fragt beim Information Service einen Endpunkt an, um die Widerspruchseinstellungen für eine KVNR zu erhalten. Der Information Service antwortet mit den Widerspruchsinformationen oder einem Fehlercode. Abhängig vom Statuscode der Antwort erfolgt eine unterschiedliche Reaktion des E-Rezept-Fachdienst: StatusCode 200 (Erfolg): Der Information Service liefert Widerspruchsinformationen. Falls ein Widerspruch für den Medikationsprozess vorliegt, bricht der E-Rezept-Fachdienst die Verarbeitung ab und löscht den Auftrag aus der Warteschlange. StatusCode 404 (Akte nicht gefunden): Der E-Rezept-Fachdienst wechselt auf ein anderes Aktensystem. StatusCode 409 (Statuskonflikt, z.B. Akte gesperrt): Der E-Rezept-Fachdienst bricht die Verarbeitung ab und versucht die Abfrage nach 24 Stunden erneut auszuführen. StatusCode 500 (Internal Server Error): Der E-Rezept-Fachdienst bricht die Verarbeitung ab und versucht es nach 10 Minuten erneut.
Nachbedingung	Im E-Rezept-Fachdienst sind die Lokalisierungsinformationen aller ePA-Aktensysteme bekannt. Dem E-Rezept-Fachdienst ist das Aktensystem für die KVNR bekannt. Im Falle eines Widerspruchs hat der E-Rezept-Fachdienst den Auftrag aus der Warteschlange entfernt. Im Falle eines Fehlers hat der E-Rezept-Fachdienst entsprechend der Fehlerbehandlung gehandelt.

Abbildung 5 : Sequenzdiagramm zu UseFunction: ePA-Aktensystem ermitteln und Widerspruchprüfen

[<=]

5.1.6 Use Case Function: Login ePA-Aktensystem

AF_10226 - E-Rezept: Login ePA-Aktensystem

Alle am Anwendungsfall "Login ePA-Aktensystem" beteiligten Produkttypen und Komponenten MÜSSEN die nachfolgenden Festlegungen umsetzen. 

Tabelle 6 : Festlegungen UseCaseFunction: Login ePA-Aktensystem

Name	Login ePA-Aktensystem
Vorbedingung	keine
Kurzbeschreibung (Außenansicht)	Der E-Rezept-Fachdienst ruft den DNS der TI auf und ermittelt die URL der ePA-Aktensysteme. Damit sind dem E-Rezept-Fachdienst die Endpunkte des VAU Session Managements und des Authorization Service des jeweiligen Aktensystems bekannt. Der E-Rezept-Fachdienst baut einen VAU-Kanal zum VAU Session Management auf. Das VAU Session Management übermittelt die Anfrage- und Antwort-Schlüssel. Der E-Rezept-Fachdienst erstellt ein self-signed JWT-Token mit seinem C.FD.AUT-Zertifikat der professionOID: "oid_erezept" für die Authentifizierung am Authorization Service. Der Authorization Service startet die Authentifizierung. Bei erfolgreicher Authentifizierung signalisiert der Authorization Service dem VAU Session Management das Starten einer User Session. Das VAU Session Management startet eine User Session für den E-Rezept-Fachdienst. Der Authorization Service signalisiert dem E-Rezept-Fachdienst den erfolgreichen Aufbau der User Session.
Nachbedingung	Im E-Rezept-Fachdienst sind die Lokalisierungsinformationen aller ePA-Aktensysteme bekannt. Das VAU Session Management hat eine User Session für den E-Rezept-Fachdienst gestartet. Dem E-Rezept-Fachdienst liegen die Anforderungs- und Antwortschlüssel für die Kommunikation zum VAU Session Management vor.

Abbildung 6 : Sequenzdiagramm zu UseCaseFunction: Login ePA-Aktensystem

[<=]

5.2 Fehlermanagement

Tabelle 7 : Beschreibung der Reaktion bei typischen Fehlerfällen

5.3 Optimierungen

Die Anzahl der Übermittlungen, welche durch den E-Rezept-Fachdienst ausgeführt werden, erfordern Optimierungen für die vollzählige Ausführung der Use Cases.

Caching

Tabelle 8 : Möglichkeiten zum Caching

Zusammenfassen von Inhalten in der Warteschlange

Sind mehrere Verordnungsdaten oder Dispensierinformationen zu einer KVNR in der Warteschlange des E-Rezept-Fachdienstes vorhanden, bündelt der E-Rezept-Fachdienst diese FHIR Ressourcen zur Übertragung in einem Operationsaufruf. Eine Zusammenfassung von FHIR Ressourcen unterschiedlicher KVNR in einem Operationsaufruf ist nicht vorgesehen.

Mehrere User Sessions

Um eine bessere Skalierbarkeit der Übertragung von FHIR Ressourcen zu unterschiedliche ePA-Aktenkonten zu erreichen, kann der E-Rezept-Fachdienst mehrere User Sessions zu einem Medication Service aufbauen. 

5.4 Datenmapping der FHIR Ressourcen

Der E-Rezept-Fachdienst ordnet die von der verordnenden Leistungserbringerinstitution übermittelten FHIR Ressourcen den für das ePA Medication Service definierten FHIR Ressourcen aus https://simplifier.net/epa-medication zu. Die folgende Tabelle zeigt  die Zuordnung dieses Mappings. Die meisten Eigenschaften werden in Form des Standard Mappings auf die gleichnamige Eigenschaft des Zielprofils übertragen. Abweichungen hiervon finden sich in der letzten Spalte.

Tabelle 9 : Datenmapping der FHIR Resourcen

 
Die von den abgebenden Leistungserbringern zur Verfügung gestellten FHIR Ressourcen entsprechen den für das ePA-Aktenkonto definierten FHIR Ressourcen und werden durch den E-Rezept-Fachdienst an das ePA-Aktenkonto weitergeleitet.

Tabelle 10 : Zielprofile

6 Datenschutz und Informationssicherheit

Wie oben beschrieben, benötigt dieses Feature keine neuen Produkttypen. Neu ist lediglich die Kommunikationstrecke zwischen dem E-Rezept-Fachdienst und dem ePA-Aktensystem. Sowohl der E-Rezept-Fachdienst als auch die ePA-Aktensysteme bieten ein Sicherheitsniveau, das dem sehr hohen Schutzbedarf der zu übermittelnden Daten im Hinblick auf Vertraulichkeit und Integrität entspricht. Die Absicherung des Datentransports zwischen den beiden System erfolgt ebenfalls auf dem bereits in beiden Systemen umgesetzten Niveau mittels mTLS und VAU-Protokoll.

Die gegenseitige Authentisierung der Systeme mittels TLS erfolgt mit den jeweiligen TLS-Zertifikaten aus der TI-Komponenten-PKI (C.FD.TLS-S des ePA-Aktensystems und C.FD.TLS-C des E-Rezept-Fachdienstes).

Die Initiierung der Übermittlung von Verordnungsdaten bzw. Dispensierinformationen seitens des E-Rezept-Fachdienstes erfolgt erst, wenn vorher die Information vom ePA-Aktensystem abgefragt wurde, dass kein Widerspruch für den betroffenen Versicherten für diese Datenübermittlung vorliegt.

Welche Informationen aus dem E-Rezept-Fachdienst zum ePA-Aktensystem übertragen werden, wird durch die Anwendungen in ePA-Aktensystem vorgegeben. Es werden also keine Informationen aus den Verordnungsdaten bzw. Dispensierinformationen übertragen, die nicht für die Medikationsliste im ePA-Aktensystem benötigt werden. Insbesondere wird die QES des verordnenden Leistungserbringer nicht übertragen, da sie für die Medikationsliste nicht relevant ist.

Zum Zwecke der Performance-Optimierung der Kommunikation zwischen E-Rezept-Fachdienst und ePA-Aktensystem werden verschiedene Informationen in einem Cache vorgehalten, wobei der E-Rezept-Fachdienst die Widerspruchseinstellung für eine KVNR nicht cacht. Details hierzu sind in Abschnitt  zu finden.

Die Implementierung einer Warteschlange verhindert Datenverlust, falls ein ePA-Aktensystem zeitweise nicht erreichbar ist (z.B. durch Ausfall oder Überlastung) oder ein Aktenkonto wegen eines Kostenträgerwechsels des Versicherten umzieht.

Die erfolgreiche Übermittlung von Verordnungsdaten bzw. Dispensierinformationen wird seitens des E-Rezept-Fachdienstes für den Versicherten protokolliert (was wurde übertragen: Verordnungsdaten bzw. Dispensierinformationen, wann, statisch: an ePA-Aktenkonto).

Grenzen der Sicherheitsleistung:

Für die Gesamtbetrachtung dieses Features müssen aus Sicht des E-Rezept-Fachdienstes Annahmen an die ePA-Aktensysteme gestellt werden:

• Die Informationen (ist KVNR bekannt, liegen Widerspruchsinformationen vor?) aus dem Information Service des ePA-Aktemsystems müssen korrekt sein.

7 Spezifikation

Dieses Kapitel ist noch nicht bearbeitet und bei Vorabveröffentlichung zu löschen.

UserAgent des E-Rezept-Fachdienst gegenüber dem Medication Service

Der E-Rezept-Fachdienst definert sich für die Aufrufe der Operationen einen x-useragent "E-Rezept-Fachdienst", um in den Protokolleinträgen des ePA-Aktensystems mit dieser aufgeführt zu werden.

Bereinigung der Warteschlange
Konnte der E-Rezept-Fachdienst nach x Versuchen, oder eine zeitlichen Verzug von y Stunden, eine Operation nicht ans ePA-Aktenkonto übertragen, wird dieser Datenübermittlungs- oder Statusaktualisierungsauftrag aus der Warteschlange entfernt.

Bereitstellen aller MedicationDispenses bei Aufruf der $dispense und $close-Operation

Das AVS muss beim Aufruf der Operationen $dispense und $close immer alle im Vorgang zugehörigen MedicationDispenses hochgeladen, auch wenn es bei einigen MedicationDispenses keine Änderung gab.

7.1 Datenmodell

7.2 Anforderungen an den E-Rezept-Fachdienst

7.3 Betrieb

Änderungen in der gemKPT_Betr

5.3.2.9 Anwendung E-Rezept (PDT50, PDT59)

Hinzufügen der neuen UseCases zur Tabelle Tab_gemKPT_Betr_eRP_S::O/A

Änderungen in der gemSpec_Perf

3.2.2.2 Format

Hinzufügen der neuen UseCases zur Tabelle "Tab_gemSpec_Perf_Berichtsformat_E-Rezept-Fachdienst"

7.4 Test

<optional>

8 Dokumentenhaushalt

<optional: Auswirkungen auf den Dokumentenhaushalt>

8.1 Neue Dokumente

<Optional: Eine Übersicht betroffener Dokumente mit kurzer Charakterisierung, z.B. Inhalt, etc.>

8.2 Übersicht betroffener Dokumente

<Optional: Eine Übersicht betroffener Dokumente,z. B. Spezifikationen, Konzepte, SystemDesign etc.>

8.3 Übersicht Produkt- und Anbietertypen

<Optional: Eine Übersicht neuer / betroffener Produkt und Anbietertypen>

9 Anhang A – Referenzierte Dokumente

9.1 Dokumente der gematik

Die nachfolgende Tabelle enthält die Bezeichnung der in dem vorliegenden Dokument referenzierten Dokumente der gematik zur Telematikinfrastruktur. Der mit der vorliegenden Version korrelierende Entwicklungsstand dieser Konzepte und Spezifikationen wird pro Release definiert; Version und Stand der referenzierten Dokumente sind daher in der nachfolgenden Tabelle nicht aufgeführt. Deren zu diesem Dokument jeweils gültige Versionsnummern sind in den aktuellen, von der gematik veröffentlichten Steckbriefen der ,zugrundeliegenden Produkte enthalten, in der die vorliegende Version aufgeführt wird.

9.2 Weitere Dokumente